Fröndenberg. Der Brandschutzbedarfsplan sieht eine neue Konzeption für die Standorte der Gerätehäuser in Fröndenberg vor. So sollen Einsätze optimiert werden.
Wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz ausrückt, dann muss es schnell gehen. Denn die Einhaltung möglichst kurzer Hilfsfristen entscheidet über die Rettung von Menschenleben und Sachwerten. Deshalb sieht ein 2018/2019 vom Fröndenberger Stadtrat beschlossener Brandschutzbedarfsplan auch eine neue Konzeption für die Standorte der Gerätehäuser vor. Deren Anzahl soll von bislang zehn auf künftig fünf Gebäude reduziert werden.
Durch eine strategisch günstigere Lage der Stützpunkte soll der Einsatz der insgesamt 285 ehrenamtlichen Feuerwehrleute aber sogar optimiert werden. Denn gerade bei Tageseinsätzen muss die Verfügbarkeit von genügend Personal zum Ausrücken sichergestellt werden, da rund 230 der aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr auswärts arbeiten. +++ Lesen Sie auch: Unwetter 2021 in Fröndeneberg: Diese Lehren zieht die Feuerwehr +++
„Die Zusammenlegung der Löschgruppen führt zu einer Stärkung der daraus entstehenden Löschzüge und gewährleistet, dass auch unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung langfristig der Brandschutz durch die ehrenamtlichen Feuerwehreinsatzkräfte sichergestellt werden kann", heißt es im aktuellen Brandschutzbedarfsplan. Und weiter: „Mit der räumlichen Verortung der Feuerwehrstandorte soll eine optimale Verteilung der Feuerwehrgerätehäuser unter Berücksichtigung der Risikostruktur und Hilfsfristeinhaltung gewährleistet werden."
Bis vor kurzem in Fröndenberg noch drei Löschzüge
Denn die derzeitigen Standorte der örtlichen Feuerwehrgerätehäuser basieren nicht auf „einsatztaktischen Überlegungen", sondern sind noch auf die Zeit vor der kommunalen Neugliederung zurückzuführen. Dabei wurden Altendorf, Bausenhagen, Langschede, Neimen, Ostbüren, Stentrop und Strickherdicke bereits 1968 in die Stadt Fröndenberg eingemeindet. Und 1969 kam noch ein Teil der ehemaligen Gemeinde Bentrop hinzu.
Deshalb gliederte sich die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Fröndenberg bis vor kurzem in drei Löschzüge, die sich aus folgenden selbstständigen Löschgruppen zusammensetzten: Löschzug I mit den Löschgruppen Ardey, Frömern und Hohenheide sowie Mitte, Löschzug II mit den Löschgruppen Altendorf, Dellwig, Langschede und Strickherdicke sowie Löschzug III mit den Löschgruppen Bausenhagen, Bentrop, Ostbüren und Warmen. Nach der Erarbeitung des letzten Brandschutzbedarfsplans hat man daraus vier Löschzüge gemacht. +++ Auch interessant: Hochwasser beeinflusst Feuerwehr-Planung in Fröndenberg +++
„Die Ausrückebereiche sind dabei unabhängig von den Stadtteilgrenzen festgelegt worden, unter einsatztaktischen Gesichtspunkten, welche gewährleisten, dass in Abhängigkeit vom Einsatzort der jeweils nächstgelegene Löschzug alarmiert wird. Unabhängig davon wird zur Sicherstellung des zweiten Rettungsweges über die Drehleiter die Löschgruppe Mitte zeitgleich alarmiert“, heißt es.
Künftig vier Löschzüge mit insgesamt fünf Standorten in Fröndenberg
Um beispielsweise bei einem kritischen Wohnungsbrand mit einer angemessenen Einsatzstärke innerhalb der vorgegebenen Hilfsfrist von acht Minuten vor Ort zu sein, soll es künftig nur noch die vier Löschzüge mit insgesamt fünf Standorten geben.
Der Löschzug Nord soll die bisherigen Löschgruppen Frömern und Ostbüren umfassen und behält beide Standorte bei, die allerdings umgebaut werden sollen.
Freiwillige Feuerwehr Fröndenberg: vier Löschzüge, zehn Standorte
Die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr in Fröndenberg sind aktuell noch in vier Löschzügen mit insgesamt zehn Standorten organisiert:
Bausenhagen, Standort: Priorsheide 8 (1 Fahrzeug);
Bentrop, Standort: Kaiserstraße 2 (1 Fahrzeug);
Frömern, Standort: Willi-Kettmann-Straße 12 (2 Fahrzeuge);
Hohenheide, Standort: Hohenheide 130 (1 Fahrzeug);
Mitte, Standort: Harthaer Platz 3 (7 Fahrzeuge);
Ostbüren, Standort: Ostbürener Straße 171 (2 Fahrzeuge);
Strickherdicke, Standort: Alte Kreisstraße 14 (1 Fahrzeug);
Warmen, Standort: Stentroper Weg 8 (3 Fahrzeuge);
West 1 (Ardey und Langschede), Standort: Hauptstraße 2-4 (4 Fahrzeuge);
West 2 (Altendorf und Dellwig), Standort: Am Brauck 12 (1 Fahrzeug).
Der Löschzug Ost vereint die Löschgruppen Bausenhagen, Bentrop und Warmen in einem geplanten Gerätehaus-Neubau am Stentroper Weg auf einem städtischen Gelände südlich der „Oase Stentrop“.
Der Löschzug Süd umfasst die Löschgruppen aus Fröndenberg-Mitte und Hohenheide. Für ein gemeinsames Gerätehaus soll der jetzige Gebäudekomplex am Harthaer Platz abgerissen werden und an gleicher Stelle ein moderner Neubau mit Fahrzeughallen und Sozialräumen errichtet werden.
Der Löschzug West soll die Löschgruppen aus Altendorf, Ardey, Dellwig, Langschede und Strickherdicke bündeln. Einen genauen Standort für ein neues gemeinsames Feuerwehrgerätehaus gibt es gegenwärtigen noch nicht. In Betracht käme eventuell ein Standort im zukünftigen Gewerbegebiet „Schürenfeld“.
Was die Neu- und Umbauten an den verbleibenden fünf Feuerwehrstandorten kosten werden, konnte die Stadtverwaltung bislang noch nicht beziffern. Kommunalpolitiker gehen aber von einem zweistelligen Millionen-Betrag aus. Durch die allgemeine Inflation und die Preis-Explosionen im Bausektor sind die Kosten zum derzeitigen Planungsstand allerdings sicherlich nur schwer zu kalkulieren. Auch der ursprüngliche Zeitplan für die Baumaßnahmen ist inzwischen völlig aus den Fugen geraten.
Der verantwortliche Fachbereichsleiter Christoph Börger stand für ein Gespräch mit unserer Redaktion – aus terminlichen Gründen, wie es hieß – leider nicht zur Verfügung.