Menden. Eigentlich ist der kommunale Dienstleister Südwestfalen IT für viele Städte das Mittel der Wahl - aber nicht mehr für die Bücherei.

Für dutzende Kommunen in Südwestfalen - und darüber hinaus - ist die Südwestfalen IT der erste Ansprechpartner in Sachen IT-Support. Nach dem Cyberangriff kündigt Menden dem Dienstleister nun allerdings einen Vertrag. Was dahinter steckt.

Ein Sticker für jedes Buch

Ein Grund, warum der Cyberangriff auf die SIT solch gravierende und langfristigen Auswirkungen in Südwestfalen hat, liegt unter anderem daran, dass das Unternehmen vielerorts einen Großteil der digitalen Infrastruktur bereitstellt: Internetseiten, Kommunikation, Dienstleistungen. Noch immer sind die Auswirkungen in dutzenden Kommunen sicht- und spürbar. Zumindest in einem Bereich wird die Hönnestadt nun zur Konkurrenz wechseln: für die digitale Ausstattung der Bücherei.

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In der Dorte-Hilleke-Bücherei sollen in den kommenden Jahren sogenannte RFID-Chips die Erfassung, Ausleihe und Katalogisierung der Medien erleichtern. In diesem Zuge soll noch in diesem Jahr der gesamte Bibliotheksbestand ausgestattet werden. Ein kleiner sticker-artiger Aufkleber auf den Buchinnenseiten reicht dafür aus. Gleichwohl bedeutet das tausende Handgriffe fürs Bücherei-Team. Gibt das Land schlussendlich grünes Licht für einen Fördermittelbescheid, können die Arbeiten losgehen.

„Billiger und besser“

Doch immerhin einen Lichtblick gibt‘s in der Hinsicht für die Stadt. Beim Umzug ins neue Gebäude am Nordwall könnte die Medien-Sicherungsanlage aus dem Eingangsbereich des Alten Rathauses ausgebaut werden. „Die Anlage ist hybrid und gleichermaßen für elektromagnetische wie für RFID-Sicherungen geeignet“, heißt es dazu vonseiten der Stadt.

Derweil läuft längst nicht alles reibungslos in Sachen Vorbereitung für die RFID-Tags. Mit den Bestandsarbeiten kann das Team noch immer nicht beginnen. Das Problem: Durch den Cyberangriff auf die Südwestfalen IT (SIT) steht das Bibliotheksprogramm noch immer nicht in Gänze zur Verfügung. Ein Grund, warum man sich mittlerweile nach Alternativen umgesehen hat - und fündig geworden ist. Es habe sich demnach herausgestellt, dass Hosting und Support bei der Konkurrenz „billiger und besser“ ist. Mitte Februar hat man daher den Vertrag über die Bücherei-Software mit der SIT gekündigt.