Menden. Endlich ist er da: Mendens erster Trixi-Spiegel soll den Verkehr auf dem Bräukerweg sicherer machen. Die Vorgeschichte war kompliziert.
Das Ringen um Trixi-Spiegel in Menden – es drohte zu einer Posse zu werden. Die SPD-Ratsfraktion beantragte einst, Standorte für solche Spiegel zu suchen. Dass die Spiegel insbesondere den Fahrerinnen und Fahrern von großen Fahrzeugen wie Lastwagen und Bussen helfen, neben ihnen stehende Fahrräder zu erkennen, war unbestritten.
Doch während sich in Menden zunächst zahlreiche Kreuzungen fanden, an denen die Spiegel montiert werden könnten, erwies sich des Landesbetrieb Straßen NRW als Hindernis. Es brauchte viele Diskussionen und klärende Gespräche, bis schließlich feststand: Menden wird zumindest einen Trixi-Spiegel bekommen. Und auch der Standort wurde festgelegt: Es ist die Einmündung Bräukerweg/Bismarckstraße. Und genau dort hängt jetzt tatsächlich der erste Trixi-Spiegel in Menden.
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Wer aus der Stadtmitte in Richtung Sümmern unterwegs ist, sieht den rot-weiß umrandeten Spiegel, der an dem Ampelmasten noch über der Signalanlage montiert wurde. Ein Blick hinein zeigt, was sich neben dem Fahrzeug befindet. Radfahrerinnen und Radfahrer können so besser entdeckt werden – insbesondere, aber nicht nur, wenn die motorisierten Fahrzeuge auf die Bismarckstraße abbiegen wollen.
Für den Radverkehr ist die Situation tatsächlich besonders. Der Radweg endet an der Kreuzung. Wer auf zwei Rädern weiter in Richtung Sümmern/Platte Heide will, muss sich in den fließenden Verkehr einordnen – eine Situation, die die Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer verlangt. Da kann es helfen, wenn die Fahrer vom Lastwagen, Bussen oder Transportern die schwächeren Verkehrsteilnehmer früher sehen.
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Die Praxis wird zeigen, ob die Verkehrssituation mit dem Trixi-Spiegel tatsächlich sicherer wird. An den Blick in den Spiegeln wird sich so mancher Fahrzeuglenker erst noch gewöhnen müssen. Für die Politik in Menden steht derweil längst fest, dass das Thema Trixi-Spiegel nicht mit der Montage eines solchen Instruments zu den Akten gelegt werden soll. Sie hat die Verwaltung beauftragt, nun auch noch einmal die Standorte näher ins Auge zu fassen, die bei einer ersten Vorsortierung nicht in die engere Wahl gekommen sind. Auch die Verkehrsexperten in der Stadtverwaltung haben durchaus erkannt, dass die Spiegel hilfreich sein können.
Das sind Trixi-Spiegel
Trixi-Spiegel sind eine spezielle Form von Verkehrsspiegeln. Ein kleiner Konvexspiegel wird direkt am Ampelmasten angebracht. Durch seine Wölbung erfasst er einen vergrößerten Blickwinkel der Straße. So wird der „tote Winkel“ deutlich verkleinert. Allein in München sind 550 Trixi-Spiegel im gesamten Stadtgebiet an Ampelmasten angebracht, um die Verkehrssicherheit vor allem für Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen. Das ist immer dann wichtig, wenn Radfahrer oder E-Scooter mit Lkw als Rechtsabbieger an der Ampel anfahren oder nebeneinander abbiegen. Die Spiegel machen Zweiradfahrer sichtbar und sollen so Unfälle beim Abbiegen verhindern, die für die schwächeren Verkehrsteilnehmer selten gut ausgehen.
Erfunden hat den Spiegel ein Familienvater, dessen Tochter von einem Lkw angefahren wurde.
Das Ansinnen für Menden entstammt ursprünglich einem Bürgerantrag.
Was aber auch festzustehen scheint: Wenn wieder die Zustimmung des Landesbetriebs eingeholt werden muss, müssen gute Argumente her. In Menden hat sich gezeigt, dass das Aufhängen eines Trixi-Spiegels auch mit dem Bohren dicker Bretter verbunden ist.