Menden. Als Smart City sollen in Menden bald deutlich mehr Daten zum Wetter gesammelt werden. Welchen Nutzen das haben kann.

Die Digitalisierung ermöglicht inzwischen immer größere Datenmengen in immer mehr Bereichen. Die Mendener Digitalgesellschaft will nun mithilfe dutzender Sensoren die Stadt vermessen. An mehreren Mini-Wetterstationen könnten Mendenerinnen und Mendener bald das Mikroklima ablesen. Das ist geplant.

Erste Sensoren in Menden bereits installiert

Es ist so etwas wie der Startschuss für das Funk-Netzwerk „LoRaWAN“ (Long Range Wide Area Network) in Menden. Mit gleich mehreren Mini-Wetterstationen soll in verschiedenen Teilen Mendens vor allem das Mikroklima unter die Lupe genommen werden. Das geplante Funk-Netzwerk soll in Menden dabei helfen, mehr Daten zu sammeln – und diese auch entsprechend miteinander zu verknüpfen. Zu Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftdruck und Co. könnten sich unterm Strich auch Live-Pegelstände entlang der Hönne oder Daten zur Bodenfeuchtigkeit gesellen.

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„Bei den Anwendungsfällen handelt es sich um eine Auswahl der Themen, die bereits im Rahmen der ,Regionalen Datenplattform’ geplant sind und gleichzeitig einen vorhandenen Bedarf in Menden adressieren“, heißt es dazu in einer Vorlage des Digitalausschusses. Dass diese Sensor-Daten über kurz oder lang kommen werden, hatten Stadtwerke und Mendigital kürzlich gemeinsam betont. Die Technologie vereint geringen Energieverbrauch mit geringen Wartungsaufwänden und Kosten bei gleichzeitig ausreichender Stabilität, Übertragungsfrequenz und Absicherung. Ideal für Smart Citys. Wichtig dabei sind sogenannte Gateway-Standorte. Also Punkte, an denen die Daten der Sensoren zwischengespeichert und schließlich zu einem zentralen Server weitergeleitet werden; sie sind etwa mit Funk-Antennen zu vergleichen. Der Großteil Mendens ist bereits ausgeleuchtet. Entsprechende Mini-Wetterstationen könnten mit vergleichsweise geringem Aufwand installiert und ans Netz angeschlossen werden.

Daten miteinander verknüpfen

Der Vorstoß der Mendigital beinhaltet einen Vier-Punkte-Plan. Zunächst soll eine Bedarfsanalyse klären, welche Daten man generell erfassen will und soll; anschließend sollen Sensoren und Standorte ausgewählt werden, ehe die Integration ins Netzwerk und eine entsprechende Datenplattform steht. „Die Daten werden auf der städtischen Smart CityDatenplattform abgelegt und können dort für weitere Anwendungsfälle zum Beispiel Analysen oder Simulationen genutzt werden“, heißt es dazu. Damit die Fülle an Daten aber nicht nur auf irgendwelchen Servern digital verstaubt, plant die Mendigital, diese auch für Besucher der „Zukunftswerkstadt“ aufzubereiten. Damit wolle man LoRaWAN „und die Funktionsweise auch für die Stadtgesellschaft begreifbar“ machen. Sichtbares könnte es – geht alles nach Plan – im ersten Halbjahr 2024 geben.

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Das Rad neu erfinden muss die Mendigital für das Projekt dabei nicht. „In Arnsberg wird der Wald teilweise digitalisiert“, erklärte Mendigital-Geschäftsführer Robin Eisbach unlängst. In Soest gibt es gut 100 Sensoren, die das Mikroklima messen. Dem Immobilienservice Menden (ISM) könnten Daten beispielsweise Aufschluss darüber geben, wie das Energie-Management anzupassen ist.

Der Digitalausschuss hat das Projekt in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.