Menden. Zehn Jahre ist es her – da eröffnete Jozeh Ramazani das „Salsa“ am Marktplatz. Der Beginn einer beispiellosen Entwicklung. Jetzt wird gefeiert.
Es ist kein echtes Jubiläum, das das „Salsa“ am Samstag (15. Juli) feiert. Allerdings ist es der erste runde Geburtstag und auch deshalb ein besonderer Anlass, weil nicht wenige Menschen dem „Salsa“ vor zehn Jahren nicht zugetraut hätten, so ein Erfolgsprojekt zu werden. „Es kamen nach der Neueröffnung Menschen, die mir gesagt haben: Wir wollen wenigstens einmal kommen, bevor Sie wieder schließen“, erinnert sich Jozeh Ramazani. Für den Gastronom war das eine Herausforderung. Nach „Kupferburg“ und „Fuchs und Hase“ sollte das „Salsa“ ein Erfolg werden.
Jozeh, wie er überall in der Stadt genannt wird, betrat das lokal erstmals, als es noch „Fuchs und Hase“ hieß. „Da gab es überhaupt keine Außengastronomie, da war niemand. Auch nicht nebenan“, erinnert sich der Gastronom, der damals schon das „Salsa“ in Bochum betrieb. Er hatte die Idee, das Lokal zu pachten – im sicheren Gefühl, es um 19 Uhr schließen und dann noch nach Bochum fahren zu können. Was nach einer wenig belastenden Aufgabe klang, sollte sich als das Gegenteil herausstellen.
Familiäre Atmosphäre hilft in der Corona-Zeit
Am 30. Juni 2013 gab es die große Neueröffnung. „Das war samstags. Den Sonntag hatten wir dann nochmal zu und sind dann am Montag regulär gestartet“, erinnert sich Jozeh. Was er nicht ahnte, aber hoffte: Das „Salsa“ in Menden sollte brummen. „Es war ein heißer Sommer und immer voll. Unglaublich“, blickt der 53-Jährige zurück. Das „Salsa“ wurde zum Treffpunkt. Für junge Leute, aber auch für ältere. Für Menschen, die nur einen Kaffee wollen, und solche, die groß auftischen lassen wollen. „Wir behandeln jeden Gast gleich. Die Zwölfjährigen, die bei uns eine Cola trinken, sind die Gäste von morgen. Sie werden genauso freundlich bedient wie alle anderen“, sagt Jozeh.
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Was auffällt: Wenn Ramazani über das „Salsa“ spricht, sagt er immer wieder „wir“. Aus gutem Grund: „Hier ist es noch familiär. Wir können uns alle aufeinander verlassen“, sagt Jozeh. Auch deshalb geht es ihm möglicherweise nicht so wie anderen Gastronomen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Corona-Krise nicht abgesprungen, sondern haben ihrem Chef die Treue gehalten. „Das sind alles Gesichter, die in der Stadt erkannt werden“, weiß der Wirt.
Die Corona-Krise hat noch etwas gezeigt: Gäste kommen nicht nur aus Menden, sondern aus der ganzen Region. „Anfangs mussten wir ja noch Adresslisten für die Kontaktverfolgung führen, bevor es die Apps gab. Da haben wir gesehen, dass die Leute von überall nach Menden und ins Salsa kommen“, berichtet Jozeh. Das „Salsa“ ist ein Begriff, fast jeder Mendener kennt das Lokal. Und viele kennen auch den Wirt. Denn Jozeh Ramazani ist weit mehr als das: Er ist ein Macher, der in Menden schon viel bewegt hat.
Nicht jede Veranstaltung hat Geld in die Kasse gespült
„Wir haben überall mitgemacht. Da waren viele Veranstaltungen dabei, bei denen wir nichts verdient haben. Aber das hat sich gelohnt. Man muss fleißig sein und Mut haben“, sagt der Gastronom. Er ist immer noch dankbar, dass eigene Veranstaltungen in der Anfangszeit unter Bürgermeister Volker Fleige unbürokratisch ermöglicht wurden. Und er freut sich über den engen Draht zum Stadtmarketing. Der bleibe, auch wenn Jenni Gröhlich dort jetzt nicht mehr aktiv sei.
Das Geburtstagsprogramm
Den zehnten Geburtstag feiert das „Salsa“ am Samstag, 15. Juli, vor dem Alten Rathaus und im Lokal selbst. Eine Bühne wird aufgebaut.
Ab 15.30 Uhr wird „Herr H“ die Kinder bei einem Mitmachkonzert mit Liedern und Witzen unterhalten. Zudem wird eine Hüpfburg aufgebaut, auf der die Mädchen und Jungen nach Lust und Laune herumtoben können.
Für alle Besucher gibt es zudem die Gelegenheit geben, an einem Selfie-Contest teilzunehmen.
Ab 16.30 Uhr sorgt ein DJ für Stimmung und liefert Musik für jeden Geschmack.
Livemusik gibt es ab 19.30 Uhr mit der Band „Partyinferno“. Sie liefert Top-40-Hits, Partyhits, Rocksongs und Schlager.
Gibt es Veranstaltungen, an die er sich besonders gerne erinnert? Jozehs Antwort ist nicht die naheliegendste – kein Fest mit Cocktails und lauter Musik. „Der Mendener Winter war ja eigentlich unsere Erfindung. Wir haben das einfach mal gemacht“, erinnert sich der „Salsa“-Chef an eine besondere Initiative. Nachdem der Weihnachtsmarkt in Menden vor dem endgültigen K.O. stand, setzte Ramazani ein mutiges Zeichen. Der Mendener Winter wurde ein Erfolg.
Auch „Menden à la Carte“ gehört zu den Veranstaltungen, die Jozeh schätzt. „Das Fest ist einfach toll.“ Wenn der Veranstalter, der Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) in diesem Jahr stattdessen am 26. August gemeinsam mit der WSG Menden zu „Menden dreht auf“ ins Gewerbegebiet Hämmer einlädt, ist das „Salsa“ natürlich dabei. Jozeh sagt: „Das ist anders als bei à la Carte. Wir müssen alles dahin bringen, haben nicht so kurze Wege wie hier in der Stadt.“
Seinen 10. Geburtstag feiert das „Salsa“ mit einem Fest in der City. Die sicher vielen Glückwünsche wird Jozeh gerne entgegennehmen, wenngleich er weiß: „Man muss sich immer wieder verändern, immer Neues bieten.“ Wer nur an seinem bestehenden Konzept festhalte, werde irgendwann scheitern. Man darf also gespannt sein, wie das „Salsa“ die Herausforderungen der Zukunft angeht. Die Ausgangslage ist gut, weiß Jozeh: „Als wir hier angefangen haben, war das so etwas wie eine 1c-Lage. Jetzt ist es 1a.“