Menden. Arbeit trotz geschlossener Türen: Bei Engel und Rabauken gibt es einiges zu tun. Allerdings deutlich weniger als im ersten Lockdown.
Es herrscht nach wie vor der bundesweite Lockdown. Dennoch wird auch hinter geschlossenen Türen gearbeitet. Evi Kissing vom Mendener Kinderbekleidungsgeschäft Engel und Rabauken erzählt im Gespräch mit der Westfalenpost, dass sie sogar noch an Heligabend eine Bestellung ausgefahren hat. Dennoch beklagt sie enorme Veränderungen – insbesondere im Vergleich zum ersten Lockdown im März.
„Wir haben, Gott sei Dank, trotzdem Nachfragen. Aber es ist schon deutlich weniger als im Frühjahr“, berichtet die Einzelhändlerin. Sie verspürt einen deutlichen Unterschied. „Alles fühlt sich anders an und es ist eben auch anders.“ Dennoch gibt es nach wie vor etwas zu tun für Evi Kissing und ihre Mitarbeiter. „Jetzt gerade ist eine Mitarbeiterin von mir im Geschäft“, erzählt Kissing. Denn die Auslieferungen laufen auch jetzt – zwischen den Feiertagen und Neujahr – weiter. „Sobald Nachfragen kommen, fotografieren wir die Produkte und schicken die Bilder den Kunden.“ Dann bringen die Mitarbeiter oder die Chefin selbst die Ware nach Hause oder die Bestellungen können kontaktlos vor dem Ladenlokal abgeholt werden.
Sogar am Heiligen Abend hat die Einzelhändlerin noch Bestellungen ausgefahren. „Da ist einer Familie aufgefallen, dass sie fürs Fest keine Hose für ihren Sohn hat“, erzählt Evi Kissing und lacht. Obwohl die Familie eigentlich nicht zur Stammkundschaft der Mendenerin gehört, ist sie auf Evi Kissing aufmerksam geworden. „Sie haben bestimmt gemerkt, dass nicht mal Amazon so schnell nun eine Hose liefern könnte“, sagt sie lachend.
Entscheidung gefällt: Kein Online-Shop
Das Lachen hat Evi Kissing definitiv nicht verloren. „Wir bleiben einfach zuversichtlich“, blickt sie optimistisch auf ein Ende des Lockdowns. „Wir sitzen ja alle im selben Boot und hoffen einfach, dass sich das Ganze irgendwie wieder ausgleicht.“ Denn eigentlich zählen der Dezember und der Januar zu den umsatzstärksten Monaten. Insbesondere das Vorweihnachtsgeschäft und die Tage nach Weihnachten im Januar verbinden die Einzelhändler in der Regel mit hohen Umsätzen. Doch coronabedingt fällt das nun weg. Dennoch versucht die Geschäftsinhaberin, für ihre Kunden präsent zu sein und zu bleiben. „Ich bin auch immer erreichbar, wir haben eine Rufumleitung eingebaut“, sagt sie und erklärt damit, dass man unter der Nummer des Geschäfts nun direkt mit ihr sprechen kann.
Das Thema Online-Shop habe auch bei dem Kinderbekleidungsgeschäft für Gesprächsstoff gesorgt. „Das macht für uns einfach keinen Sinn, dafür sind Laden und Warenbestand zu klein und auch personell können wir das nicht leisten“, erklärt Evi Kissing ihren Entschluss. „Wir geben allen Kunden ja trotzdem die Möglichkeit, an die Ware heranzukommen.“ Und auch das Umtauschen sei kein Problem. „Bei einem Geschenk, was zum Beispiel nicht passt, ist der Ablauf eigentlich derselbe wie sonst auch.“ Sobald sich ein Kunde wegen einer Retoure meldet, fährt Evi Kissing ins Geschäft und schaut nach. Dann wird kontaktlos umgetauscht, entweder gegen andere Ware oder eben Geld. „Das kann man ja auch entweder kontaktlos vor die Tür legen oder eben das Geld unter der Tür hindurchschieben. Das klappt auch echt gut.“