Lendringsen. Ein halbes Jahr nach dem schweren Unfall vom Bieberkamp dauern die Ermittlungen an. Unklar ist, wer das Verursacher-Auto gesteuert hat.

Auch mehr als ein halbes Jahr nach dem Horror-Unfall vom Bieberkamp in Lendringsen sind viele Fragen noch offen. Damals war bei einem schweren Verkehrsunfall ein Mann schwerst verletzt worden.

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Wie berichtet, war am späten Abend des 11. August des vergangenen Jahres ein Auto aus der Meierfrankenfeldstraße mit großer Wucht seitlich in den Audi eines Hemeraners auf dem Bieberkamp gekracht.

Ein Rettungshubschrauber flog das schwerverletzte Unfallopfer aus.
Ein Rettungshubschrauber flog das schwerverletzte Unfallopfer aus. © WP | Thomas Hagemann

Der eingeklemmte 65-jährige Fahrer war von der Feuerwehr mit schwerem Gerät aus seinem umgekippten Wagen befreit worden. Nach langer Behandlung im Rettungswagen hatte ihn der nachtflugtaugliche Rettungshubschrauber „Christoph Westfalen“ aus Münster schließlich ins Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum geflogen. Der Hund des Mannes war aus dem Wagen geschleudert worden und vor den Augen entsetzter Anwohner, zu denen er sich noch geschleppt hatte, verendet.

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Die gute Nachricht: Der Mann aus Hemer, der längere Zeit in Lebensgefahr geschwebt hatte, habe den Unfall überlebt, berichtet Dominik Vogel, Pressesprecher der Polizei des Märkischen Kreises, auf Nachfrage der Westfalenpost.

Insassen des Verursacher-Fahrzeugs suchten das Weite

Die Insassen des Verursacher-Fahrzeugs hatten sich nicht um das Unfallopfer gekümmert, sondern das Weite gesucht. In dem Auto sollen sich zwei junge Männer befunden haben - nach Information der Polizei seien beide nicht minderjährig. Ob es sich tatsächlich – wie ursprünglich angenommen - um drei Insassen gehandelt hat, ist derzeit offen. Wie Dominik Vogel erläutert, dauern die Ermittlungen zum Unfallhergang immer noch an.

Durch den Unfall am Bieberkamp kam es zu einem größeren Einsatz der Rettungskräfte.
Durch den Unfall am Bieberkamp kam es zu einem größeren Einsatz der Rettungskräfte. © WP | Thomas Hagemann

„Es waren mindestens zwei Personen im Fahrzeug. Ob eine dritte Person im Fahrzeug war, ist nicht bestätigt“, erläutert Dominik Vogel. Hierzu werden Vergleichsspuren aus dem Fahrzeug – beispielsweise von den Airbags – mit den DNA-Daten der Tatverdächtigen abgeglichen, führt Dominik Vogel aus. Die Polizei sei zwar unter anderem auch auf Aussagen von Zeugen angewiesen. Vor allem aber müssten die Spuren im Fahrzeug ausgewertet werden, um „zweifelsfrei klären zu können, wer im Auto saß“, erläutert Dominik Vogel.

Das ist keine Seltenheit.
Dominik Vogel - Pressesprecher der Polizei des Märkischen Kreises zur Frage, warum es noch kein Ergebnis der Spurenuntersuchungen gibt

Dass es mehr als ein halbes Jahr nach dem Unfall noch keine Ergebnisse gibt, sei nicht ungewöhnlich, weiß Dominik Vogel: „Das ist keine Seltenheit.“ Denn die Analysen „gehen über mehrere Stellen – unter anderem über das LKA in NRW“. Bis Ergebnisse vorliegen, könne es durchaus sechs bis zwölf Monate dauern.

Die Polizei hofft, durch die Spurenanalyse nicht nur nachweisen zu können, wer im Verursacher-Fahrzeug gesessen hat, sondern auch, wer am Steuer gesessen hat.