Menden. Das Aushängeschild Mendens fehlt in der Stadtmitte. Wann der Ersatz für das Zeltdach endlich stehen soll und welche Probleme es dabei gibt.
Es ist wohl eine der größten Dauerbaustellen in der Mendener Innenstadt: das Bürgerhaus samt neuem Zeltdach. Seit Monaten sind die Arbeiten allerdings meist hinter hohen Zäunen gut geschützt vorangeschritten. Warum das für den Immobilienservice Menden (ISM) ein kleines Problem ist – und warum das ikonische Mendener Zeltdach nicht wie geplant in diesem Jahr zurückkehrt.
Viele Arbeiten am Bürgerhaus verborgen hinter Zaun
Für Außenstehende mag sich rein optisch in den vergangenen Monaten nicht sonderlich viel getan haben am Bürgerhaus. Gleichwohl: Man liege immer noch im Zeitplan, so ISM-Chef Martin Niehage. Das sollen Passanten spätestens gegen Ende des Jahres sehen. Denn bis zum Wintereinbruch will man mit den Arbeiten an der Fassade so weit fertig sein, dass zumindest Türen und Fenster an Ort und Stelle sind. Gleichzeitig sind aber auch die Kosten angestiegen. Von bisher 6,7 auf nun 7,2 Millionen Euro. „Das liegt an zusätzlichen Maßnahmen, die zuvor nicht berücksichtigt waren“, berichtet Martin Niehage im zuständigen ISM-Ausschuss. Ausschreibungsprobleme führen zudem dazu, dass sich der für Dezember 2023 vorgesehene Baufortschritt um einen Monat nach hinten verschiebt.
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Zuletzt hatten sich die Ausschussmitglieder im September selbst ein Bild der Arbeiten im Herzen der Hönnestadt machen können. Mittlerweile ist der Trockenbau „weit fortgeschritten“. Doch das sind eben Arbeiten, die nur im Inneren ablaufen. Mitsamt der Einzäunung ist der Fortschritt von außen nur bedingt nachzuvollziehen. Ein Problem, das immer wieder zu Fragen von Bürgern beim Immobilienservice führe. „Wir haben dort seit Monaten einen Zaun stehen und haben mehrere Maßnahmen, die parallel laufen“, erklärt Martin Niehage. Damit spielt er auf die Sanierung des Tiefgaragendaches sowie des Platzes vor dem Rathaus an.
Fünf Tage lang fünf Grad
Ein zumindest nach außen hin sichtbarer Meilenstein für die Umbauarbeiten rund ums Bürgerhaus ist in jedem Fall das Zeltdach. Bekanntlich wird die alte, gelbliche Plane nicht mehr zum Einsatz kommen. Stattdessen lautet die Devise: Höher, größer, schöner, heller. Gebaut werden diesmal zwei Zelte. Martin Niehage nennt sie „Dach 1“ und „Dach 2“. Das Hauptzelt 1 soll wieder, wie das alte, an den Rathauswänden und zwei „formgebenden Masten“ mit bis zu 19 Metern Höhe befestigt sein. Unter dem alten Zelt konnte es vor allem bei Seitenwind immer wieder passieren, dass es in laufende Veranstaltungen buchstäblich hineinregnete. Dach 2 reicht auch bis über die Glasbrücke zwischen Rat- und Bürgerhaus hinaus, vor der das alte Zeltdach endete.
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Dieser Meilenstein wird aber nicht mehr im Zeitplan liegen, wie Niehage nun deutlich macht: „Der Termin bis Ende des Jahres ist nicht zu halten.“ Das Problem: Für den Aufbau des neuen Zeltdachs, dessen Membrane aus sogenanntem Polytetrafluorethylen (PTFE) besteht und als extrem reißfest gilt, benötige man „fünf Tage lang mehr als fünf Grad, damit das Material nicht reißt oder bricht“. Angesichts der Jahreszeit und weiterer Hürden bei der Abdichtung der Tiefgarage sei das aber nicht mehr möglich vor Wintereinbruch. Neues Fertigstellungsdatum für Mendens optisches Aushängeschild: April oder Mai 2024.