Menden. . Die Westfalenpost und die städtische Projektgruppe bitten um Abstimmung – oder um neue Vorschläge! Was wird aus dem Gisbert-Kranz-Platz?

Die Natur nimmt wieder Besitz vom aufgegebenen Sportplatz an der Gisbert-Kranz-Straße: Der Rasen, den sich die Fußballer dort immer sehnlichst gewünscht, aber nie bekommen haben, sprießt jetzt im Frühjahr wie wild auf der Asche. Doch auch wenn der Platz vergessen wirkt – er ist es nicht.

Die Stadtverwaltung hat nach Angaben von Ulrich Menge, dem Leiter des Teams Schule und Sport im Rathaus, jetzt sogar eigens eine Projektgruppe gebildet, die sich mit der Zukunft der Fläche befassen soll. Noch habe die Gruppe nicht offiziell getagt. Doch in den ersten Vorgesprächen sei man sich mit dem Jugendamt „darin einig gewesen, auch die Bürger zu fragen, welche Nutzung sie für die sinnvoll halten“. Ein Problem, das wie gemalt ist für eine große WP-Leserumfrage in Menden: Was soll aus dem Gisbert-Kranz-Platz werden?

Spielen, Parken, Bauen: Schon mehrere Ideen

In den letzten Monaten hatte es dazu bereits mehrere konkrete Vorschläge gegeben. So schwebte der Grünen-Geschäftsführerin Ingrid Ketzscher eine große Spielfläche mit Geräten vor – was ihr allerdings die Gegenfrage einer Elternvertreterin der benachbarten Schulen einbrachte, warum es dann nicht bei einem Sportplatz bleiben könne. Denn statt einfach nebenan zu laufen, zu springen oder zu werfen, müssten die Schüler vom Berg mit Bussen aufwändig ins Huckenohl-Stadion und wieder retour gebracht werden-

Ulrich Menge als Leiter der neuen Projektgruppe meint dazu: „Man kann sich zumindest für die Bundesjugendspiele eine 100-Meter-Bahn und eine Sprunggrube an der Gisbert-Kranz-Straße vorstellen.“ Es habe aus den Schulen aber auch schon die Anregung gegeben, schlicht einen Parkplatz darauf einzurichten. Denn die Schulen, allen voran die Gesamtschule, würden in den kommenden Jahren weiter wachsen. Und wenn die Oberstufe hinzukäme, werde es auch autofahrende Schüler geben.

Sieben-Meter-Müllschicht im Boden

Eine andere Idee lautete einmal, dort eine Parkanlage zu bauen – als Naherholungsbereich und grüne Lunge für die Stadt. Auch eine neue Wohnsiedlung für junge Familien wurde bereits genannt. Hier käme allerdings erschwerend hinzu, dass unter dem Platz eine sieben Meter mächtige Müllschicht lagert. Denn die Fläche wurde von 1935 bis 1953 als Deponie genutzt, in der man damals Hausmüll, Boden, Bauschutt und Industrieabfälle ablagerte.

Zwar darf die – jetzt aufgegebene – Nutzung als Sportfläche als unbedenklich gelten. Aber: Aus der Sicht der Unteren Bodenschutzbehörde ist bei Änderungen in „sensiblere Nutzungsarten mit Eingriffen in tiefere Schichten“ auch eine neue Bewertung erforderlich.

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Gegen die Entscheidung des Schulausschusses vom April 2016, den Platz auch für den Schulsport aufzugeben, hatte ein Lehrer der Gesamtschule vergebens eine Petition an den NRW-Landtag gerichtet. Die Petition, die eine Herrichtung des Aschenplatzes für den Sportunterricht forderte, entsprach damals dem Wunsch der Leiter von Realschule, Gesamt- und Hauptschule, die sich gegen den Schülertourismus für den Sportunterricht aussprachen. Eine Busfahrt für Schüler ins Huckenohl sei zudem mit 100 Euro anzusetzen.

Wie sollte der Gisbert-Kranz-Platz künftig genutzt werden?

  • als Parkplatz
  • als Spielfläche
  • als Grünanlage
  • als Wohnbauland
  • eigener Vorschlag

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