Dellwig. Seit 100 Jahren sorgt der TuS Jahn Dellwig im Fröndenberger Westen für Zusammenhalt. Vor welchen Herausforderungen der TuS steht.
100 Jahre hat der TuS Jahn Dellwig bald auf dem Buckel. Ende August will der Verein den runden Geburtstag auch gebührend feiern. Für den Fröndenberger Ortsteil hat der TuS eine verbindende Bedeutung. Warum es aber schwer ist, an die Erfolge früherer Tage anzuknüpfen.
Breitensport als Aushängeschild in Fröndenberg
Derzeit erinnert nicht viel an die Sporthalle in Dellwig. Sie ist nur halb nutzbar. Denn noch lagern Matratzen und Trennwände für eine mögliche Übergangsunterkunft im hinteren Hallenteil. Doch es gibt sprichwörtlich Licht am Ende des Tunnels. „Am Ende der Sommerferien ist die Halle wieder frei“, sagt Vereinsvorsitzender Andreas Hennemann. Und damit ist auch die Bühne für das Jubiläum bereitet.
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Am 6. August 1922, erzählt Friedrich-Wilhelm Reichenbach, gab’s die offizielle Gründungsversammlung im Fröndenberger Westen. Langsam aber sicher baucht man die Strukturen auf. Zunächst gibt es eine Handball-Abteilung, über die Jahre kommen Tischtennis, Tennis, Turnen, der Spielmannszug oder auch eine Schießgruppe. „Wir sind ein sehr traditionsbewusster Verein“, sagt Hennemann und zeigt auf die über 100 Seiten starke Festschrift zum Jubiläum.
Den im wahrsten Sinne ersten großen Wurf landet der Verein 1942/43. Die A-Jugend des TuS Jahn wird Westfalenmeister. Ein Kunststück, das anschließend nur 1972 nochmals gelang. Ebenfalls in den 1940er Jahren zählt allerdings ein Deutscher Meister zu den Aktiven in Dellwig. Fritz „Fitti“ Stracke wird Reichssieger im Speer- und Keulenwurf. Einem Stamm der erfolgreichen A-Jugend-Handballer gelingt es 1979 schließlich noch, mit der Herren-Mannschaft in die Verbandsliga aufzusteigen. „Wir sind aber kein reiner Handballverein“, betont Andreas Hennemann. Gleichwohl: Es ist in jedem Fall das Aushängeschild des gesamten Vereins.
Zuzug von Familien hilft
Damals wie heute gilt für den Ortsteil: „Es gibt eigentlich nur zwei Optionen. Entweder man spielt Fußball in Langschede – oder Handball in Dellwig“, sagt Hennemann und lacht. 437 Mitglieder zählt der TuS mittlerweile, aufgeteilt auf 24 Mannschaften in vier Sportarten. Besonders stolz sind Hennemann und Reichenbach auf den Handball-Nachwuchs. Doch hier treffe sie das leidige Schicksal vieler kleinerer Vereine. Denn die vielversprechendsten Talente landen so schnell bei der Konkurrenz – etwa bei der SG Menden Sauerland, den „Wölfen“. Die Perspektiven sind dort gänzlich andere. Anders als in Dellwig können den Bundesliga-Spielern dort auch kleinere Gehälter winken. „Wir sind Lieferant für die größerne Vereine. Aber manchmal, da kommen die Spieler auch wieder zu uns zurück“, sagt Hennemann.
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Der TuS Jahn steht stellvertretend für das ehrenamtliche Engagement im Ortsteil. Wer beim TuS ist, hat auch eine Saisonkarte fürs Freibad, wer seinen runden Geburtstag feiern will, kann auch schon mal die Mehrzweckhalle mieten. Der Zusammenhalt und die Vernetzung werden gerade in den vergangenen Monaten immer deutlicher. „Die Neubaugebiete in Dellwig helfen uns“, sagt Friedrich-Wilhelm Reichenbach. So landen auch junge Familien oder deren Nachwuchs im Verein.
Das große Fest zum Jubiläum ist am 27. August geplant. Für Friedrich-Wilhelm Reichenbach und Andreas Hennemann hoffentlich auch mit vielen früheren und aktiven Sportlern. Los geht’s an der Mehrzweckhalle um 15 Uhr mit einem bunten Kinderprogramm; der Ehemaligentreff ist für 17 Uhr geplant, ehe ab 18 Uhr DJ Sven Musik auflegt und die Cocktailbar eröffnet.