Menden. Die Jugendtreffs in Menden sollen am 1. Mai zu Anlaufpunkten für Maiwanderer werden. Es darf nicht nur Verbote geben, meint die CDU.
Junge Maiwanderer in Menden sollen in diesem Jahr in und um die Jugendtreffs in Bösperde, Platte Heide und Lendringsen neue Anlaufpunkte mit Angeboten für Aufenthalte finden: Diesen Vorschlag zum Maiwandern in Menden legte jetzt die CDU-Ratsfraktion vor, als Antrag an den Bürgermeister. Die Union fordert darin, „dass die Stadt Menden zentrale Anlaufpunkte für junge Menschen am 1. Mai schafft“.
Maiwanderungen „seit Jahren durch Verbote bestimmt“
Die Begründung der Union: „Seit vielen Jahren werden die Maiwanderungen junger Menschen in Menden durch Verbote und nicht durch Angebote bestimmt. Die vier städtischen Jugendtreffs sind mit erheblichen finanziellen Mittein ausgebaut worden. Zwei Jugendtreffs liegen in unmittelbarer Nähe von Schützenhallen mit entsprechenden Freiflächen davor, und der Treff in Lendringsen verfügt über einen eigenen großen Platz.“ Die CDU-Fraktion sei daher der Meinung, dass durch die Treffs „ein Grundangebot von Anlaufpunkten“ am 1. Mai geschaffen werden kann.
Treffs könnten „Grundangebot von Anlaufpunkten liefern“
Tatsächlich ging es am 1. Mai in Menden, von den Coronajahren abgesehen, für die Stadt zuletzt fast ausschließlich darum, mit großem Aufwand an Polizei- und OrdnungsamtskräftenKrawalle und Exzesse junger Leute zu verhindern. Die hatte es bis 2017 regelmäßig Jahr für Jahr vor allem auf dem Bolzplatz in Oesbern gegeben, der sich als informaller Festplatz etabliert hatte. Die Feiern dort verliefen zwar fröhlich, doch gab es auch massive negative Begleiterscheinungen: Wegen gewalttätiger Ausschreitungen, großen Mengen an Abfall auch in den Gärten der Nachbarschaft und dem unkontrollierten Alkoholkonsum junger Leute sperrte die Stadt den Bolzplatz nach 2017 ab. Danach wurde er sogar komplett umzäunt, um eine widerrechtliche Nutzung auch physisch zu verhindern.
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An den letzten Maiwandertagen etablierte sich der Hexenteich
Weil das malerisch gelegene Oesbern aber ein Anziehungspunkt für die jungen Maiwanderer blieb, wurden dort zuletzt regelmäßig zahlreiche Einsatzkräfte postiert. Die sorgten dann höflich, aber bestimmt dafür, dass sich in und um Oesbern keine größeren Ansammlungen zum Feiern mehr bilden konnten. Nach dem Ende der Coronaphase und der damit verbundenen Versammlungsverbote verliefen die letzten beiden Maiwandertage verhältnismäßig ruhig. Zum neuern Treffpunkt für größere Menschenansammlungen entwickelte sich dabei der Hexenteich, wo es in der Folge allerdings auch zu Handgemenge und starker Vermüllung kam.
Veranstalter winkten ab: Bis heute keine reguläre Fest-Alternative
Eine reguläre Fest-Alternative zum Bolzplatz bot sich unterdessen nicht. Denn die Stadt fand keinen privaten Veranstalter, der bereit gewesen wäre, den jungen Maiwanderern ein Fest-Angebot zu machen. Vermutlich deshalb, weil damit auch die Verantwortung und Haftung für die Sicherheit der Gäste, für den geregelten Alkoholkonsum von Jugendlichen oder das Unterbleiben von Belästigungen in der Umgebung der Veranstaltungsfläche durch Lärm und Abfall verbunden wäre.
Fachausschuss berät die Unions-Idee öffentlich am 5. März
Ob die Jugendtreffs jetzt eine Alternative als Anlaufpunkte sein können und wie das Mendener Jugendamt die Sache sieht, wird sich in der kommenden öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Kinder- und Jugendhilfe in Menden zeigen. Dort steht der CDU-Antrag auf der Tagesordnung. Die Sitzung findet am Dienstag, 5. März, ab 17 Uhr im Ratssaal des neuen Rathauses statt.