Fröndenberg. Der Plan für einen Klimawald in Fröndenberg könnte bald umgesetzt werden. Jetzt unterstützen auch Experten vom Verein Renergie die Idee. Aber wo?
Die Klima-Lobbyisten vom Verein Renergie Ruhr-Hellweg stützen die Forderung der Freien Wähler nach einem Klimawald in Fröndenberg. Der Verein, der auch aus ausgewiesenen Experten zum Thema besteht und von der Stadt ausdrücklich gefragt wurde, schlägt vor eine bislang anders genutzte Fläche für den Wald vor.
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„Aus unserer Sicht stellen wir uns vor, dass die Stadt eine mindestens einen Hektar große Fläche auf dem Stadtgebiet zur Verfügung stellt, die zur Anlage eines Naturschutzwaldes oder Klimawaldes geeignet ist“, heißt es nun in einer schriftlichen Stellungnahme des Vereins-Vorsitzenden Bernd Molitor an die Stadt Fröndenberg. „Diese Fläche sollte im Besitz der Stadt sein oder entsprechend erworben werden und dauerhaft als nicht-bewirtschafteter Wald ausgewiesen werden.“
Fläche soll bislang kein Wald sein
Die Fläche soll aus Sicht von Renergie bislang ausdrücklich nicht als Wald genutzt worden sein. „Die Baumzusammensatzung des neuen Waldes soll als Mischwald aus heimischen, klima- und stressresistenten Bäumen bestehen und in enger Abstimmung mit den Forstfachleuten gepflanzt werden“, erklärt Molitor, der selbst auch Mitglied bei den Fröndenberger Grünen ist. Wo der Wald entstehen könnte, ist gleichzeitig noch völlig offen.
Renergie sieht den Klimawald als wichtige Gegenmaßnahme zum Ausstoß von Kohlendioxid. „Bäume nehmen CO2 auf und bindes dieses langfristig“, sagt Molitor. Dadurch werde ein Ausgleich zur Emission von Kohlendioxid geschaffen.
Heftiger Streit um Klimanotstand im Stadtrat
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Die Idee für den Klimawald war überraschend von der Fröndenberger FWG gekommen. Die Freien Wähler hatten sich einen heftigen Streit mit anderen Fraktionen geliefert, als es darum ging, den Klimanotstand für Fröndenberg auszurufen. Die FWG lehnte den Klimanotstand vehement ab. Fraktionschef Matthias Büscher hatte im Gegenzug den Antrag gestellt, eine Fläche für einen Klimawald in Fröndenberg zu finden. Er sehe das als einen „Anfang, dem Klimawandel entgegenzuwirken. und ein gutes Beispiel für andere Kommunen“.
Büscher sah sich zuvor selbst dem Vorwurf ausgesetzt, den Klimawandel zu leugnen. SPD-Ratsherr Sebastian Kratzel verließ während einer Sitzung des Stadtrates aus Protest den Saal, bis Büscher zu Ende geredet hatte. Am Ende stand nun der FWG-Vorschlag, der jetzt Unterstützung von Renergie findet. Deren Vorsitzender Bernd Molitor betont nun allerdings noch einmal im gleichen Atemzug, dass er „die Argumentation dieser Fraktion zum Klimanotstand entschieden ablehnt“.
Vorschlag: Bürger als Paten für Bäume
Renergie schlägt vor, den Startschuss für den Klimawald bei einer Bepflanzungsaktion mit Bürgern zu geben. Auch ein Bürgerwald wie beim WP-Babywald-Projekt in Menden sei denkbar. Es sei auch möglich, Baumpatenschaften zu vergeben. Dabei könnten sich einzelne Bürger als Paten für bestimmte Bäume verantwortlich zeigen. Auch der Verein kündigt seine Unterstützung an. Es gebe bereits erste zweckgebundene Spenden für den Wald. Es seien bereits 500 Euro für die Anschaffung von Bäumen eingegangen. „Der Verein ist bereit, weitere Baumspendenaktionen durchzuführen.“
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