Der Rat segnet das Konzept für überarbeiteten Brandschutzbedarfsplan ab. Fröndenberg wird demnächst von weniger Standorten als bisher bedient.

Fröndenberg. Nächster Schritt auf dem Weg zu einer Reform der Fröndenberger Feuerwehr. Auch der Stadtrat sprach sich nun dafür aus, das vorgeschlagene Konzept mit stadtweit künftig nur noch fünf Gerätehäusern weiter zu verfolgen. Widersprüche kamen quer durch die politischen Lager von einzelnen Ratsmitgliedern. Und die Löschgruppe Ardey kämpft weiter für den Erhalt ihres Gerätehauses.
Aus diesem Anlass war gut ein Dutzend Mitglieder der Ardeyer Löschgruppe am Mittwoch im Stiftsgebäude erschienen, wo der Stadrat das Thema im Vorgriff auf den zu erstellenden Brandschutzbedarfsplan auf der Tagesordnung hatte.

Bahnübergang als Knackpunkt

Eine kontroverse Diskussion mit den Wehrleuten aus dem Fröndenberger Westen blieb aber aus. Ein noch deutlicheres Zeichen ihres Unmutes hatte die Löschgruppe auch schon am Dienstag gesetzt und fast 1000 Unterschriften für einen Erhalt des Gerätehauses, welches nicht mehr den Arbeitsschutzrichtlinien entspricht und geschlossen wurde (wir berichteten), im Rathaus an den Beigeordneten Günter Freck überreicht.

Er sagte auf Anfrage der WP in der Ratssitzung, nicht nur die Verwaltung, auch die Fröndenberger Wehrführung stehe hinter dem Konzept des Gutachters, die Zahl der Gerätehäuser stadtweit an fünf Standorten zu konzentrieren. Bislang sind es zwölf. Jörg Sommer, Leiter der Feuerwehr, und als Zuhörer ebenfalls anwesend, widersprach nicht. Der Unmut in Ardey ist aber bei weitem noch nicht verraucht.

Zusammen mit der Löschgruppe Hohenheide hatte man zuletzt noch ein alternatives Konzept mit sechs Standorten (zwei in der Innenstadt) vorgelegt. Dieses wird aber nicht weiterverfolgt. Mehrheitlich sprach sich der Rat am Mittwochabend dafür aus, mit dem Konzept über fünf Häuser in die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes zu gehen. Gegenstimmen kamen parteiübergreifend von einzelnen Ratsmitgliedern. Klaus-Dieter Hageneuer (SPD) aus Ardey brachte die Erreichbarkeit möglicher Einsatzorte bei nur einem Gerätehaus im Westen als Argument vor. „Man wird bestimmt mal vor geschlossener Schranke stehen. Ich fahre dort selbst oft genug her. Genau dann, wenn man es eilig hat, passiert das.“ Sein Vorschlag, mit dem man zumindest die Bahnübergänge an den Hauptstraßen in Langschede und Dellwig umgehen kann: den schmalen Heideweg – der die Ardeyer Ortsmitte mit der Bundesstraße in Strickherdicke verbindet – so weit zu ertüchtigen, sprich auszubauen, dass er auch für die Feuerwehr nutzbar ist.

Langjährige Geschichte

Andreas Wette (FDP) erinnerte an die Einwände aus Ardey und von der Hohenheide. „Das sind 20 Prozent der Wehrleute der Stadt, die nicht einverstanden sind. Man hätte sie besser in die Planungen einbeziehen und vermitteln können. Mir ist das alles zu kurzfristig. Genau weiß man gar nicht, was beschlossen wird.“ Ruth Schneider (CDU) forderte, überhaupt erst eine belastbare Kostenschätzung wie auch alternative Pläne, die der Rat vorgelegt bekommen sollte. Die Kosten für Neu- und Umbau der Gerätehäuser, erläuterte Günter Freck auf ihre Nachfrage hin, muss die Stadt alleine stemmen. Es gibt keine Fördertöpfe dafür. Schließlich gab es drei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen.

CDU und SPD hatten zuvor erklärt, dass sie das gutachterliche Konzept schlüssig fänden und froh seien, dass es nun endlich voran geht mit der Fortentwicklung und Modernisierung der Fröndenberger Feuerwehr.

Matthias Büscher (FWG) ermahnte die Verwaltung, mit den Kameraden aus Ardey und von der Hohenheide im Austausch zu bleiben und sie zum Weitermachen zu motivieren. Ein gewisser Unmut sei verständlich: „Unsere Löschgruppen haben teilweise 100-jährigen Geschichten und sind fest im Dorfleben verankert. Und die Fröndenberger Feuerwehr braucht jeden Mann und jede Frau.“