Menden. Die Trixi-Spiegel sollen den Verkehr sicherer machen. Die Stadt Menden schlägt fünf gefährliche Standorte im Stadtgebiet vor.
Radfahrer sollen in Zukunft sicherer auf Mendens Straßen unterwegs sein. Dafür sollen sogenannte Trixi-Spiegel an besonders gefährlichen Kreuzungen im Stadtgebiet sorgen. Die Verwaltung hat fünf markante Stellen ausgesucht, die sie nun dem Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Feuerwehrwesen für die Anbringung vorschlägt.
Trixi-Spiegel sind runde Spiegel mit einer leichten Wölbung. Sie werden üblicherweise an Ampelmasten montiert und ermöglichen Lastwagen- und Busfahrern, den toten Winkel einzusehen. Damit sollen vor allem Radfahrer besser geschützt werden. Andreas Winkels hatte in seinem Bürgerantrag vom 16. Februar um diese Aufrüstung gebeten. Der Fachausschuss fand die Idee gut und beschloss bereits in seiner Sitzung Mitte Juni, diese Spiegel an fünf Standorten zu installieren. In der Zwischenzeit hat sich die Verwaltung Gedanken über mögliche Anbringungsorte gemacht und aus zehn Stellen, die „theoretisches Konfliktpotenzial“ bieten, fünf ausgewählt:
Märkische Straße/Untere Promenade – hier geht es um die Zufahrt von Iserlohn über die Märkische Straße;
Bräukerweg/Galbreite – hier geht es um die Zufahrt von Iserlohn über den Bräukerweg;
Bräukerweg/Bismarckstraße – hier geht es um die Zufahrt von Menden über den Bräukerweg;
Iserlohner Landstraße/Balver Straße – hier geht es um die Zufahrt Kolpingstraße;
Fischkuhle/Rampe Westtangente – betroffen ist die Zufahrt von Lendringsen über die Fischkuhle.
Ob diese Knotenpunkte mit Spiegeln für insgesamt rund 1000 Euro ausgestattet werden oder nicht, entscheidet der Fachausschuss in der kommenden Woche.
Mehrere gefährliche Ampelbereiche wurden untersucht
Untersucht hatte die Verwaltung vorab alle Mendener Knotenpunkte, die über eine Ampel verfügen. „Aus den zehn Bereichen, die über ein theoretisches Konfliktpotenzial verfügen, sind die Knotenpunkte mit dem höchsten Radverkehrsaufkommen ausgewählt worden“, heißt es dazu in der Vorlage. Und weiter: „Für die Auswahl der Standorte kann auf die Untersuchung aus 2020 zurückgegriffen werden.“
Michael Sauer ist einer der Geschäftsführer des Mendener Busunternehmens Wilhelm Sauer GmbH & Co. KG. Seine Firma führt für die Märkische Verkehrsgesellschaft die Fahrten der Linienbusse durch. Erfahrungen mit diesen Spiegeln hat er noch nicht gemacht, aber er kann sich die Wirksamkeit durchaus vorstellen. „Alles, was den Straßenverkehr sicherer macht, ist auf jeden Fall sinnvoll“, sagt er. „Wir schauen uns das dann mal an.“ Sauer werde seine Mitarbeiter im Laufe der Zeit fragen, wie praktikabel die Spiegel sind – sollten sie denn tatsächlich zum Einsatz kommen.
Der tote Winkel ist bei Bussen und LKW riesig
Früher, so der Unternehmer, habe er auf freiwilliger Basis Verkehrstrainings mit Grundschulkindern gemacht. Er habe den Viertklässlern den toten Winkel erklärt, indem er zwei Meter neben einem Bus auf der rechten Seite markiert hat. In diesem Kasten stellte er eine Schulklasse – nur ein Kind platzierte er außerhalb dieses Bereichs. Ein Kind durfte auf dem Fahrersitz Platz nehmen und so den Blick des Fahrers einnehmen. „Ich kann ohne große Probleme 30 Kinder im toten Winkel verschwinden lassen“, sagt Michael Sauer. Der betroffene Bereich sei riesig. Fahrer, so Michael Sauer, hätten zwar jedes Jahr Fahrsicherheitstrainings und würden sich fortbilden, dennoch gehe eine Gefahr von dem toten Winkel aus.
Auch Hans-Jürgen Reusch vom Reisedienst Filthaut und Reusch findet die Idee der Spiegel nicht schlecht. „Helfen tut alles, was den Verkehr sicherer macht.“ Neue Fahrzeuge hätten zwar verbaute Warnsysteme, ältere jedoch nicht. In seiner Flotte sei bisher nur ein Reisebus mit dem Toten-Winkel-Assistenten ausgestattet. Für alle anderen Modelle seien die Spiegel eine Erleichterung.
Der Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung und das Feuerwehrwesen tagt am Donnerstag, 28. Oktober, um 17 Uhr im Ratsaal des Rathauses, Neumarkt 5. Die Sitzung ist öffentlich; es gilt die Maskenpflicht.