Fröndenberg. Seit Sommer 2019 hat die Traditionsgaststätte Stiftskeller in Fröndenberg ihre Türen geschlossen. So soll es dort 2023 weitergehen.

„Der Stiftskeller steht vor einem Neustart in 2023“, verspricht Ulrike Linnenkamp von der Stadtverwaltung in Fröndenberg. Auf Nachfrage der Westfalenpost erklärte die Pressesprecherin des Rathauses jetzt, wie es mit der seit Sommer 2019 geschlossenen Traditionsgaststätte im Erdgeschoss des historischen Stiftsgebäudes am Kirchplatz 2 weiter gehen soll. +++ Lesen Sie auch: Stadt findet keinen neuen Wirt für Stiftskeller Fröndenberg +++

Seit 1979 war in dem historischen Gebäude im Schatten der evangelischen Stiftskirche und der katholischen St.-Marien-Kirche eine urig rustikale Gaststätte. Zuletzt hatte die Stadt Fröndenberg als Eigentümerin der Immobilie das Lokal an Karl – genannte „Charly“ – Riepl verpachtet. Der gebürtig aus Österreich stammende Gastronom und Koch betrieb im „Stiftskeller“ vom 1. Juni 2003 bis zum 30. Juni 2019 ein Speiserestaurant. Die abwechslungsreiche Küche reichte dabei von gutbürgerlichen deutschen Gerichten bis hin zu österreichischen Spezialitäten – teilweise gab es auch eine mediterrane Note. Bekannt war Riepl unter anderem, weil er ab 1991 die Gastronomie der „Wilhelmshöhe” in Menden betrieben hatte und mit einem Stand auch stets beim lukullischen Stadtfest „Menden à la carte“ vertreten war.

Stadt hat in Modernisierung investiert

Nachdem Riepl den Pachtvertrag im Fröndenberger „Stiftskeller“ schließlich nicht verlängert und den Zapfhahn hochgedreht hatte, blieb die Küche dort kalt und die Gaststätte dauerhaft geschlossen. Eine Ausschreibung der Stadt zur Neuvermietung blieb ohne Erfolg. Pressesprecherin Ulrike Linnenkamp aus dem Rathaus berichtete dazu im Gespräch mit der WP, dass die Stadt die Räume während des Leerstands renoviert und modernisiert habe. Dabei habe die Kommune nicht nur in die Erneuerung von Schankraum und Speisesaal, sondern auch in Küche und Toiletten investiert.

Bereits während der Umbau-Phase habe die Stadtverwaltung mit verschiedenen Interessenten gesprochen – trotz Corona-Krise. „Zum Abschluss eines Pachtvertrages ist es bisher jedoch leider noch nicht gekommen“, sagte Linnenkamp. Deshalb sei die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung weiterhin auf der Suche nach einem Nachfolger für Riepl. Im kommenden Jahr werde man einen neuen Anlauf für eine Ausschreibung zur Verpachtung des „Stiftskellers“ unternehmen. Zur weiteren Vermarktung würden auch Fotos der neuen Räumlichkeiten gemacht.

Gesamtfläche von 170 Quadratmetern

Darüber, zu welchen Konditionen ein Pachtvertrag geschlossen werden solle und wie hoch die monatliche Miete für den Gastronomie-Betrieb sein solle, äußerte sich Linnenkamp nicht. Dies sei „Verhandlungssache“. Angesichts der in den letzten Monaten explosionsartig gestiegenen Gas- und Strom-Preise dürften zudem die Nebenkosten ein erheblicher Posten in der Kalkulation eines neuen Pächters sein. Linnenkamp: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aufgrund der Pandemie und der hohen Energiekosten für gastronomische Betriebe äußerst schwierig.“ +++ Auch interessant: Fröndenberg: Grünes Licht für Neubaugebiet in Ardey +++

Die Innenräume der Gaststätte am Rande der Fröndenberger Innenstadt haben eine Gesamtfläche von knapp 170 Quadratmetern. Das Restaurant bietet Platz für rund 40 Gäste. Hinzu kommt eine Außengastronomie mit einem mehr als 100 Quadratmeter großen Biergarten mit ebenfalls etwa 40 Plätzen.

Bei Sitzungen und Veranstaltungen im Stiftsgebäude versorgen aktuell übrigens bei Bedarf unterschiedliche Caterer die Gäste mit Getränken und Speisen.