Ostbüren. Veränderungen im Herzen von Ostbüren: Wird das Feuerwehrgerätehaus schon eher umgebaut? Und gibt es einen Pächter für das Dobomil-Gebäude?
In Ostbürens Dorfmitte stehen Veränderungen an. Das Feuerwehrgerätehaus könnte vielleicht schön früher umgebaut und erweitert werden als gedacht. Und auch das Dobomil-Gebäude direkt daneben hat nun wieder eine bessere Perspektive.
Trägerverein Dobomil
Der Trägerverein des Dobomil hält das Dorfgemeinschaftshaus schon seit 1983 am Leben, etwa neben Feiern auch als Probenort für Chöre oder auch für Gottesdienste. Der Name stammt übrigens von der Dortmund-Bochumer Milchgesellschaft, die das Gebäude früher nutzte.
Während bekanntlich andere Feuerwehrstandorte in den Ortsteilen aufgegeben und in Neubauten zusammengefasst werden, bleiben die Standorte in Ostbüren und Frömern aufgrund der größeren Entfernung in die Nachbardörfer, erhalten.
Die Freiwillige Feuerwehr in Ostbüren hat zu wenig Platz. Der Standort der Löschgruppe im Fröndenberger Norden soll eine weitere, dritte Wagenhalle bekommen. Der Zeitplan der Stadtverwaltung - im Brandschutzbedarfsplan sind bekanntlich unter anderem auch der Neubau eines Gerätehauses in Stentrop und im Fröndenberger Westen sowie am Harthaer Platz in der Stadtmitte vorgesehen - sieht diese Maßnahme eigentlich für das Jahr 2022 vor. Möglicherweise beginnen die Bauarbeiten in Ostbüren aber auch schon 2021.
Sonderförderprogramm des Landes
Grund dafür ist ein Sonderförderprogramm des Landes NRW für Feuerwehrhäuser in kleinen Orten. Maßnahmen können damit im kommenden Jahr finanziell unterstützt werden. Aber wie realistisch ist es, dass die Ruhrstadt mit ihrer Bewerbung, die bis spätestens Ende September in Düsseldorf eingereicht werden muss, Erfolg hat? Für ganz Nordrhein-Westfalen stehen in diesem Topf drei Millionen Euro zur Verfügung. Die höchstmögliche Fördersummer einer einzelnen Baumaßnahme beträgt 250.000 Euro.
Bauamtsleiter Martin Kramme rechnete bei der Ratssitzung vor, dass damit landesweit, wenn die Höchstsumme jeweils annähernd ausgeschöpft wird, zehn oder elf Feuerwehrgerätehäuser bezuschusst werden. Es droht möglicherweise also eine vielfache Überzeichnung des Förderprogramms. Ratsmitglied Martin Schoppmann (Grüne) äußerte sehr deutlich seine Bedenken über die Chance der Ruhrstadt in diesem Verfahren. Dennoch sagte Kramme: „Es wäre ein schlechtes Signal, wenn wir nicht teilnehmen. Vor allem, da die Stadt ja auch einige andere große Investitionen vor der Brust hat."
Gesamtplan würde sich ändern
Der vorgegebene finanzielle Rahmen für die Förderung passe außerdem am besten zu dem Bauvorhaben bei der Löschgruppe in Ostbüren und komme für andere Gerätehäuser eher nicht in Frage. Sollte die Stadt tatsächlich den Zuschlag bekommen, könnte sich der Zeitplan für die gesamten Feuerwehr-Maßnahmen ändern, wenn Ostbüren um ein Jahr nach vorne rutscht. Und da bis zur Antragstellung auch einige Planungsleistungen erbracht werden müssen (und die laut Kramme auch in keinem Falle umsonst wären), könnte deshalb auch ohne positiven Förderbescheid das Gerätehaus Ostbüren schon 2021, und nicht erst 2022 drankommen.
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Martin Kramme blieb in der Ratssitzung auf die Frage, ob der große Feuerwehr-Maßnahmenkatalog durch das Förderprogramm auf den Kopf gestellt werden könnte, noch etwas vage: „Es ist nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen." Das genaue Konzept für Ostbüren soll nun im Sommer unter Beteiligung der dortigen Löschgruppe erarbeitet werden.
Interessierter Pächter
Ihr Zuhause ist ja ein Teil des Dobomil-Gebäudes im Herzen des Ortsteils. Seit Anfang 2019 stehen die Räume, die früher eine Gastwirtschaft beherbergten, leer. Den ehrenamtlich tätigen Trägerverein bringt die fehlende Pachteinnahme in die Bredouille, vor allem, da nun auch die Säle wegen der Coronapandemie nicht mehr für private Feiern vermietet werden können. Sogar eine Insolvenz drohe. Die Vermietung der Gastwirtschaft scheiterte bisher auch an einer Lüftungsanlage, die neu installiert werden muss. Für den Trägerverein eine allein nicht zu stemmende Investition.
Inzwischen, so teilte die Stadtverwaltung mit, habe man aber mit dem Verein die Einigung erzielt, die Kosten aufzuteilen. Die entsprechende Vereinbarung sei kürzlich unterzeichnet worden, so Bauamtsleiter Martin Kramme. Für die Räume soll es dem Vernehmen nach, trotz der schwierigen Situation derzeit, einen möglichen interessierten Pächter geben.