Menden. Nach der Cyber-Attacke auf die Südwestfalen IT sind mittlerweile einige Dienste in Menden wieder verfügbar. Was Bürger wissen müssen.

Mehr als zwei Monate ist es inzwischen her, dass die Südwestfalen IT - und damit zahlreiche Kommunen in der Region - Opfer eines Cyber-Angriffes geworden sind. Auch die Hönnestadt ist seitdem digital weitestgehend lahmgelegt worden. Nun kommt jedoch Bewegung in die Sache: Seit Mittwochmorgen können Mendenerinnen und Mendnener wieder auf einige Dienstleistungen zugreifen. Was geht, was nicht geht - und was Mendener jetzt wissen müssen.

Diese Dienste funktionieren wieder in Menden

Es ist Ende Oktober 2023. Eigentlich ein Tag wie jeder andere. Doch dieser wird wohl in die Geschichte Mendens eingehen. Denn seitdem geht nichts mehr. Kein Personalausweis, keine Ummeldung, keine Kfz-Anmeldung. Stillstand. Selbst für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung war der Arbeitsalltag gespickt mit Hindernissen. „Dies ist der größte Ausfall in der Geschichte“, machte Schröder seinerzeit die Dimensionen klar. Das alles soll nun ein Ende haben. „Die Erreichbarkeit ist wieder komplett gegeben, über Telefon und E-Mail“, bestätigt Stadtsprecherin Vanessa Wittenburg auf WP-Anfrage.

Es ist ein Anlauf mit Vorsicht und angezogener Handbremse.
Vanessa Wittenburg - Stadtsprecherin

Parallel zum Start der Erreichbarkeit hat auch das Bürgerbüro wieder geöffnet. Lange Schlangen bleiben am Mittwoch zunächst aus. „Es ist ein Anlauf mit Vorsicht und angezogener Handbremse“, so Wittenburg. Denn ob alles stabil und verlässlich läuft, ist noch längst nicht klar. Es ist zumindest ein erster Stresstest für die städtische IT-Abteilung. Denn die habe sich regelrecht ins Zeug gelegt, um den Mendenerinnen und Mendenern etwas mehr Möglichkeiten zu eröffnen, als das sonst der Fall gewesen wäre. Neben der Ausstellung von Personalausweisen und Reisepässen seien auch kleinere Dienste wie Fischereischeine oder Ummeldungen möglich, erklärt die Stadtsprecherin. Gleichwohl: Ohne Termin geht nichts. „Bürgerinnen und Bürger sollten unbedingt auf der Notfall-Homepage einen Termin buchen.“

Plan zum Restart steht seit Wochen

Wie sehr der Cyber-Angriff die Stadtverwaltung in Menden, aber auch in übrigen Städten im Märkischen Kreis beschäftigt hat, hatte Bürgermeister Dr. Roland Schröder am Rande der vergangenen Ratssitzungen immer wieder deutlich gemacht. „Der Cyber-Angriff legt die Stadt fast komplett flach, was unsere digitalen Arbeitsmöglichkeiten angeht. Wir fühlen uns auch wirklich machtlos.“ Doch bereits vor Wochen hatte sich in diesem Chaos bereits ein Plan herauskristallisiert. Denn bereits wenige Wochen nach der verhängnisvollen Attacke haben Städte und Gemeinden in der Region gemeinsam mit der Südwestfalen IT eine Priorisierung für den Restart festgelegt. Bürgerdienste standen dabei im Mittelpunkt. Dass Mendenerinnen und Mendener zunehmend genervt von der Situation waren, könne Schröder daher durchaus nachvollziehen, „aber wir können wirklich nur um Verständnis bitten“, so der Bürgermeister zuletzt im Rat.

Doch bei diesem Restart der Dienstleistungen soll es zum Start des neuen Jahres nicht bleiben. „Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des Januars dann wieder völlig stabil arbeiten können. Und wir werden nach Bedarf erweiterte Öffnungszeiten anbieten“, so Schröder im Vorfeld.