Fröndenberg. Mit dem Stadtentwicklungskonzept soll nicht nur die Stadt moderner werden, sondern auch neue Geschäfte ermöglicht werden.

In der Ruhrstadt will man weiter gegen Leerstandsprobleme kämpfen. Als Teil der Innenstadtumgestaltung soll Gründern unter die Arme gegriffen werden. Das soll laut Stadtverwaltung vor allem in drei verschiedenen Branchen geschehen.

Genaue Vorgaben für Förderung

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ist zumeist mit sichtbaren Bauarbeiten in Fröndenberg verbunden. Doch es gibt auch Maßnahmen, die über die Umgestaltung des Marktplatzes, Bruayplatzes und der Winschotener Straße/Im Stift hinausgehen. Dazu zählt seit einiger Zeit auch ein Mietzuschuss, den die Stadt aus eigener Tasche zur Verfügung stellt. „Das Mietzuschussprogramm wird aus eigenen Haushaltsmitteln der Stadt finanziert und ist damit keine direkte Maßnahme des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes“, stellt die Stadt dazu fest. Dieser Zuschuss soll nun noch einmal deutlich verlängert werden – bis Dezember 2027.

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Konkret geht es darum, Neuansiedlungen aus den Bereichen Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistungen zu fördern. „Mit der Förderung von Ansiedlung wird gleichzeitig der Abbau vorhandener Leerstände verfolgt“, heißt es dazu in einer Vorlage für den kommenden Hauptausschuss. Gegenstand der Förderung sind leerstehende Gewerbeimmobilien „innerhalb des Fördergebietes Innenstadt“. Doch die Grenzen werden hierbei noch klarer gezogen. So muss das Geschäft an Werktagen mindestens vier Stunden „zu den üblichen Geschäftszeiten“ geöffnet sein.

Ein Tätowierer zum Start

Das erste buchstäbliche Paradebeispiel dafür ist Tätowierer Frank „Meini“ Meinhard. Im Sommer 2019 war er der erste Inhaber, der vom städtischen Mietkostenzuschuss profitierte. Regelmäßig pilgern Leute aus der Ruhrstadt und dem Kreis Unna nach Fröndenberg, um sich bei „Meini“ bunte Bilder unter die Haut stechen zu lassen. Gleichwohl: Der Mietzuschuss ist keine dauerhafte Förderung, sondern so etwas wie eine Starthilfe. Bis zu 300 Euro im Monat übernimmt die Ruhrstadt im ersten Jahr nach der Neuansiedlung. Sie soll einen Anreiz bieten, sich in Fröndenberg mit einem eigenen Geschäft niederzulassen – im Bestfall langfristig. Denn: Wer sein Geschäft in den ersten sechs Monaten nach Beginn der Förderung aufgibt, muss die gesamte Summe zurückzahlen. Bei einer Aufgabe nach zwölf Monaten ist der Zuschuss für vier Monate, nach 18 Monaten für zwei Monate und nach 24 Monaten für einen Monat zu erstatten.

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Wer einen Mietzuschuss für sein Geschäft in der Innenstadt haben möchte, muss allerdings schnell sein. Insgesamt stehen 7800 Euro im Haushalt zur Verfügung; davon sollen insgesamt zwei Neuansiedlungen pro Jahr gefördert werden. Ziel des Mietzuschussprogrammes ist es weiterhin, den Leerstand im Fördergebiet zu bekämpfen. „Dabei sollen möglichst Mitnahmeeffekte vermieden werden“, heißt es vonseiten der Verwaltung. Eine Förderung sei ausgeschlossen, wenn dadurch ein neuer Leerstand an anderer Stelle der Innenstand entsteht „oder durch die angebotenen Waren bzw. Dienstleistung eine unbeabsichtigte existenzbedrohende Konkurrenzsituation hervorgerufen wird oder zu erwarten ist“.

Die Verlängerung für den Mietzuschuss im Innenstadtbereich soll schlussendlich im Rat am 1. März entschieden werden.