Menden. Geplante Unterkunft für Geflüchtete an der Leibnizstraße in Menden: Das antwortet die Erste Beigeordnete Henni Krabbe den Anliegern.
In einer ausführlichen Antwort auf den offenen Brief von Anliegern der Leibnizstraße und weiteren Bewohnern der Horlecke in Menden hat Henni Krabbe, Erste Beigeordnete der Stadt Menden, deutlich gemacht, dass hier noch „kein in Stein gemeißeltes Projekt“ vorliege. +++ Lesen Sie auch: Menden: Anlieger protestieren gegen Modul-Bau für Ukrainer +++
Es geht um den Vorschlag der Mendener Stadtverwaltung, auf einer Grünfläche an der Leibnizstraße einen 4,8 Millionen Euro teuren Modulbau zu errichten, der als Unterkunft für Geflüchtete vor allem aus der Ukraine dienen soll. In die Diskussion darüber sollten die alteingesessenen Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich einbezogen werden, so Krabbe. Ein gutes Miteinander langjähriger Anlieger mit Neubürgern sei indes die Grundlage jeder Integration und für das friedliche Zusammenleben in Menden.
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Die Fläche an der Leibnizstraße, die als Standort für einen rund fünf Millionen Euro teuren Modulbau für Geflüchtete ins Auge gefasst wird, gehöre der Stadt seit mindestens 2002. Vor zehn Jahren, als es als Übergangs-Unterkunft aufgegeben worden war, sei auch schon einmal vergebens versucht worden, das Gelände zu verkaufen.
Henni Krabbe teilt Sorgen der Anwohner nicht: Überall respektvoller Umgang
Henni Krabbe geht auch auf die geäußerten Sorgen der Anlieger hinsichtlich Kriminalität, Vandalismus und Streitigkeiten ein. Diese Sorge teile sie nicht: Es gebe Einrichtungen für Geflüchtete und Obdachlose im ganzen Stadtgebiet, und überall habe sich ein respektvoller Umgang miteinander etabliert. Dies sei auch auf die Arbeit qualifizierter und vor Ort präsenter Flüchtlingsbetreuerinnen und -betreuer zurückzuführen, die auch an der Leibnizstraße tätig würden. Und eine Unterbringung alleinstehender Männer sei ausdrücklich nicht angedacht. +++ Auch interessant: Stadt Menden räumt Flüchtlingshäuser in der Wunne weiter +++
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Die massiven Probleme aus der Vergangenheit, als vor allem obdachlose Menschen mit großen sozialen Schwierigkeiten an der Leibnizstraße von der Stadt untergebracht wurden, seien ihr sehr wohl bewusst. Doch auch das sei hier nicht mehr vorgesehen.
Recht hätten die Anlieger auch mit ihrem Hinweis auf die fehlende Infrastruktur, etwa bei Zuwegungen und Spielplätzen. Hier müsse nachgebessert werden.
Aus Sicht der Stadt Menden ist die Leibnizstraße die beste Variante
Auch die von den Anliegern genannten Alternativen wie den leerstehenden Real-Markt oder die alte Realschule Lendringsen führt Krabbe auf – und erklärt, warum die Prüfer im Rathaus hier keine geeigneten Standorte für eine Unterkunft ausmachten. Aus Sicht des Rathauses bleibe die Leibnizstraße die beste Variante.
Dennoch solle eine Lösung auf der Grundlage eines breiten Konsenses angestrebt werden. Dafür lädt Henni Krabbe die Anlieger nicht nur in den kommenden Ausschuss für Planen und Bauen am 16. März ein. Sie schlägt außerdem vor, die Anlieger an einem Workshop zur Überarbeitung des städtischen Konzepts intensiv zu beteiligen.