Menden. Stadtentwicklung in der Warteschleife: Bäume und Parklets könnten die Kolpingstraße attraktiver machen. Doch es gibt ein Problem.

Belebt ist die Kolpingstraße zwischen Battenfeld und Polizei. Dafür sorgen schon die vielen Cafés von ausländischen Kulturvereinen. Schön ist die Straße aber nicht – die Stadtverwaltung will das mit Fördergeldern ändern. Unter anderem könnten dort Bäume gepflanzt werden. „Das ist ein Eingangstor in die Stadt. Und das ist wirklich nicht attraktiv“, findet Baudezernent Frank Wagenbach.

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Die Verwaltung arbeitet an einem Konzept nicht nur für die Kolpingstraße, sondern auch für die Unnaer Straße. An der Kolpingstraße ist der Prozess schon weit vorangeschritten – es stehen sogar schon mögliche Standorte für neue Bäume fest. An der Unnaer Straße ist der Sachverhalt komplizierter – und das auch, weil die Straße als Kirmesgelände dient und die Stadt sich selbst keine Möglichkeiten verbauen will. „Es gibt verwaltungsintern noch Abstimmungsbedarf“, erklärte Sven Christiansen von der Abteilung Umwelt und Bauen in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klima am Mittwochabend. Damit konnte die Verwaltung auch nicht das Gesamtkonzept vorlegen, das die CDU fordert.

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„Wir wollen nicht vorab an der Kolpingstraße Fakten schaffen, die dann vielleicht nicht ins Gesamtkonzept passen“, erklärte CDU-Ratsherr Mike Stern. „Wenn wir da Bäume pflanzen, dann stehen die da.“ Grünen-Fraktionschef Peter Köhler hatte für das Zögern der Christdemokraten kein Verständnis. „Das ist eine tolle Möglichkeit, etwas zu probieren“, erklärte er mit Blick auf die ebenfalls geplanten Parklets. Das sind mobile Überbauten, die auf Parkflächen entstehen. Bänke und Pflanzgefäße ersetzen also Parkraum.

Mit diesen Parklets hatte auch die SPD zu Beginn der Diskussion im Ausschuss ihre Probleme. Nach weiteren Hinweisen signalisierte Ingo Günnewicht aber, dass sich diese Meinung noch verändern könne. Das änderte allerdings nichts daran, dass der Ausschuss angesichts der Bedenken der CDU keine Empfehlung aussprach. Der Mobilitätsausschuss wird über das Thema am 11. Mai ebenfalls beraten, die Entscheidung fällt schließlich der Ausschuss für Planen und Bauen am 25. Mai. Bis dahin, so die Forderung der CDU, soll die Verwaltung zumindest über den Sachstand des Gesamtkonzeptes berichten. Ansonsten will sie den geplanten Maßnahmen für die Kolpingstraße nicht zustimmen.

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„Ich kann nicht sagen, ob wir dann soweit sind. Wenn nicht, dann gibt es eben keinen Beschluss und wir arbeiten an dem Gesamtkonzept“, erklärte Frank Wagenbach. Kein Beschluss zur Kolpingstraße – das bedeutet allerdings auch, dass Menden ohne Fördergelder auskommen muss. Die müssten bis zum 31. Dezember 2023 ausgegeben sein. Mit 90 Prozent unterstützt das land mit dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“ Maßnahmen wie die in Menden geplante.

Neben der Verbesserung der Aufenthaltsqualität hätten die geplanten neuen Bäume mit großer Krone auch positiven Einfluss auf das Klima. Ein weiteres Argument aus dem Ausschuss: Ältere Menschen könnten angesichts häufigerer Hitzesommer im Schatten der Bäume Abkühlung finden.