Menden. Wieder müssen Experten des Kampfmittelräumdienstes anrücken. Die Stadt bereitet eine Evakuierung vor - sicher ist sie aber nicht.
Droht Menden der nächste Blindgänger-Schreck? Grund zur Sorge gibt es nun abermals am Papenbusch. Auf die Verdachtsfläche ist man bei den Vorbereitungen zum Umzug des Bringhofs gestoßen. Denn auf der neuen Fläche im Mendener Westen muss nun der Kampfmittelräumdienst anrücken. Auf was sich Anwohner in den kommenden Wochen einstellen müssen.
Konkret geht es um ein Gebiet nur unweit der Stadtwerke. Bei der Liegenschaft Am Papenbusch 5 handelt es sich um eine Kampfmittelverdachtsfläche. Das betroffene Grundstück wird der neue Standort des neuen Bringhofs des Zweckverbands für Abfallwirtschaft (ZfA) und der therapeutischen Beratungsstelle des Zweckverbands für psychologische Beratungen und Hilfen (ZfB) sein. „Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens wurde durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg eine Luftbildauswertung durchgeführt,“ erklärt Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt. „Diese führte zu dem Ergebnis, dass eine Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme in Form einer Flächenüberprüfung der Stellungsbereiche empfohlen wurde.“
Mehrere Verdachtsmomente
Mittlerweile ist die Fläche sogar sondiert worden. Die Messauswertung ergab dabei vier Verdachtsmomente für mögliche Kampfmittelbelastungen. Nun steht - auf Grundlage einer Empfehlung der Bezirksregierung Arnsberg - ein feststellender Bodeneingriff bevor. Heißt: Bagger müssen anrollen und die Fläche umwühlen. Erst danach steht fest, ob es zu einer großflächigen Evakuierung kommen muss - oder eben nicht. Geplant ist der Bodeneingriff am Mittwoch, 24. Januar. „Wichtig ist, zu betonen, dass es sich lediglich um einen Verdacht handelt, der sich nicht bestätigen muss. Ob sich tatsächlich ein Kampfmittel auf dem Grundstück befindet, werden am Ende die Grabungen zeigen“, teilt dazu Stadtsprecherin Vanessa Wittenburg mit.
Für alle Beteiligten sei daher „von erheblicher Bedeutung, dass es beim Umzug des Bringhofs und der therapeutischen Beratungsstelle“ nicht zu Verzögerungen komme. „Wir stimmen alle Schritte eng mit dem ZfA ab und unternehmen gemeinsam alles Notwendige dafür, dass die Baumaßnahme wie geplant umgesetzt werden kann“, führt Manuela Schmidt aus.
Vorbereitung einer möglichen Evakuierung läuft
Sollte bei dem Bodeneingriff am 24. Januar tatsächlich eine Bombe oder Granate gefunden werden und eine Entschärfung oder kontrollierte Sprengung erfolgen müssen, sind Anwohner am Papenbusch nicht vor einer Evakuierung gefeit. Welcher Bereich genau betroffen wäre, richtet sich allerdings nach Größe und Beschaffenheit des Kampfmittels. Heißt: Je größer die Bombe, desto mehr Mendenerinnen und Mendener müssten ihr Heim vorübergehend verlassen.
In der Verwaltung laufen die Planungen für eine mögliche Evakuierung mittlerweile auf Hochtouren. „Sollte es tatsächlich am 24. Januar zu einer Evakuierung kommen, können sich alle Betroffenen in den Evakuierungsradien darauf verlassen, dass das Ordnungsamt gemeinsam mit Feuerwehr und Polizei alle notwendigen Vorbereitungen getroffen hat“, versichert Manuela Schmidt. „Wir werden alles dafür tun, dass eine Evakuierung ,im Fall der Fälle‘ reibungslos abläuft.“
Über die konkreten Planungen und Fortschritte im Vorfeld, aber auch am 24. Januar selbst, hält die Stadtverwaltung Bürgerinnen und Bürger regelmäßig auf dem Laufenden. In der Woche vom 8. bis 12. Januar werden alle Betroffenen ein erstes Informationsschreiben des Ordnungsamtes erhalten. Ebenso ist wieder die Hotline für Fragen unter 02373 903-1234 erreichbar.