Menden. Vorerst will die Politik kein Offenes Angebot der Jugendhilfe im Papenbusch-Viertel aufbauen. Die Ausschreibung für die neue Stelle soll starten.

Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss will vorerst kein Offenes Jugendangebot im Quartier Papenbusch schaffen. Mehrheitlich haben die Mitglieder des Gremiums in ihrer jüngsten Sitzung gegen den Antrag der Grünen gestimmt, ein solches Angebot für Jugendliche zu planen.

„Wir haben uns lange mit der Offenen Jugendarbeit beschäftigt“, sagte Antragsstellerin Ingrid Ketzscher (Grüne). Bei der letzten Jugendbefragung sei deutlich geworden, dass der Jugendhilfe nicht bekannt sei, wie und wo sich die Zielgruppe im Vierteil Papenbusch aufhält. Es habe von dort nur wenig Zurücklauf gegeben, es gebe kein stetiges Angebot für die jungen Menschen vor Ort. „Die Grünen sehen einen deutlichen Handlungsbedarf“, so Ingrid Ketzscher.

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Es sei wichtig, den Jugendlichen für Anliegen und Probleme ein offenes Ohr zu bieten und einen Ort zu bieten, an dem sich Gleichaltrige außerhalb der Schule treffen können. „Persönlichkeitsstärkende Angebote sind wichtig“, meinte sie. Die Politik habe zwar vor nicht allzu langer Zeit die Erstellung eines Konzepts durch einen Quartiersmanager beschlossen, doch bis dieses so weit sei, vergehe sicherlich noch längere Zeit.

Keine Schwierigkeiten im Viertel aktuell

Stefan Weige (FDP) stellte klar: „Wir haben einen Quartiersmanager beschlossen.“ In dessen Arbeit solle nicht hineingegriffen werden. „Wir sollten ihm das überlassen.“ Das sah auch Sebastian Schmidt (CDU) so. Sebastian Meisterjahn (SPD) hakte bei der Verwaltung nach: „Wissen wir wirklich nicht, wo sich die Jugendlichen aufhalten?“

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Jana Zimmermann vom Mendener Jugendamt konnte dies weder bejahen noch verneinen. „Wir wissen, dass es im Papenbusch aktuell keine Schwierigkeiten gibt.“ Viele Jugendliche würden den Weg ins Zentrum auf sich nehmen. Das fand Sebastian Meisterjahn gut. „Wenn sie den Weg ins Zentrum auf sich nehmen, dann ist das doch der richtige Weg.“ Die Jugendlichen sollten nicht immer im eigenen Umfeld bleiben und auch mit anderen in Kontakt kommen.

Stelle schnell ausschreiben

Zimmermann äußerte sich zum Zeitrahmen: Sie stehe täglich in Kontakt mit dem Personalamt, die Stelle des Quartiersmanagers solle zeitnah ausgeschrieben werden. Die Entwicklung eines Quartierskonzepts sei ein langer Prozess – einzelne Maßnahmen könnten dennoch schnell umgesetzt werden. Das reichte Ingrid Ketzscher nicht: „Aber es gibt keine wohnortnahen Angebote aktuell.“

Bernd Alban (SPD) vermittelte: „Wir sind am Ball, aber die Ausschreibung muss schnell raus.“ Auch Pastor Uwe Knäpper unterstützte das: „Es wird höchste Zeit, dass das umgesetzt wird.“

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