Menden. Der Blindgänger-Verdacht in Menden bestätigt sich am Mittwoch nicht. Anwohner müssen ihre Häuser heute nicht verlassen. Stadt gibt Entwarnung.

Der mutmaßliche Blindgänger im Bereich des Papenbuschs soll am heutigen Mittwoch, 24. Januar, entschärft oder kontrolliert gesprengt werden – falls in der Verdachtsfläche tatsächlich eine Weltkriegs-Bombe liegt. Das wird bei einer Sondierung durch den Kampfmittelräumdienst festgestellt. Wir informieren hier in unserem Live-Ticker laufend über den aktuellen Stand.

12.28 Uhr: Die Stadt dankt allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Engagement und ihre Geduld. Die WP schließt an dieser Stelle den Live-Ticker.

Entwarnung. Es konnte kein Blindgänger am Papenbusch gefunden werden. Auch das vierte Loch wird wieder verfüllt.
Entwarnung. Es konnte kein Blindgänger am Papenbusch gefunden werden. Auch das vierte Loch wird wieder verfüllt. © WP | Dirk Becker

12.19 Uhr: Entwarnung. Die Stadt Menden gibt offiziell eine Entwarnung heraus. Es konnte kein Blindgänger im Boden gefunden werden. Die vier Löcher werden aktuell verfüllt. Es wird keine Evakuierung geben.

12.00 Uhr: Auch im vierten Loch finden die Experten eine Leitung. Ob es sich um eine aktive oder alte Leitung handelt, ist derweil noch unklar. Die Stadtwerke Menden sind vor Ort und schauen sich beide Leitungen an. Es erhärtet sich der Verdacht, dass es keinen Blindgänger zu geben scheint. Sollte sich das offiziell bestätigen, würde es heute keine Evakuierung geben. Ein offizielles Statement steht von Seiten der Verantwortlichen allerdings noch aus.

Die Verantwortlichen, unter anderem das Ordnungsamt der Stadt Menden, der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg und die Stadtwerke Menden, beraten sich an einem der Untersuchungslöcher.
Die Verantwortlichen, unter anderem das Ordnungsamt der Stadt Menden, der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg und die Stadtwerke Menden, beraten sich an einem der Untersuchungslöcher. © WP | Dirk Becker

11.37 Uhr: Für den dritten Verdachtsmoment muss ordentlich gebuddelt werden. Rund 150 Zentimeter tief ist das Spezialteam bereits vorgedrungen. Es scheint sich definitiv etwas im Boden zu befinden. Unklar ist jedoch, ob es sich nicht auch um eine alte Versorgungsleitung handeln könnte. Die Arbeiten an Loch drei pausieren deshalb. Das Team berät sich. Möglich sei, dass Pläne von den Mendener Stadtwerken angefordert werden müssen. Die Verantwortlichen wirken angespannt. Die Arbeiten werden stattdessen erst einmal am vierten Punkt, der weiter entfernt liegt, fortgesetzt.

Das dritte Loch wird tiefer als zunächst vermutet: Doch jetzt stocken die Arbeiten.
Das dritte Loch wird tiefer als zunächst vermutet: Doch jetzt stocken die Arbeiten. © WP | Dirk Becker

11.15 Uhr: Auch der zweite Verdacht bestätigt sich nicht. Das Spezialteam findet einen metallischen Gegenstand und verfüllt auch dieses Loch wieder. Offenbar handelt es sich auch hier um ein altes Metallrohr. Weiter geht es.

11.07 Uhr: Der erste von vier Verdachtsmomenten konnte nicht bestätigt werden. Ein geknicktes Rohr wurde aus dem ersten Loch geborgen. Das Loch wird nun wieder verfüllt. Derweil werden die anderen Stellen weiter untersucht. Die Experten heben eine zweite kleine Grube aus. Gegraben wird jetzt per Hand. Der Bagger hat die Vorarbeit geleistet.

Die Sondierung auf der Baustelle für den neuen Bringhof in Menden hat begonnen. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg führt den Metalldetektor in den Boden ein.
Die Sondierung auf der Baustelle für den neuen Bringhof in Menden hat begonnen. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg führt den Metalldetektor in den Boden ein. © WP | Dirk Becker

10.59 Uhr: Nach dem Entfernen des Asphalts hat das Spezialteam einen Metalldetektor eingesetzt, der gleichmäßig piepte. Jetzt wird an jedem der drei nah beieinander liegenden Verdachtsstellen, auf die sich das Team zunächst konzentriert, vorsichtig gebaggert. Erwartet werden die verdächtigen Gegenstände in einer Tiefe von 60 bis 120 Zentimetern, so die Experten vor Ort.

Noch ist es durchkreuzt, das Schild an der Unnaer Landstraße. Die Stadt ist auf mögliche Sperrungen vorbereitet, Schilder stehen schon.
Noch ist es durchkreuzt, das Schild an der Unnaer Landstraße. Die Stadt ist auf mögliche Sperrungen vorbereitet, Schilder stehen schon. © WP | Dirk Becker

10.42 Uhr: Das Spezialteam hat mit den ersten Arbeiten begonnen und trägt Boden ab, um die Sondierung vorzubereiten. Drei der vier Verdachtspunkte liegen nah beieinander.

Bombenentschärfungen - Fragen und Antworten zum Thema

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    10.23 Uhr: Die Stadt hat sich derweil auf eine mögliche Evakuierung vorbereitet und bereits Schilder für Straßensperrungen aufgestellt, die im Ernstfall zum Einsatz kommen könnten. Auf Platte Heide stehen an mehreren Kreuzungen zusätzlich Baken für mögliche Straßensperrungen.

    Der Kampfmittelräumdienst von der Bezirksregierung Arnsberg ist jetzt Am Papenbusch angekommen und beginnt mit der Vorbereitung.
    Der Kampfmittelräumdienst von der Bezirksregierung Arnsberg ist jetzt Am Papenbusch angekommen und beginnt mit der Vorbereitung. © WP | Dirk Becker

    9.55 Uhr: Der Kampfmittelräumdienst von der Bezirksregierung Arnsberg ist jetzt Am Papenbusch angekommen und beginnt mit der Vorbereitung. Mit im Gepäck: Ein Bagger.

    9.09 Uhr: Je nach Beschaffenheit eines möglichen Blindgängers ist ein Evakuierungsradius zwischen 250 und 500 Meter geplant. Konkret würde das 1250 bis 4500 Menschen direkt betreffen, die dann evakuiert werden müssten. Die Evakuierung soll allerdings nicht vor 12 Uhr erfolgen. Betroffen wäre bei einer Evakuierung auf jeden Fall auch der Bräuker Weg - eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Menden und Iserlohn.

    Auch auf Platte Heide stehen an mehreren Kreuzungen Baken für mögliche Straßensperrungen.
    Auch auf Platte Heide stehen an mehreren Kreuzungen Baken für mögliche Straßensperrungen. © WP | Corinna Schutzeichel

    24. Januar, 8.55 Uhr: Heute ist es so weit. „Die Bezirksregierung Arnsberg hat Luftbilder ausgewertet – und so den möglichen Fund eines Blindgängers ausgemacht“, erklärt der Märkische Kreis den Grund für die Maßnahme. Am Vormittag wird der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg in Menden erwartet. Dann wird in dem Bereich sondiert. Dazu werden Bohrungen oder auch Baggerarbeiten stattfinden. Die Auswertung soll laut Bezirksregierung direkt vorliegen.

    Sollte es zur Entschärfung kommen, wird eine Evakuierung die Folge sein. Entweder im Radius von 250 Meter oder 500 Meter beginnend vom Fundort Am Papenbusch. Betroffen wäre in beiden Fällen der Bräucker Weg.
    Sollte es zur Entschärfung kommen, wird eine Evakuierung die Folge sein. Entweder im Radius von 250 Meter oder 500 Meter beginnend vom Fundort Am Papenbusch. Betroffen wäre in beiden Fällen der Bräucker Weg. © IKZ | Stadt Menden

    23. Januar, 16 Uhr: Im Zusammenhang mit der möglichen Evakuierungsmaßnahme endet für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I an diesem Tag der Schulunterricht bereits nach der 5. Schulstunde. Das haben die Schulleitungen von Gymnasium An der Hönne, Städtischer Gesamtschule und Realschule Menden in Absprache entschieden. Auf diese Weise soll den Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden, im Falle eines Kampfmittelfundes noch vor einer möglichen Evakuierung nach Hause kommen zu können. Die Schulleitungen der Mendener Schulen stehen in Kontakt mit den Eltern und informieren diese über die ihnen bereits bekannten Kanäle.

    22. Januar, 15 Uhr: Vier sogenannte Blindgängerverdachtsmomente gibt es auf dem Grundstück Am Papenbusch 5. Sollte dann tatsächlich eine Bombe gefunden werden, kann es in diesem Zusammenhang zu einer kontrollierten Entschärfung oder Sprengung des Kampfmittels kommen. Ob eine Evakuierung erfolgen muss, lässt sich allerdings erst am Tag der Untersuchung des Gebiets sagen. Betroffen sein könnte entweder ein Radius von 250 Metern oder einer von 500 Metern. Klar ist aber schon jetzt: Eine eventuell erforderliche Evakuierung wird nicht vor 12 Uhr eingeleitet, heißt es von Seiten des Ordnungsamtes.

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    Szenario 1: Es ist keine Bombe. Keine Evakuierung nötig

    Wenn sich der Verdacht auf einen Sprengkörper bei der Sondierung am Mittwoch nicht bestätigt, wird die Bevölkerung umgehend informiert – ebenso wie im gegenteiligen Fall, und selbstverständlich auch über WP online. Ist der Fund harmlos, gibt es keine Evakuierung.

    Szenario 2: Es ist eine Bombe. Eine Evakuierung ist nötig

    Es wird ab frühstens 12 Uhr evakuiert. Erfahrungsgemäß muss nur etwa ein Viertel der Anlieger tatsächlich durch das Ordnungsamt untergebracht werden, viele befinden sich ohnehin auf der Arbeit. Die eigene Wohnung verlassen müssen vor einer Entschärfung jedenfalls alle Anwohner – ohne Ausnahme. Die Schützenhalle auf Platte Heide ist Anlaufpunkt für Menschen, die übergangsweise einen Unterschlupf brauchen.

    So sehen Bohrlöcher für eine Sondierung aus (Archivbild).
    So sehen Bohrlöcher für eine Sondierung aus (Archivbild). © WP | Thomas Hagemann

    Wie wird kontrolliert, ob alle Häuser im Sperrgebiet verlassen wurden?

    Es hat bereits mehrere Handzettel-Aktionen jeweils in sieben Sprachen, gegeben. Ordnungsamt, Polizei und städtische Kräfte, darunter auch Übersetzer, kommen am Mittwoch nochmal zu jeder einzelnen Wohnung und kontrollieren, ob sie verlassen wird. Leere Wohnungen und Häuser werden mit orangefarbenen Bändchen kenntlich gemacht, um Doppelkontrollen zu vermeiden.

    Die Polizei informiert auch über Lautsprecher-Durchsagen noch mehrfach im betroffenen Bereich. Je nach Größe und Durchschlagskraft der Bombe liegt dessen Radius entweder bei 250 oder bei 500 Metern um die Verdachtsfläche herum. Die allerletzte Kontrolle vor der Entschärfung wird von zwei Drohnen durchgeführt, die ein Team des Märkischen Kreises fliegt. Planmäßig soll die Entschärfung um 13 Uhr beginnen. Die Dauer ist ungewiss.

    Wer Fragen zu der geplanten Maßnahme hat, kann sich an das Bürgertelefon unter der Rufnummer (02373) 903-1234 wenden. Die Stadt Menden informiert zudem im Vorfeld und auch am Tag der Maßnahme selbst über den aktuellen Stand auf der Not-Homepage (www.stadtverwaltung-menden.de) sowie auf den städtischen Kanälen auf Facebook und Instagram.