Menden. Es wird konkret: Wie das Menden der Zukunft aussieht, liegt an den Bürger. An Ideen mangelt es nicht. Wer mitmacht, kann sogar gewinnen.
Das Smart-Cities-Projekt, an dem sich auch Menden beteiligt, nimmt weiter an Fahrt auf. Im Rahmen einer weiteren Umfrage will die „Mendigital“ nun die besten Ideen für die Hönnestadt der Zukunft filtern. Die Ideen basieren auf dem Ergebnis einer ersten Bürger-Umfrage. Diesmal winken als kleine Belohnung zwar keine Gratis-Brötchen – dafür aber Menden-Gutscheine.
Mensch im Mittelpunkt
Wie sieht das Menden der Zukunft aus? Diese Frage stellt die Mendener Digitalgesellschaft vor allem den Bürgern selbst. Die Themen sind vielschichtig. Mobilität, Gesundheit, Freizeit, Sport, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Verwaltung, Wirtschaft. „Wir haben in der ersten Umfrage Erwartungen geweckt“, sagt Mendigital-Geschäftsführer Robin Eisbach. Diesen Rückenwind will man nun im Rahmen einer weiteren Bürgerbeteiligung nutzen, immerhin kamen so gut 800 Rückmeldungen und Anregungen zusammen. Online können Mendenerinnen und Mendener abstimmen, welche Projekte weiterentwickelt werden sollen. Die 25 vorgestellten Projekte sind nun so etwas wie die Quintessenz der ersten Umfrage-Runde.
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Dabei geht es vor allem um die digitale Erweiterung bestehender Angebote sowie soziale Innovation. „Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Der Mensch steht im Mittelpunkt“, erklärt Eisbach. Ein Auszug aus den Projekten: eine Outdoor-App mit Übungen, ähnlich einem digitalen Trimm-Dich-Pfad; intelligente Stadtbegrünung, um die Aufenthalts- und Luftqualität in der Stadt zu verbessern; On-Demand Mobilität, ähnlich den Anruf-Linien-Fahrten der MVG; das Naturschutzzentrum Arche Noah digital erlebbar machen; Info-Displays in der Innenstadt oder aber das digitale Bürgerhaus. Alles orientiert sich an den Zuschriften der Mendener in der ersten Umfrage-Runde – und somit auch an konkreten Wünschen. So solle ein Verständnis für das Thema Smart Cities geschaffen werden. „Erst kam das Smart Phone, dann das Smart Home und jetzt eben die Smart Cities“, sagt Robin Eisbach über die digitale Entwicklung der vergangenen Jahre.
Rad nicht gänzlich neu erfinden
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„Es gibt bereits viele coole Sachen“, so Eisbach. Das Problem: Den Bürgern seien die wenigsten davon auch wirklich bekannt. Daher wolle man unterm Strich ein zentrales Angebot, perspektivisch auch über eine App, schaffen, um alles zu bündeln. „Das Ziel ist, dass die Bürger mit drei Klicks alles finden.“ Dass man dabei das Rad nicht immer neu erfinden muss, macht ein zweiter Blick auf die Projekte klar: die Vernetzung von Jung und Alt mit Besuchen von Senioren in Kitas ist eine Adaption aus der Nachbarschaft. Denn am Fröndenberger Schmallenbach-Haus ist eine Kindertagesstätte auf dem Hirschberg mit eingerichtet. Davon, so Schmallenbach-Haus-Geschäftsführer Heinz Fleck zuletzt, würden alle Seiten profitieren. Gleiches gilt für ein „MendenLab“, eine Art Stadtlabor für Kinder und Jugendliche, in dem sie digitale Angebote ausprobieren können, etwa Entwicklungen beim Thema virtuelle Realität. Das, erklärt Eisbach, habe Soest als Smart-City-Modellkommunen bereits umgesetzt.
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Die Planungen für Menden liegen derweil im Zeitplan. Bereits im September dieses Jahres, früher als ursprünglich geplant, wolle die „Mendigital“ die Projekte dem Rat vorlegen. Anschließend stehen dann die Projekte fest, mit denen Menden ins sprichwörtlich digitale Rennen geht. „Wir wollen natürlich darauf schauen, was Menden einzigartig macht“, sagt Robin Eisbach. Die Umsetzung der Smart-Cities-Projekte erfolgt bis 2026. Zu den fünf Modellkommunen in Südwestfalen gehören neben Menden auch Arnsberg, Bad Berleburg, Olpe und Soest. Insgesamt fließen so 13 Millionen Euro an Fördergeldern des Bundesinnenministeriums in die Region.
Die Abstimmung zu den 25 vorgestellten Projektideen erfolgt über: www.mendigital.de/mitmachen.
Jeder Teilnehmer kann insgesamt 20 Punkte verteilen, maximal fünf pro Projekt. Die Befragung ist anonym, die Bewertungen können niemandem zugeordnet werden.
Unter allen Teilnehmern verlost die „Mendigital“ 10 Menden-Gutscheine im Gesamtwert von 200 Euro.