Menden. Anwohner im Umkreis von 250 oder 500 Metern müssen Häuser am Mittwoch möglicherweise verlassen - allerdings nicht vor 12 Uhr.

Jahrelang blieb Menden verschont, doch am Mittwoch (24. Januar) rückt schon zum zweiten Mal binnen weniger Monate der Kampfmittelräumdienst an, um zu untersuchen, ob sich am Papenbusch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Vier sogenannte Blindgängerverdachtsmomente gibt es auf dem Grundstück Am Papenbusch 5. Sollte dann tatsächlich ein Kampfmittel gefunden werden, kann es in diesem Zusammenhang zu einer kontrollierten Entschärfung oder Sprengung des Kampfmittels kommen.

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Ob eine Evakuierung erfolgen muss, lässt sich allerdings erst am Tag der Untersuchung des Gebiets sagen. Betroffen sein könnte entweder ein Radius von 250 Metern oder einer von 500 Metern. Klar ist aber schon jetzt: Eine eventuell erforderliche Evakuierung wird nicht vor 12 Uhr eingeleitet. Noch nicht abschätzen lässt sich auch, wie lange diese Maßnahme aufrechterhalten werden müsste - möglicherweise aber bis in die Abendstunden.

WESTFALENPOST schaltet kostenlosen Info-Liveticker

Anwohner werden über die sozialen Medien Facebook und Instagram informiert. Die WESTFALENPOST schaltet einen kostenfreien Liveticker unter www.wp.de/Menden. Zusätzlich werden am Mittwoch Fahrzeuge mit Lautsprecherdurchsagen durch das betroffene Gebiet fahren. Im Falle einer Evakuierung sollten Anwohner ihre Wohnung so schnell wie möglich verlassen. Das gesamte Gebiet würde im Fall einer Evakuierung durch Straßensperrungen abgesperrt. Sobald die Maßnahme an dem Tag abgeschlossen ist, keine Gefahr mehr besteht und die Absperrungen aufgehoben sind, wird dies bekannt gegeben. Informationen erhalten Betroffene auch über die Warn-App „NINA“.

Infos am Bürgertelefon

Wenn am Mittwoch, 24. Januar, die Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme auf dem Gelände Am Papenbusch 5 durchgeführt wird, bleibt das Rathaus an diesem Tag geschlossen. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich für diesen Tag freiwillig als Helfende gemeldet.

Wer Fragen zu der geplanten Maßnahme hat, kann sich an das Bürgertelefon unter der Rufnummer (02373) 903-1234 wenden. Die Stadt Menden informiert zudem im Vorfeld und auch am Tag der Maßnahme selbst über den aktuellen Stand auf der Not-Homepage (www.stadtverwaltung-menden.de) sowie auf den städtischen Kanälen auf Facebook und Instagram.

Wer selbst kein Ausweichquartier, etwa bei Verwandten oder Freunden, findet, kann für die Dauer der Maßnahme eine der von der Stadt eingerichteten Betreuungsstellen nutzen. Pflegebedürftige Personen, die zum Beispiel gehbehindert sind, werden auf der Wilhelmshöhe, Schwitter Weg 29, betreut. Alle anderen Personen können die Schützenhalle Platte Heide, Hermann-Löns-Straße 65, aufsuchen. Pflegebedürftige Personen, die bettlägerig sind oder eine anderweitige Intensivbetreuung benötigen, werden an dem Tag gesondert transportiert und untergebracht. Für Haustierbesitzer steht zudem die Betreuungsstelle Sportheim Hülschenbrauck, Am Hülschenbrauck 61, bereit. Für Hunde gilt eine Leinenpflicht. Katzen und Kleintiere sind in einer Transportbox mitzubringen. Eine Anmeldung ist bis Montag, 22. Januar, über die Hotline (02373) 903-1234 notwendig. Dabei ist die Anzahl der Personen und die Anzahl der Tiere sowie die Art der Tiere anzugeben.

Wer nicht die Möglichkeit hat, eigenständig die Betreuungsstellen zu erreichen, kann den Shuttle-Service nutzen. Die Busse werden ab Evakuierungsbeginn halbstündig die Bushaltestellen anfahren. Folgende Haltestellen sind vorgesehen: Parkplatz Bismarckstraße/Delyner Straße (rotes Telefonhaus) nur für die Betreuungsstelle Wilhelmshöhe sowie Ostpreußenstraße, Gurris, Arndtstraße, Am Galgenfeld, Droste-Hülshoff-Straße, Feldstraße, Gertrud-Bäumer-Straße, Manöverweg für die Betreuungsstelle Schützenhalle Platte Heide.

Notfallgepäck auch für Haustiere

Betroffene sollten eine Tasche mit Notfallgepäck bereithalten und mitnehmen. Dort hinein gehören etwa der Personalausweis, die Krankenkassenkarte, wichtige persönliche Dokumente, Medikamente, Hygieneartikel, Sehhilfen, Geld, Bankkarten, Handys, persönliche Telefonnummern, Haus- und Autoschlüssel, Verpflegung und Getränke, gegebenenfalls Babynahrung, Spielzeug für Kinder. Für Tiere sollten eine Tagesration Futter sowie Napf- und Wasserbehälter mitgenommen werden. In der Betreuungsstelle wird nur eine Notfallversorgung (Mineralwasser, Müsliriegel, Milchbrötchen) bereitgehalten.

Die Stadtverwaltung empfiehlt, Fahrzeuge in der Garage (falls vorhanden) oder außerhalb des Evakuierungsbereiches zu parken. Außerdem sollten Fenster und Türen geschlossen sowie Herd und Backofen ausgeschaltet werden.

Folgende Straßen sind bei einer eventuellen Evakuierung betroffen:

  • 250-Meter-Radius: Am Papenbusch (komplett), An der Beile (komplett), Anne-Frank-Straße (teilweise), Bismarckstraße (teilweise), Bräukerweg (teilweise), Eisenberger Straße (teilweise), Gertrud-Bäumer-Straße (teilweise), Hedwig-Dransfeld-Straße (teilweise), Holzener Straße (teilweise), Lerchenstraße (teilweise), Mecklenburgstraße (teilweise), Pater-Kolbe-Straße (teilweise), Robert-Leusmann-Straße (teilweise), Von-Stauffenberg-Straße (komplett)
  • 500-Meter-Radius: Am Papenbusch (komplett), Heinrich-Schulte-Straße (komplett), An der Beile (komplett), Hermann-Bauer-Straße (komplett), Anne-Frank-Straße (komplett), Hermann-Löns-Straße (teilweise), Bismarckstraße (teilweise), Holzener Straße (teilweise), Brandenburgstraße (komplett), Kornblumenweg (teilweise), Bräukerweg (teilweise), Lerchenstraße (teilweise), Christine-Koch-Straße (teilweise), Manöverweg (teilweise), Danzigstraße (komplett), Mecklenburgstraße (komplett), Delyner Straße (komplett), Meisenweg (teilweise), Dreimorgen (teilweise), Ostpreußenstraße (komplett), Droste-Hülshoff-Straße (teilweise), Pater-Kolbe-Straße (komplett), Eisenberger Straße (teilweise), Pommernstraße (komplett), Elsternweg (teilweise), Robert-Leusmann-Straße (komplett), Feldstraße (teilweise), Schlesienstraße (teilweise), Gertrud-Bäumer-Straße (teilweise), Von-Hatzfeld-Straße (komplett), Goerdelerstraße (komplett), Von-Stauffenberg-Straße (komplett), Grüner Weg (teilweise), Westpreußenstraße (teilweise), Hedwig-Dransfeld-Straße (komplett), Wolfspfad (teilweise).