Menden. Jenni Gröhlich hat viele große Events ins Lebens gerufen und organisiert in Menden. Jetzt zieht sie einen Schlussstrich und geht.

„Ich rauch mir noch eine.“ Es ist der Satz, für den Jenni Gröhlich bekannt ist. Für viele Mendenerinnen und Mendener ist sie das Gesicht der Stadt: Wenn im Zentrum etwas los ist, dann ist Jenni Gröhlich dabei. Immer mittendrin, anstatt nur dabei. Zumindest war das in den vergangenen sechs Jahren so. Denn jetzt ist damit Schluss: Jenni Gröhlich verlässt das Stadtmarketing Ende des Monats auf eigenen Wunsch. „Ich liebe die Stadt. Für mich war das eine Leidenschaft und kein Beruf. Deshalb war es für mich der beste Job der Welt“, sagt Jenni Gröhlich. „Aber die Zeit ist reif. Ich gehe freiwillig“, sagt sie. Es spreche sich bereits herum, ihr Telefon laufe derzeit heiß, sie komme nicht hinterher. „Ich werde allen antworten“, sagt sie – wenn auch nicht sofort.

+++ Das war ihr Herzensprojekt: Die Seniorensause in Menden +++

Team organisiert sich um: Kein Event fällt aus

Stadtmarketing-Chefin Melanie Kersting wünscht ihr nur das Beste. Man habe sich fair und friedlich getrennt. Auch wenn Jenni Gröhlich eine schmerzhafte Lücke hinterlassen werde. „Wir freuen uns natürlich nicht. Jenni wird uns fehlen – auch ihre Art. Man hat einfach gemerkt, wenn sie im Büro war. Das meine ich wirklich positiv.“ Die gute Nachricht sei aber: „Es fällt kein Event aus. Wir sind vorbereitet und einiges steht bereits.“

Hollandmarkt in Menden: Jenni Gröhlich vom Stadtmarketing und Henk Telhennepe freuen sich über die überwältigende Besucherzahl in der Hönnestadt.
Hollandmarkt in Menden: Jenni Gröhlich vom Stadtmarketing und Henk Telhennepe freuen sich über die überwältigende Besucherzahl in der Hönnestadt. © Peter Müller | Peter Müller

Jenni Gröhlich kümmert sich seit rund sechs Jahren um Events in der Hönnestadt. Erst war sie bei der Werbegemeinschaft tätig, wo sie sich um den Mendener Frühling und Herbst kümmerte. Dann landete sie bei der WSG und schließlich die vergangenen drei Jahre beim Stadtmarketing. Zu Beginn, so sagt sie, habe sie nur mit einem Laptop und Bleistift große Events geplant. Alles habe sich weiterentwickelt, auch sie selbst habe in den letzten Jahren ihre Kenntnisse vertieft, viel gelernt und tolle Menschen kennengelernt. Vielen davon sei sie dankbar – für deren Unterstützung und Aufmunterungen, auch in schweren Zeiten.

Noch keine neue Stelle: „Ich schwöre, ich habe nichts Neues“

Nicht zuletzt die Pandemie sei für sie eine Herausforderung gewesen. „Aber ich habe jeden Besucher, jeden Händler geliebt.“ Der Abschied falle ihr schwer. „Anfangs habe ich gesagt, dass ich das nur zwei Jahre mache“, sagt sie und lacht. Aus zwei Jahren seien sechs geworden, vier mehr als ursprünglich gedacht. Jetzt will sie neue Wege gehen. Welche genau das sind, das gibt sie noch nicht preis. „Ich schwöre: Ich habe nichts Neues“, sagt sie. „Irgendwas passiert immer.“ Und weiter: „Ich bin ein Mensch, der nichts sammelt. Ich entscheide etwas und dann ist es vorbei und abgeschlossen.“

Jenni Gröhlich hatte keine Angst, Neues auszuprobieren und anzuecken. Nicht jedem hat das gefallen. „Ich habe so viel Prügel bekommen, aber das geht mir am Arsch vorbei. Mich haben immer nur die Events interessiert.“ Wenn sie etwas mache, dann wolle sie auch erfolgreich damit sein. Ob sie wegen des Ärgers rund um die Lange Nacht der Kultur („Wir wollen kein Türkenfest“) gehe? Nein, sagt sie. „Die sind meiner Aufmerksamkeit nicht wert.“

Stelle soll schnellstmöglich wieder besetzt werden

„Wir haben Jenni Gröhlich viel zu verdanken. Sie hat viele Jahre große Events begleitet und den Bereich massiv ausgebaut“, sagt auch Melanie Kersting. Die Stelle soll schnellstmöglich neu besetzt werden und wird in den kommenden Tagen ausgeschrieben. Bis es so weit ist, will Melanie Kersting die Verantwortung für den Bereich übernehmen. Das Team halte zusammen und teile sich den Bereich nun auf. Klar sei aber auch: „Jenni kann man nicht ersetzen.“