Fröndenberg. Die Internationale Gartenausstellung 2027 im Himmelmannpark ist ein Millionenprojekt. Doch nun muss die Ruhrstadt nachbessern.
Dass die Internationale Gartenausstellung 2027 nach Fröndenberg kommen soll, ist längst beschlossen. Doch noch dreht sich die Frage um das Wie. Denn der Himmelmannpark muss für die IGA umgestaltet werden. Woran es jetzt hakt - und welche Möglichkeiten der Stadt bleiben für eine Teilnahme.
Millionen-Projekt spaltet Fröndenberg
Die Internationale Gartenausstellung - und vor allem die Kosten, die in diesem Zuge auf Fröndenberg zukommen - sind vor allem der CDU ein Dorn im Auge. Ein Antrag der Christdemokraten, das Projekt zu streichen, ist im vergangenen Jahr allerdings gescheitert. Seitdem ist es ruhig geworden um das Millionen-Projekt. Immerhin rund 3,5 Millionen Euro soll die Umgestaltung des Himmelmannparks kosten, die zu 70 Prozent über die Städtebauförderung gedeckt werden könnte. Angesichts einer angespannten Haushaltslage in Fröndenberg (WP berichtete) muss die Ruhrstadt somit noch rund eine Million Euro selbst aufbringen und liegt knapp über dem vom Rat beschlossenen Kostendeckel.
Helfen soll dabei der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). In Kombination mit beiden Fördertöpfen, so heißt es in einer Vorlage der Verwaltung, läge der Eigenanteil der Stadt „bei 950.200 Euro und hätte sich damit reduziert, sodass die beschlossene Deckelung der Kosten eingehalten worden wäre“. Dass dieser Satz im Konjunktiv steht, liegt allerdings an der Bezirksregierung Arnsberg - und dem IGA-Konzept für den Himmelmannpark höchstselbst. Eine ganze Reihe von Maßnahmen kann demnach nicht über die Städtebauförderung abgedeckt werden, womit man wieder über dem Kostendeckel liegen würde.
Bedeutet: Fröndenberg muss bei der Vorbereitung zur IGA 2027 Abstriche machen, damit das Budget eingehalten werden kann. „Bei einer Begehung des Himmelmannparks durch den Fachbereich 3 wurde nach potenziellen Maßnahmen mit Einsparungspotenzial gesucht“, heißt es dazu vonseiten der Stadt. Dabei wurde vom Büro der zuständigen Landschaftsarchitekten zugesagt, „den aktuellen freiraumplanerischen Vorentwurf zu überarbeiten und eine neue Kostenschätzung vorzulegen“. Und genau die ist inzwischen vorgestellt worden. Gut 800.000 Euro könnten bei der Umgestaltung des Himmelmannparks demnach eingespart werden - im Vergleich zur ursprünglichen Planung. Parallel dazu sinkt entsprechend der Eigenanteil, den die Stadt selbst für den Umbau leisten muss.
Kostensteigerungen durch Pandemie und Ukraine-Krieg
Immerhin: Gut 720.000 Euro könnte die IGA 2027 die Ruhrstadt am Ende kosten - sollten die überarbeiteten Förderanträge am Ende auch genehmigt werden. Sollte vor allem der zweite Förderbaustein - also der Europäische Fonds für regionale Entwicklung - zum Tragen kommen, können sich Fröndenbergerinnen und Fröndenberger auf weitere Hingucker im Himmelmannpark freuen. Denn was genau gefördert wird, ist bereits jetzt klar umrissen: offene Erholungsflächen, naturnahe - vor allem hölzerne - Verweilmöglichkeiten, sowie Auen entlang von Gewässern.
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Dass die Kosten für die IGA-Vorbereitungen förmlich explodierten, macht die Verwaltung vor allem an den Entwicklungen der vergangenen Monate fest. Es sei zu berücksichtigen, „dass durch die Corona-Pandemie und weltwirtschaftliche Krise die Kosten zur Herstellung von Materialien und die Lieferengpässe und Nachfragen erheblich angestiegen sind“.