Hüingsen. . Der Schul-Förderverein und die Elterninitiative zum Erhalt der Adolf-Kolping-Schule Hüingsen haben seit Montag einen mächtigen Fürsprecher. Ulrich Bettermann, größter Arbeitgeber der Stadt, wandte sich in einem offenen Brief an Bürgermeister Volker Fleige.

In dem Brief heißt es unter anderem: „Die Schließung der Schule Hüingsen wäre für mich persönlich ein Skandal und absoluter Unsinn. Wir fordern den Stadtrat und die Verwaltung auf, durch eine Sondersitzung bis zum 3. August anhand der vorliegenden Fakten den Erhalt der Hüingser Grundschule zu beschließen.“

Bettermann drückt damit ebenso aufs Tempo wie die erst zum Ende vergangener Woche gegründete Elterninitiative sowie Förderverein und Schulpflegschaft. Und das mit fast deckungsgleichen Argumentationen. Demnach seien die Hüingser Eltern durch einen Brief der Stadtverwaltung im Januar massiv beeinflusst worden. Bettermann: „Da hat man den Eltern mitgeteilt, die Stadt würde in Hüingsen für das Schuljahr 2012/13 keine Eingangsklasse mehr einrichten.“ Das habe naturgemäß die Entscheidungen zu Anmeldungen für Schulen in Lendringsen erheblich gefördert.

Bettermann geißelte im Brief und Gespräch mit der WP die Stadtverwaltung in mehreren Passagen: So heißt es unter anderem: „Festzuhalten bleibt, dass die Verwaltung das Nichtzustandekommen der Eingangsklasse 2012/13 auf Basis einer desolaten Informationspolitik und der falschen Zahlen zur Hüingser Schule allein zu verantworten hat.“

Auch Elterninitiative und Förderverein gehen davon aus, dass nach einer schnellen politischen Entscheidung sehr wohl ausreichend viele Anmeldungen für Hüingsen erfolgen würden. Tenor: „Im Januar hatte doch niemand eine andere Wahl.“ Fast 20 Anmeldungen könnten für Hüingsen unmittelbar erfolgen. Auch für die Folgejahre mangele es keinesfalls an Schülern.

Bettermann: „Ursprünglich sollte die Schließung ein Einsparpotenzial von 255 000 Euro erbringen. Nach nochmaliger Überprüfung der Zahlen durch die Verwaltung schrumpfte der Betrag auf 85 000 Euro.“ Selbst der könne, wie ein unabhängiges Gutachten belege, sogar noch einmal sinken.

Bettermann erinnerte Fleige daran, dass durch sein Haus hohe Gewerbesteuern gezahlt werden: „Mit diesen Millionen sollte ein Erhalt der Grundschule möglich sein, sofern diese nicht wieder für unnütze Dinge verschwendet werden.“