Menden. Mit ein paar Handgriffen soll die Kolpingstraße aufgewertet werden. Doch dabei gibt’s auch Kritik. Für eine Umsetzung drängt derweil die Zeit.

Die Zeit drängt für Menden, wenn man für eine Aufwertung der Kolpingstraße noch Fördermittel abgreifen will. Doch im Bauausschuss reichen die Vorschläge fürs Aufhübschen noch nicht aus. Was an der Kolpingstraße geplant ist – und warum ein Anlieger schon vor den ersten Arbeiten Kritik äußert.

Das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“, ein Förderprogramm der NRW-Regierung, ist in Menden schon so etwas wie eine Erfolgsgeschichte. Denn ein Teil des Förderprogramms ist mittlerweile für mehrere Neuansiedlungen in der Innenstadt verantwortlich. Ganz zur Freude der heimischen Wirtschaftsförderung. Nun soll ein neuer Teil des Förderprogramms hinzukommen. Und dabei geht es vor allem um optische Veränderungen der Mendener Bummelmeile (WP berichtete).

+++ Hintergrund: Nach SEK-Zugriff – Kolpingstraße in Menden im Visier der Polizei +++

Konkret geht es um die Aufwertung der Kolpingstraße und der Unnaer Straße, aufgeteilt in mehrere Bauabschnitte. 237.000 Euro stehen der Stadt dafür zur Verfügung. Das Problem: Die ersten Arbeiten müssen vor Jahresende beginnen – sonst ist das Geld futsch. Noch dazu kommt, dass das Vorhaben politisch noch nicht wirklich diskutiert wurde und die politische Sommerpause vor der Tür steht. Konkret geht es um fünf neu zu pflanzende Bäume und zwei Parklets, die in der Kolpingstraße hinzukommen sollen.

Versorgungsleitungen und Kirmes

Im Bauausschuss warnt Hubert Schulte (CDU) allerdings vor einem Schnellschuss. „Das ist uns alles ein wenig zu knapp“, betont er. Denn: Das konkrete Vorhaben sei den Fraktionen erst kurz vor der Sitzung zugestellt worden. 20.000 Euro für das Umsetzen eines Baumes sei zumindest fragwürdig. „Es kann nicht sein, dass die Planung Monate dauert, wir aber innerhalb von drei Tagen eine Entscheidung zu treffen haben“, so Schulte weiter. Unterstützung bekommt er dabei vonseiten der SPD. Für Dr. Sven Langbein (MI) allerdings kein Grund für einen Aufschub. „Wir müssen den Förderantrag umsetzen, sonst kriegen wir nichts erstattet.“ Die Krux: Es geht bei den Aufwertungen nicht nur ums Optische. Versorgungsleitungen und Kirmesplanungen müssen bei Bäumen und Bänken mitgedacht werden.

Ein weiterer Kritikpunkt kommt derweil von Anliegern, wie Ausschussvorsitzender Peter Schnurbus (CDU) einwirft. Ein Baum solle demnach vor dem Autohaus Bichmann platziert werden, wodurch Fensterfronten und Werbung verdeckt würden. In Reihen der CDU schätze man die Arbeit des zuständigen Architekturbüros. Man wolle sich aber von Stadt und Architekten nicht vorschreiben lassen, wann man dazu eine Entscheidung zu treffen habe, so Hubert Schulte.

Mehrheitlich vertagt der Bauausschuss das Thema schlussendlich.