Fröndenberg. Solarenergie, Wärmepumpe, Pelletheizung: Wie kann der Umstieg gelingen? Der Verein Renergie aus Fröndenberg bietet eine Infoveranstaltung an.
Der heimische Energieverein Renergie Ruhr-Hellweg aus Fröndenberg veranstaltet angesichts steigender Kosten für Heizöl und Gas eine Bürger-Informationsveranstaltung. Das Motto: Strom und Wärme erneuerbar machen. Es soll an dem Abend vor allem auch um den Umstieg auf Solarenergie, Wärmepumpe und Pelletheizung gehen – Themen, die derzeit viele Menschen bewegen.
Fossile Heizung austauschen, Strom und Wärme erneuerbar machen: War der Umstieg von alten fossilen Heizungen auf erneuerbare Energien in den vergangenen Jahren zumeist vom Klimaschutz getrieben, kommt jetzt ein weiterer Aspekt zum Tragen, der Hausbesitzer zum Nachdenken zwingt. Die extrem hohen Energiekosten. Lag der Preisanstieg für Heizöl und Erdgas im letzten Jahr schon deutlich über den Vorjahren, so sind diese Kosten mit dem Beginn des Ukraine-Krieges geradezu explodiert. +++ Lesen Sie auch: Fröndenberg: Stadtwerke-Chef warnt vor Energie-Panikmache +++
Auch fürs Klima weg von fossilen Energieträgern - aber wie kann das gelingen?
„Sparen, sparen, sparen ist die erste Antwort und das ist auch die am schnellsten umsetzbare Lösung“, erklärt Bernd Molitor, Vorsitzender Renergie Ruhr-Hellweg. Dennoch könne man beim Absenken von Raum- und Warmwassertemperaturen, wenn’s gut geht, bestenfalls 10 bis 15 Prozent an Energie reduzieren, ohne dabei merklich an Komfort einzubüßen. „Das macht aber den doppelten Preis beim Heizöl nicht wett und erst recht nicht den dreifachen Preis beim Erdgas, obwohl letzterer bei den Verbrauchern noch gar nicht angekommen ist“, gibt Bernd Molitor zu bedenken. „Und niemand glaubt wirklich, dass wir bei den Erdgaspreisen jemals wieder auf die alten Werte der letzten Jahre zurückkommen.“ Die Schlussfolgerung des Vorsitzenden: „Wir müssen von diesen fossilen Energieträgern runter, aus Klimaschutzgründen sowieso und natürlich auch um die Abhängigkeiten von anderen zu verringern, die unsere Demokratie und unser Wertesystem in Frage stellen.“ +++ Auch interessant: Fröndenberg: Gerät der Klimaschutz langsam aus dem Blick? +++
Das Tolle an den erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind, Wasser, Umweltwärme und Biomasse sei nicht nur, dass sie in unserem Land nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehen, sondern darüber hinaus auch noch kostenlos seien, erklärt Molitor. Und: „Wenn die Investitionen in diese Technologien erst mal getätigt sind, sind späterer Betrieb und Wartung nur noch ein Bruchteil der Kosten. Der Umstieg auf die Erneuerbaren ist also schon lange sinnvoll.“
Doch nicht alle Technologien seien für alle Häuser und Wohnungen gleich gut geeignet. Das hänge vom tatsächlichen Wärmebedarf der Häuser und dem Zustand des bisherigen Heizsystem ab. Es seien in jedem Falle größere Veränderungen notwendig als nur einen alten Kessel oder ein altes Gasgerät zu tauschen. Wärme und Strom stünden nicht mehr unabhängig nebeneinander, sondern ergänzten sich und könnten mit Speichersystemen für Strom als auch für Wärme Spitzenbedarfe und Spitzenangebote ausgleichen. Was hier für welches Haus sinnvoll ist, was wie es gefördert wird und was in Praxis tatsächlich erreicht werden kann, erfahren Bürgerinnen und Bürger auf der Infoveranstaltung des Energievereins Renergie Ruhr-Hellweg am Mittwoch, 7. September, ab 18 Uhr in der Kulturschmiede in Fröndenberg. Der Eintritt ist frei. +++ Lesen Sie auch: Öko-Experten unterstützen Klimawald-Idee für Fröndenberg +++
Viele Fachleute sind sind am 7. September in Fröndenberg zu Gast
Es sind mehrere Fachleute für den 7. September angekündigt: Mit dabei ist Carsten Peters, Energieberater Verbraucherzentrale NRW Arnsberg. Er berät zur Nutzung erneuerbarer Energien im Haus, dem Umstieg auf Solarenergie, über die Wärmepumpe und Pelletheizung und erklärt, was wie gefördert wird. Alexander Loipfinger, Geschäftsführer Stadtwerke Fröndenberg-Wickede, berät zu den Themen Ladeinfrastruktur, Dach-PV-Anlagen und Gasversorgung in Fröndenberg. Ebenfalls dabei ist Diane Bruners, Klimaschutzmanagerin Stadt Fröndenberg. Sie trägt vor, was Bürger für den Klimaschutz leisten können. Bernd Molitor, Renergie Ruhr-Hellweg, gibt Praxisbeispiele erneuerbarer Energien im Haus. Florian Jonnaert, Renergie, wird moderieren und die Diskussion leiten.
Der Verein Renergie Ruhr-Hellweg hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Klimaschutz aktiv zu betreiben. Der Verein hat bisher vier Photovoltaikanlagen als Bürgersolarprojekte realisiert, an zwei Freiflächenanlagen war er bei der Realisierung beteiligt. Drei Anlagen sind auf den Dächern von Mendener Schulen und eine Anlage ist auf dem Dach eines evangelischen Kindergartens in Fröndenberg errichtet. An zwei großen Freiflächenanlagen in Dortmund, Grevel und Deisenberg sind Bürger beteiligt.