Menden. Nicht erst nach der massiven Cyber-Attacke auf die Stadt Witten: Wie das Mendener Rathaus verhindern will, von Kriminellen lahmgelegt zu werden.

Die Mendener Stadtverwaltung verändert etwas in der IT-Sicherheit. Sie soll verstärkt und stetig verbessert werden. Grund dafür ist nicht nur der Cyber-Angriff auf die Stadtverwaltung Witten, der zuletzt einen massiven Schaden anrichtete, sondern die „allgemein wachsende Bedrohung durch IT-Angriffe“, erklärt die IT-Abteilung der Hönnestadt auf Nachfrage der Westfalenpost.

Zunehmende Professionalisierung: Täter suchen gezielt Schwachstellen

Die wachsenden Risiken entstünden vor allem durch die zunehmende Digitalisierung, die Raum für neue Angriffswege schafft sowie durch die zunehmende Professionalisierung der Täter, erklärt die Stadt. Dieses Profi-Level könne vor allem mit dem richtigen Budget und auch fachlichen Kompetenzen erreicht werden. IT-Angriffe können in der Regel „erst ermöglicht werden durch Schwachstellen in IT-Produkten mit großer Verbreitung und hoher Marktdurchdringung“, heißt es seitens der IT. Daher sei es zwingend geboten, eine „laufende Anpassung an veränderte Bedrohungslagen“ umzusetzen. Dennoch sieht man sich in der Mendener Stadtverwaltung derzeit gut gewappnet.

Stadt Menden hat neben Verbandsnetz noch zusätzliche Abwehrmaßnahmen ergriffen

Der Fall Witten

Nach einem Hackerangriff auf die Verwaltung war die Stadt Witten mehrere Tage offline. Die Cyber-Attacke soll sich am 18. Oktober ereignet haben.

Viele technische Systeme sollen nach wie vor „offline“ bleiben. Mehrere Tage war die Stadtverwaltung weder telefonisch noch per Mail erreichbar. Sämtliche Termine in der Bürgerberatung, im Standesamt und in weiteren Ämtern mussten bis zunächst abgesagt werden.

In Witten ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft.

Generell fühle man sich bei der Stadt gut aufgestellt: „IT-Sicherheit ist Voraussetzung für den ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb und hat schon seit den 1990er Jahren einen hohen Stellenwert bei der Stadt Menden.“ Die Hönnestadt arbeitet im Verbandsnetz der Südwestfalen-IT (SIT), deren Sitz in Hemer und Siegen ist. Doch Menden nutzt nicht nur diese Sicherheitssysteme, um Verbindungen mit der „Außenwelt“ herzustellen. Noch dazu hat die Stadt verschiedene eigene Abwehrmaßnahmen ergriffen.

Doch die IT-Abteilung sagt auch: „Bei umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen sind Schäden nicht vollständig auszuschließen. Dennoch: Risiken werden durch solch technische Restriktionen deutlich minimiert.

Hönnestadt sehr sensibilisiert: Warnungen kommen regelmäßig

Pressesprecher Johannes Ehrlich weiß, dass es bisher „keinerlei derartigen Vorkommnisse gab“, die dem Vorfall in Witten ähneln. Was aber immer wieder vorkomme, sind Warnungen. „Unsere IT beziehungsweise die IT in Hemer warnt regelmäßig vor Angriffen. Unsere IT ist da sehr sensibel“, sagt Ehrlich. Dabei geht es unter anderem auch um beispielsweise E-Mails mit Anhang von unbekannten Absendern. „Da soll man lieber einmal mehr nachfragen als zu wenig“, betont der Stadtpressesprecher. Bei der Stadtverwaltung weist man daher öfters auf mögliche Probleme hin, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus seien rund um das Thema Cyber-Angriff sensibilisiert.

Stadtverwaltung Witten nach dem Angriff Mitte Oktober immer noch in Teilen offline

Die Cyber-Attacke auf die Wittener Stadtverwaltung ist längst nicht die einzige. Immer wieder fallen auch große Unternehmen den Hackern zum Opfer. Für die Stadt Witten werden sich die Folge mutmaßlich noch lange hinziehen. Am 16. Oktober war der Angriff publik geworden. Danach war die Stadtverwaltung komplett offline und weder telefonisch noch per Mail erreichbar. Die Schäden seien enorm, hieß es. Inzwischen sind nach und nach einzelne Verwaltungsteile wieder erreichbar. Aber bis alles wieder normal und vor allem sicher läuft, werde noch einige Zeit vergehen.