Menden. Der alte Fußballplatz liegt seit mehreren Jahren brach. In der Mendener Politik werden drei Varianten diskutiert, was mit der Fläche passiert.

Eine Frage, die sich viele Mendener Bürger, aber vor allem die Sportler seit langer Zeit stellen ist, was aus dem alten Gisbert-Kranz-Sportplatz wird. Auf dem alten Ascheplatz hatten früher in den 1970er Jahren erst die Fußballer des BSV Menden, später dann der GFV Olympos Menden, Italia Menden und Menden Türk ihr Training und die Meisterschaftsspiele ausgetragen. Seit knapp einem Jahrzehnt liegt der Platz brach und ist mittlerweile ziemlich heruntergekommen. In den vergangenen Jahren wurde in der Sportpolitik immer wieder besprochen, wie die Fläche wieder neu genutzt werden könnte.

Zwei Probleme

Im Raum steht, dass auf der Fläche eine neue Sporthalle und ein neues Hallenschwimmbad erbaut werden könnten. Markus Kisler ist als Vorsitzender des Mendener Stadtsportverbandes und Sportausschuss-Mitglied des Bündnis 90/Die Grünen unmittelbar in die Diskussionen involviert und kennt vor allem die Probleme, die der alte Gisbert-Kranz-Sportplatz mit sich bringt. „Im Sportausschuss wurde damals die Entscheidung getroffen, den Sportplatz zu schließen. Dann hat man überlegt, was man mit der übrig gebliebenen Fläche macht. Die Überlegung war dorthin eine neue Sporthalle und ein neues Schwimmbad zu bauen.“

Doch dieses Vorhaben konnte und kann bis heute noch nicht in die Tat umgesetzt werden. Grund dafür ist, dass sich die Bezirksregierung Arnsberg gemeldet hat, dass sich auf dem Gisbert-Kranz-Sportplatz eine Kaltluftschneise befindet. Die Stadt Menden befindet sich zudem in einem Talkessel. Daher muss die Stadt Menden überlegen, wie in den Talkessel Frischluft hineinkommt, beispielsweise wenn es einen heißen Sommer gibt. Daher sind Kaltluftschneisen, wie die am Gisbert-Kranz-Sportplatz von enormer Bedeutung. Das zweite Problem, was der Gisbert-Kranz-Sportplatz mit sich bringt ist, dass er sich auf einer ehemaligen Müllkippe befindet. Das betrifft aber nicht den kompletten Platz, sondern nur Teile von ihm. Deshalb hat der Sportausschuss überlegt, das neue Hallenbad und die neue Sporthalle dort hinzubauen, wo sich die ehemalige Müllkippe nicht befindet. Allerdings würden dann die beiden Gebäude die Kaltluftschneise dicht machen. „Wir haben eben einen problematischen und nicht ganz bekannten Untergrund. Das erschwert die genaue Planung“, sagt Markus Kisler.

Drei mögliche Lösungen

Im Sportausschuss und im Stadtrat wurden zuletzt über drei mögliche Varianten gesprochen, wo man die Sporthalle und das Hallenbad hinbauen könnte, wo man die Kaltluftschneise erhalten könnte. Bei der ersten Variante befinden sich beide Gebäude direkt nebeneinander längstseitig relativ weit in den Hang geschoben. Bei der zweiten Variante stehen beide Gebäude relativ mittig hintereinander auf dem Sportplatz, sodass theoretisch links und rechts noch Kaltluft vorbei könnte. Bei der dritten Variante würden beide Gebäude auf die gegenüberliegende Seite des Platzes geschoben. Allerdings schließen alle Parteien diese Variante aus. Im Sportausschuss wurden zuletzt die Varianten heiß diskutiert. Grundsätzlich sind die Grünen und die Linkspartei für Variante eins. Die CDU, die SPD und die FDP tendieren zu Variante zwei.

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Die Geschichte ist durch alle Ausschüsse der Stadt Menden gegangen. Im Mendener Stadtrat sind die Varianten zuletzt offen gelassen worden. Daher hat man beschlossen eine Bürgerbeteiligung durchzuführen, die seit dem 29. September läuft. Die Bürger sind jetzt gefragt, dazu Stellung zu nehmen, welche Möglichkeit sie bevorzugen würden. Für Markus Kisler ist das eine wichtige sportpolitische Debatte. „Das ist ein wichtiger Bereich. Wir haben generell zu wenig Sporthallen im Mendener Stadtbereich. Das betrifft vor allem die Schulen. Deshalb haben jetzt auch alle die Möglichkeit, ihre Meinung bei der Bürgerbeteiligung zu äußern.“ Auch der Bau eines neuen Hallenbades sei für die Stadt Menden wichtig. „Es ist eindeutig, dass wir in Menden ein neues Schwimmbad brauchen. Wir brauchen generell mehr Wasserflächen. Und das aktuelle Hallenbad ist schon sehr alt“, so Kisler.