Menden. Das Verkehrsgutachten für den Obsthof und umliegende Straßen ist fertig. Das Ergebnis dürfte Anwohner ernüchtern. Das steckt dahinter.

Die Umgestaltung des Gisbert-Kranz-Platzes hin zu einem Sportzentrum mit Turnhalle und Hallenbad könnte nun eine weitere Hürde nehmen. Ein Verkehrsgutachten, das in der kommenden Woche im Mobilitätsausschuss vorgestellt wird, zeigt, dass ein Sportzentrum den Verkehr in den umliegenden Straßen nicht nennenswert beeinflussen würde. Darauf müssen sich Anwohner nun einstellen.

Der Verein Haus und Grund hatte zuletzt mobil gemacht gegen das geplante Sportzentrum am Gisbert-Kranz-Platz. Der Vorwurf: Verantwortungslosigkeit bei der Planung – Leidtragende: Anwohner am Obsthof. Denn vor allem die verkehrliche Situation bereitet dem Verein Kopfzerbrechen. Schon jetzt komme es zu regelrechten „Positionsschlachten“ zwischen Anwohnern, Eltern und Bussen, wie es in einem Schreiben an Mitglieder des Vereins hieß. Ergebnis des Protestschreibens: ein Verkehrsgutachten.

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Das ist inzwischen fertig und soll am kommenden Donnerstag, 20. Oktober, im Mobilitätsausschuss vorgestellt werden. Das Ergebnis dürfte sowohl Haus und Grund als auch Anwohner am Obsthof ernüchtern. „Eine Verschlechterung der Verkehrsqualität im umgebenden Straßennetz ist durch die neue Planung nicht zu erwarten“, so das Kurzfazit der Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen mbH. Dies gelte zudem auch für das weitere Umfeld, insbesondere die Bereiche Obsthof und Heimkerweg.

Neue Vorfahrtsregelung nötig

Die Prognosen und Analysen hat der zuständige Gutachter an fünf Knotenpunkten rund um das geplante Sportzentrum errechnet: Gisbert-Kranz-Straße/Heimkerweg; Gisbert-Kranz-Straße/Windthorststraße; Überwurf/Windthorststraße; Windthorststraße/Joseph-Beierle-Straße sowie die Zufahrt zum Sportzentrum selbst. „Die verkehrstechnischen Berechnungen zeigen, dass an den betrachteten Knotenpunkten das prognostizierte Verkehrsaufkommen in der Morgen- und Nachmittagsspitzenstunde mit wenigen Ausnahmen mit einer rechnerischen Verkehrsqualität der Stufe A bis B („sehr gut“ bis „gut“) abgewickelt werden kann“, heißt es im Gutachten. Einzig an der Kreuzung Gisbert-Kranz-Straße/Windhorststraße/Vinckestraße könne es in den Morgenstunden zu Problemen kommen. Doch das lasse sich mit einer neuen Vorfahrtsregelung lösen. Das Verkehrsaufkommen rund um das geplante Sportzentrum insgesamt „ist auf Grundlage der Regelwerke und im Hinblick auf die Umfeldnutzungen als verträglich zu bewerten“.

Insgesamt soll das Verkehrsaufkommen um 10 bis 20 Prozent zunehmen. „Die verkehrlichen Auswirkungen des Vorhabens auf den Straßenzug Kaplan-Wiesemann-Straße – Am Obsthof – Theodor-Hürth-Straße sind gering und werden voraussichtlich zu keiner wahrnehmbaren Verschlechterung des Verkehrsablaufs führen“, so ein Fazit. Insgesamt sei festzustellen, dass die geplante Sportanlage und die damit verbundene Erhöhung des Verkehrsaufkommens an den betrachteten Knotenpunkten gegenüber heute „zu keiner wahrnehmbaren Verschlechterung der Qualität des Verkehrsablaufs“ führe. Die verkehrliche Erschließung des Vorhabens, so der Tenor, sei gesichert.