Lendringsen. Ermittelt: Ein Mendener (15) saß mit im Auto, dessen Fahrer den schrecklichen Unfall vom 11. August auf dem Bieberkamp verursacht hat.

Polizeilich ermittelt ist jetzt der dritte Insasse des Unfall-Autos, das am späten Abend des 11. August aus der Meierfrankenfeldstraße mit großer Wucht seitlich in den Audi eines Hemeraners (65) auf dem Bieberkamp krachte: Es handelt sich um einen 15-jährigen Mendener. Der schwerstverletzte Mann aus Hemer schwebt auch fast drei Wochen nach dem furchtbaren Aufprall weiter in akuter Lebensgefahr. Das erklärte Lorenz Schlotmann, Sprecher der Polizeibehörde des Märkischen Kreises in Iserlohn, auf Anfrage dieser Zeitung.

Von Rettungshubschrauber „Christoph Westfalen“ in Unfallklinik geflogen

Wie berichtet, war der eingeklemmte Fahrer am Abend des Unfalls von der Feuerwehr mit schwerem Gerät aus seinem umgekippten Wagen befreit worden. Nach langer Behandlung im Rettungswagen flog ihn der nachtflugtaugliche Rettungshubschrauber „Christoph Westfalen“ aus Münster schließlich ins Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Der Hund des Mannes war aus dem Wagen geschleudert worden und verendete vor den Augen entsetzter Anwohner, zu denen er sich noch geschleppt hatte.

Empörung: Junge Verursacher lassen eingeklemmten Fahrer hilflos liegen

Für Empörung sorgte indes die Tatsache, dass sich die drei jungen Insassen des Verursacher-Fahrzeugs nach dem Aufprall nicht um den Schwerstverletzten kümmerten, sondern allesamt das Weite suchten. Zwei von ihnen, die weggelaufen waren, konnte die Polizei im Rahmen der Nahbereichsfahndung noch am Unfallabend fassen. Bei dieser Suche kamen auch Spürhunde der Polizei erfolgreich zum Einsatz. Der dritte Insasse soll nach Zeugenangaben auf ein nachfolgendes Cross-Motorrad gestiegen und als Sozius mit dessen Fahrer geflüchtet sein.

Mitfahrer des Jugendlichen schweigen – Polizei setzt auf Faserspuren im Auto

Zu Identität und Hintergründen der beiden sofort verhafteten und verhörten Insassen gibt die Polizei weiterhin nichts bekannt. „Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren“, erklärte Schlotmann. Dabei gehe es auch um die Frage, wer von den beiden das Auto gesteuert und den folgenreichen Unfall somit verursacht hat. Die beiden Mitfahrer schweigen offenkundig dazu. Hier setzen die Ermittler bekanntlich auch auf Faserspuren im Verursacherauto. Für den 15-Jährigen gelte, dass er als Fahrer wohl nicht in Frage kommt. Allerdings blieben auch hier Delikte wie die unterlassene Hilfeleistung.