Menden. 15 Schülerinnen des Placida-Viel-Berufskollegs haben Texte und Songs für die Jugendkreuztracht vorbereitet. Sie nutzen dabei auch einen Hashtag.
Die Jugendkreuztracht am Gründonnerstag in Menden zieht Menschen aller Generationen an. Seit vielen Jahren hat sie sich als die Einzelprozession mit der größten Teilnehmerzahl erwiesen. Vorbereitet wird der Kreuzweg seit seiner Einführung in den 50er Jahren, nach wie vor, von jungen Leuten. In jedem zweiten Jahr sind es seit vielen Jahren die Schülerinnen und Schüler des Placida-Viel-Berufskollegs, die diese Aufgabe übernehmen.
„Es war nicht schwer die Jugendlichen zum mitmachen zu bewegen, schnell kam eine stattliche Anzahl an Aktiven zusammen“ , sagt Chantal Ruthmann, Schulseelsorgerin am Berufskolleg. In diesem Jahr gibt es jedoch eine Besonderheit, denn es sind ausschließlich junge Frauen, die an der Planung beteiligt sind.
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Jugendkreuztracht verbindet Glauben und Tradition mit der Gegenwart
15 Schülerinnen der Jahrgänge 11 bis 13 trafen sich zusammen mit den beiden Schulseelsorgerinnen Anne Nau und Chantal Ruthmann, um die Jugendkreuztracht unter ein bestimmtes Thema zu stellen. Dass die Freiwilligen dafür einen Teil ihrer Freizeit opfern mussten, war für keine von ihnen ein Problem, ganz im Gegenteil. „Es waren ungeheuer intensive Gespräche und erfahrungsreiche Stunden, die wir mit der Vorbereitung verbracht haben“, bestätigen alle Teilnehmerinnen. Mit viel Herzblut und Elan gingen sie das Vorhaben an, der Jugendkreuztracht, die Glauben und Tradition verbindet, einen aktuellen, und zu ihrer Generation passenden Bezug zu geben.
Mit ihren erarbeiteten Beiträgen richten sich die jungen Frauen deutlich gegen Antisemitismus und Mobbing. Mit dem Hashtags „Say my name“ und „Was ihr nicht seht“ bringt das Vorbereitungsteam Beispiele für Ausgrenzungund macht zeitgleich Mut, dem entgegenzutreten. Bei Hashtags handelt es sich um Schlagwörter mit großer Reichweite, die aktuelle Themen beinhalten. Deshalb heißt es am Gründonnerstag auf dem Weg über den Kapellenberg #Was ihr nicht seht.
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Texte und Lieder setzen Zeichen gegen Gewalt und Antisemitismus
Themen wie Mobbing in sozialen Medien, Rassismus, Einsamkeit und Zukunftsängste, bedrücken viele junge Menschen. Das können auch die Schulseelsorgerinnen bestätigen. „Deshalb ist es wichtig, dass man ihnen eine Stimme gibt und die Jugend gehört wird und man ihre Sorgen ernst nimmt“, so Anne Nau. „Und die Jugendkreuztracht erreicht so unfassbar viele Menschen“, ergänzt Chantal Ruthmann. Die Schülerinnen suchten nach Texten und Liedern, mit denen sie ein Zeichen setzen können gegen Gewalt, Ausgrenzung und Antisemitismus. Dabei wurden sie zum Teil selbst kreativ, indem sie eigene Gedichte im Poetry Slam Stil geschrieben haben, oder sie haben sich der Texte namenhafter Theologen, wie Frank Muchlinsky bedient. „Zu jedem Hashtag findet sich auch eine Situation aus dem Leben Jesu, der uns vorgelebt hat, wie man darauf reagieren sollte“, erklären Lilly-Emilia Kraus und Manja Omazic.
Stimmen der jungen Frauen zwischen Adel Tawil und Cindy Lauper
Zum Abschluss der Vorbereitung begann für alle Teilnehmerinnen der aufregendste Teil der Vorbereitung. „Wie in jedem Jahr kam ein professioneller Tontechniker und verwandelte unseren Materialraum in ein Aufnahmestudio, in dem wir alle die Texte einlesen mussten“, erklärt Anne Lau. Wie sich ihre Stimmen zwischen denen von Adel Tawil, Cindy Lauper und Francesco Parriono anhören, wird auch das Vorbereitungsteam erst am Gründonnerstag über Lautsprecher erfahren. Die Jugendkreuztracht beginnt um 21 Uhr an der St.-Vincenz-Kirche.