Menden. In Menden und Lendringsen ist kurz vorm Fest noch ordentlich eingekauft worden. Wie das Jahr für Händler lief – und was Kopfzerbrechen bereitet.

Weihnachten ist auch für heimische Händler das Geschäft des Jahres. Nach zwei Jahren voller Corona-Beschränkungen ist es das erste, in dem die Pandemie zunächst einmal in den Hintergrund tritt. Konjunkturelle Veränderungen sind im Kaufverhalten dennoch zu beobachten. So läuft das Geschäft in Menden und Lendringsen.

Froh über jeden Tag

„Abgerechnet wird am Ende“, sagt der Vorsitzende der Mendener Werbegemeinschaft, Falk Steidel. Denn noch sei das Weihnachtsgeschäft in vollem Gange; noch dazu zähle man im Einzelhandel die Tage zwischen Weihnachten und Silvester. Dann nämlich stehen erwartungsgemäß Umtausch-Aktionen und Gutscheine, die die Kunden einlösen, an. Gleichwohl sei die Stimmung der Mendener Händler durchaus gemischt. „Richtig jammern kann aber keiner“, sagt Falk Steidel.

Gleichwohl haben sich die Händler in den vergangenen zwei Jahren durch zahlreiche Krisen gekämpft. Ein Lichtblick waren oftmals die verkaufsoffenen Sonntage in Menden, zuletzt im Rahmen des Mendener Winters und der ersten Biathlon-Stadtmeisterschaft. „Die Händler sind natürlich froh über jeden Tag, an dem sie öffnen können“, betont Steidel. Allerdings sei der Mendener Winter traditionell etwas schlechter als die Pendant-Veranstaltungen im Frühling oder Sommer. Gerade das regnerische Wetter habe den Zulauf Anfang Dezember etwas gebremst. „Die Menschen waren eher in Flanierlaune“, sagt Steidel.

Doch nicht nur letzte Ausläufer der Corona-Pandemie seien spürbar. Krankheitswellen und pandemiebedingte Entlassungen sorgten derzeit durchaus für personelle Engpässe. „Das zieht sich aber durch alle Bereiche. In inhabergeführten Geschäften stehen die Chefs auch mal eine Stunde länger hinter der Kasse“, ergänzt Falk Steidel. Dass die Zeit der Krisen jedoch noch längst nicht vorbei ist, sei bei den meisten Händlern zu spüren. Inflation und Energie-Krise treffen Kunden wie Händler gleichermaßen.

Im Anschluss an das Weihnachtsgeschäft wartet für Händler direkt die nächste Veranstaltung. Am 8. Januar steht der Hollandmarkt mitsamt verkaufsoffenem Sonntag an. Die Idee des Stadtmarketings sei dabei in enger Abstimmung mit der Werbegemeinschaft entstanden. „Wir finden die Idee gut“, betont Steidel. Ein Hollandmarkt im Schnee am letzten Wochenende der Winterferien könne einen gewissen Charme entwickeln, ist sich Jenny Gröhlich vom Stadtmarketing sicher. Neben Backfisch, Holländische Frietjes und Frikandel, Schnittblumen, Blumenzwiebeln und Lakritz oder auch Käse, Schmuck, Bekleidungsartikel soll es auch einen Stoffmarkt geben.

Der Blick richtet sich auf 2023

Was für die Mendener Händler gilt, treffe so auch auf Lendringsen zu, sagt Marion Kölling. Eine etwas verhaltene Stimmung sei allgemein jedoch schon zu beobachten, heißt es vonseiten der Lendringser Werbegemeinschaft. „Die Menschen kaufen gezielter ein, Geschenke werden bewusster gekauft“, sagt Kölling. Doch auch in Lendringsen geben sich die Händler zuversichtlich, wenngleich das Weihnachtsgeschäft „auch schon mal einfacher war“. Gleichwohl sei seit Corona spürbar, dass „wir ohne das Internet nicht leben können“.

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Der Handel übers Netz mache inzwischen einen beträchtlichen Teil des Geschäfts aus. Ein regelrechter Kassenschlager ist wie in den Jahren zuvor der Menden-Gutschein. „Der ist für die Kunden recht flexibel einsetzbar“, weiß Marion Kölling. Mit dem Ende der Feiertage richtet sich der Blick in Lendringsen ebenso auf das Jahr 2023. Denn das sei sicherlich von weiteren Herausforderungen geprägt.