Menden. Nachdem die Maiwanderer friedlich durch Menden marschierten, gibt es nun Kritik an deren Hinterlassenschaften. So reagiert die Stadt.
Hunderte Mendenerinnen und Mendener sind am 1. Mai friedlich durch die Hönnestadt gewandert. Vor allem die Präsenz von Polizei, Ordnungsamt und privatem Sicherheitsdienst sorgen dafür, dass es – gerade in Oesbern und am Hexenteich – friedlich bleibt. Die Hinterlassenschaften in und um die Grillhütte am Hexenteich sorgen allerdings für deutliche Kritik.
Präsenz am Kreisel
Nach eher überschaubaren Maiwander-Tagen während der Corona-Pandemie wollten Polizei und Ordnungsamt nichts dem Zufall überlassen. Das, so der Tenor aus Stadtverwaltung und Mendener Wache, war bereits vor dem 1. Mai klar. Die Ausschreitungen früherer Jahre und bisweilen brenzlige Situationen am Kreisel in Oesbern sollten sich nicht wiederholen. Und das Prozedere mit Polizeistreifen auf Oesberner Waldwegen sowie dem gesperrten Bolzplatz scheint mittlerweile auch bei den Mendener Maiwanderern angekommen zu sein.
Das Fazit aus Sicht von Polizei und Stadt fällt positiv aus. „Es gab keine nennenswerten Zwischenfälle“, bestätigt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf WP-Anfrage. Ausgangspunkt für viele Maiwanderer war ab etwa 10.30 Uhr die Senke am Schwitter Weg/Stiftstraße. Von dort aus gab es größtenteils zwei Richtungen. Entweder entlang des Lahrbachs in Richtung Oesbern – oder aber über den Schwarzkopf, Schwitten und Barge nach Oesbern. Als regelrechter Knotenpunkt gestaltete sich schlussendlich das Nadelöhr am Oesberner Kreisel, wo viele Gruppen aufeinander trafen.
+++ Hintergrund: So lief der 1. Mai in Menden +++
Gespannt warteten dort neben den Einsatzkräften auch Anwohner auf die Bollerwagen-Enthusiasten. Waltraud Plümper und Gregor Tampir freuen sich auf die Maiwanderer in Oesbern. Vor ihrem Gartenzaun machen an diesem Tag hunderte Menschen Halt. Und wer lange wandert, der muss schließlich auch mal verschnaufen – oder auf die Toilette. Beides bieten Waltraud Plümper und Gregor Tampir an. Die Liegen im Garten der beiden sind schnell gefüllt. „Einmal im Jahr steht Oesbern Kopf“, sagt Waltraud Plümper und lacht. Sie sieht den Tag gelassen. Genau wie die Nachbarn ein paar Häuser weiter, die die Wanderer regelrecht anfeuern.
Kritik an Hinterlassenschaften
In sozialen Medien sorgen am Tag nach dem großen Wandern allerdings die Hinterlassenschaften – vor allem am Hexenteich – für Gesprächsstoff. Leere Pappbecher, Flaschen und Abfall stapeln sich regelrecht um die Grillhütte und an den Sitzbänken um den Teich. Während die Entrüstung allgemein hoch ist, sind für einige die Schuldigen klar: Fridays for Future, Letzte Generation, Klimakleber. Eben all diejenigen, die Umweltschutz predigten, aber gleichzeitig ihren Müll in der Natur liegen lassen. Doch genau dafür gibt’s auch deutlichen Widerspruch: „Das was da zu sehen ist, haben wir hier in Oesbern seit Jahren mitgemacht und das liegt bestimmt nicht an einzelnen Altersgruppen, sondern zieht sich durch jede Altersgruppe. Wobei ich nicht sagen will, dass so ein Verhalten in Ordnung ist“, heißt es dort.
Für die Reinigung, so viel steht fest, ist nun vor allem der Mendener Baubetrieb (MBB) im Einsatz. Wie in den vergangenen Jahren, so Stadtsprecher Johannes Ehrlich, seien Dienstpläne beim MBB gerade nach solchen Feiertagen auf die flächendeckende Beseitigung des Unrats ausgelegt. „Als der Bolzplatz in Oesbern noch nicht gesperrt war, waren diese Reinigungen fest eingeplant“, sagt Ehrlich. Nach und nach sollen die neuralgischen Punkte nun abgearbeitet werden. Dazu zählen der Hexenteich, ein herausgerissenes Ortsschild am Lohsiepen und der Waldweg Rohaus in Richtung Lahrfeld. „Insgesamt war es eine recht saubere Geschichte. Wir hatten schon schlimmere Tage“, betont der Stadtsprecher.