Menden/Märkischer Kreis. Vorsicht bei Kurznachrichten, die Zollgebühren für bestellte Ware fordern. Die Polizei warnt vor einer neuen Masche – mit weitrechenden Folgen.

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche per SMS: „Ihr Paket erfordert die Zahlung von Zollgebühren ...“ Diese Kurznachricht landete in der vergangenen Woche auf dem Handy eines 68-jährigen Mendeners. Kurz zuvor hatte der Mendener Ware in einem großen Online-Warenhaus bestellt. Daher hielt er die SMS für echt. Er folgte dem Link und landete auf einer nachgebauten Internet-Seite, auf der er seine persönlichen Daten samt Kreditkartennummer eingab.

Im schlimmsten Fall auch Identitätsdiebstahl

Am Samstag überkam ihn der Verdacht, dass es sich um eine betrügerische SMS handeln könnte. Er sperrte seine Kreditkarte und erstattete Anzeige bei der Polizei. Ob ein finanzieller Schaden entstanden ist, ist noch nicht bekannt.

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Aktuell scheinen es die Täter darauf ausgelegt zu haben, Daten zu sammeln. Sie fordern eine geringe „Zollgebühr“ in Höhe von 2,99 oder 3,99 Euro. Der Link in der SMS führt auf eine täuschend echt nachgebaute Seite, zwar mit dem alten „Posthorn“, aber im gelben Design mit allen möglichen Angaben. Einige Links führen auf die echten DHL-Seiten, andere produzieren nur eine Fehlermeldung. Allerdings funktioniert die Eingabe der „Sendungsnummer“. Im nächsten Schritt sollen die Opfer ihre Namen, Mail-Adressen, Telefonnummern, Anschrift und später ihre Zahlungsdaten angeben. Nicht immer werden Konten oder Kreditkarten tatsächlich belastet. Die Daten können Cyber-Kriminelle jedoch nutzen, um Identitäten zu stehlen oder weitere Phishing-Kampagnen zu starten.

Betrügerische SMS oder Messenger-Nachrichten sind kein neues Phänomen. Abgeleitet aus der Abkürzung SMS und dem Wort Phishing für den Diebstahl von Zugangsdaten hat sich der Begriff „Smishing“ eingebürgert. Unzählige Opfer folgten 2021 einem Link in einer Paket-SMS auf eine offenbar virenverseuchten Internetseite. Anschließend verschickten die Betrüger die SMS vom Handy der Opfer aus weiter an deren Kontakte – eine Art dynamischer Kettenbrief. Die Opfer merkten es oft erst, als sie ihre Handyrechnung bekamen. In einer anderen Smishing-Variante werden Sendungsgebühren verlangt oder es gab angeblich Probleme bei der Zustellung eines Pakets. Die Täter bedienen sich dabei der Namen praktisch aller Paketdienste.

Polizei gibt Tipps

Die Polizei warnt davor, solchen Links zu folgen. Die Nachricht sollte gelöscht werden. Keinesfalls sollten auf diesem Weg Apps geladen werden. Wer vorbeugen will, der sollte bei seinem Handynetzbetreiber eine Drittanbieter-Sperre einrichten. Diese verhindert, dass über die Handy-Rechnung weitere Gebühren anderer Dienste eingezogen werden. Wer tatsächlich ein Paket, dem empfiehlt die Polizei die in der SMS möglicherweise genannte Sendungsnummer mit der vom Online-Versender zu vergleichen. Und wenn es bereits passiert ist? In diesem Fall sollte die Bank oder der Kreditkarten-Anbieter informiert und werden, um die Karte sperren zu lassen. Wer über einen solchen Weg eine App installiert hat, sollte das Handy in den Flugmodus schalten, damit es keine Befehle mehr empfangen oder SMS verschicken kann. Betroffene sollten dann ihr Handy auf Werkseinstellungen zurückstellen. Dabei gehen möglicherweise private Daten verloren. Zudem sollten alle Passwörter geändert und die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei allen Konten, die dies unterstützen, aktiviert werden.

Weitere Infos gibt es auf der Seite www.polizei-beratung.de