Menden. Angelina Aurich kennt sich im Ortsteil schon aus. Nun will sie mit anpacken, um den Papenbusch voranzubringen.

Angelina Aurich ist das Gesicht für ein Pilotprojekt. Die Mendenerin ist neue Quartiersmanagerin am Papenbusch. Im WP-Gespräch erklärt sie, was sie sich für den Ortsteil wünscht, wie sie die Menschen erreichen will und was das für die Stadtentwicklung insgesamt bedeutet.

Hilfe zur Selbsthilfe

Angelia Aurich ist neue Quartiersmanagerin am Papenbusch.
Angelia Aurich ist neue Quartiersmanagerin am Papenbusch. © Stadt Menden | Angelina Aurich

„Es ist toll, dass wir nun den Anfang gemacht haben. Der Papenbusch ist dafür genau richtig“, sagt Bürgermeister Dr. Roland Schröder über das Pilotprojekt. Das Quartiersmanagement geht auf einen Vorstoß vor der Kommunalwahl im vergangenen Jahr zurück.

Mit der 31-jährigen Angelina Aurich startet nun eine Mendenerin, die buchstäblich vom Fach ist. Sieben Jahre leitete sie den Treffpunkt Platte Heide, studierte vorher Soziale Arbeit in Münster, arbeitete nebenher bereits im Jugendtreff Zentrum und ist auch so in der Kinder- und Jugendarbeit zuhause.

Gerade bei der Kommunalwahl haben sich zuletzt die Schwierigkeiten im Ortsteil gezeigt. Der mit Abstand niedrigsten Wahlbeteiligung gelte es laut Roland Schröder nun entgegenzuwirken. „Dort haben wir Menschen, die sich scheinbar von der demokratischen Gesellschaft entfernt haben. Es ist aber wichtig, dass die Bürger partizipieren.“ Und genau an dieser Stelle kommt das Quartiersmanagement ins Spiel. Angelina Aurich will ein Sprachrohr für die Menschen vor Ort sein – für die Menschen, denen man sonst nicht viel Gehör schenkt. „Hilfe zur Selbsthilfe ist der Tenor“, sagt die 31-Jährige. Bestehende Angebote sollen mit neuen Impulsen verbunden werden.

Kontakte im Stadtteil selbst hat die Mendenerin in den vergangenen Jahren zuhauf geknüpft, wenngleich Corona aktuell „eine Bremse“ für ihre Arbeit darstelle. Der persönliche Kontakt, der gerade am Papenbusch geschätzt werde, bleibt größtenteils auf der Strecke.

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Zwei Projekte haben die Verantwortlichen allerdings schon angestoßen. Zum einen ein integriertes Gesamtkonzept für die Anne-Frank-Schule, das Jugendhilfe, OGS und Stadtteiltreff zusammenführt und neu strukturiert; und zum anderen die Neugestaltung des Kinderspielplatzes am Papenbusch. Dazu sind über die Homeschooling-Pakete entsprechende Fragebögen verteilt worden. „Wir hoffen dabei auf den Hausaufgaben-Effekt“, sagt Jana Zimmermann, Leiterin des Teams Stadtteilarbeit, an das das Quartiersmanagement angeschlossen ist. Erste Rückmeldungen mit Wünschen gibt es bereits.

Kinder und Jugendliche als Türöffner

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Dass der Papenbusch mitunter als sozialer Brennpunkt gesehen wird, werde dem Ortsteil laut Zimmermann aber nicht gerecht. Dort gebe es schlichtweg besondere Herausforderungen. Bei einer Befragung durch die Stadt vor rund eineinhalb Jahren stellte sich heraus, dass es schwierig ist, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Das bestätige sich so aber nicht, meint Angelina Aurich: „Es ist super einfach, die Menschen kommen offen auf uns zu.“ Wie so oft, geht es dabei vor allem darum, dass man den Bewohnern des Papenbusch nicht von außen „ein Konstrukt aufdrückt“, sagt Aurich. Nur im Dialog – und vor allem von Innen heraus – sei die Entwicklung möglich.

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Als sprichwörtlichen Türöffner sehen Jana Zimmermann und Angelina Aurich hier vor allem Kinder und Jugendliche. Die Arbeit des Quartiersmanagements richtet sich zwar an alle Altersgruppe; aber um diese zu erreichen, gelte es, Kinder und Jugendliche abzuholen. Über sie laufe schlussendlich auch der Kontakt zu Eltern und Großeltern. „Die Arbeit ist zu 50 Prozent Quartiersmanagement und zu 50 Prozent Jugendpflege. Das lässt sich super verbinden“, sagt Aurich. So hofft sie, den Ortsteil mit den Bewohnern selbst zu stärken.

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