Fröndenberg. . Was bringt Kinder zum Sport? Politiker sagen: eine Gratis-Mitgliedschaft im Verein. Es gibt auch andere Wege.

Schulen beklagen unbewegliche Kinder. Vereinen fehlt sportlicher Nachwuchs. Was tun? CDU-Fraktionsgeschäftsführer Oliver Funke brachte ins Gespräch, Grundschulkindern ein Jahr lang eine Gratis-Mitgliedschaft in Sportvereinen zu ermöglichen – auf Kosten der Stadt. Es gibt aber auch andere Wege, das Problem zu lösen. So haben der TuS Jahn Dellwig und die Gesamtschule Fröndenberg bereits im Mail vorigen Jahres Zusammenarbeit per Vertrag besiegelt. Wie gut läuft sie?

„Die Zusammenarbeit ist gut angelaufen. Nach Vertragsabschluss haben wir uns konkrete Ziele gesetzt, die wir auch größtenteils schon erreicht haben“, sagt Dr. Andreas Hennemann, Vorsitzender des wohl mitgliederstärksten Vereins im Fröndenberger Westen.

Allgemein zugängliche Infos

Unterzeichnen Kooperationsvertrag zwischen der Gesamtschule Fröndenberg und dem TuS Dellwig: Hubert Witte, Klaus de Vries (Schulleitung GSF), Dr. Andreas Hennemann (Vorsitzender TuS Dellwig), Frauke Hennemann (von links)  
Unterzeichnen Kooperationsvertrag zwischen der Gesamtschule Fröndenberg und dem TuS Dellwig: Hubert Witte, Klaus de Vries (Schulleitung GSF), Dr. Andreas Hennemann (Vorsitzender TuS Dellwig), Frauke Hennemann (von links)  

Hennemann nennt Beispiele. Zunächst wollte er, dass Schüler, Eltern und Lehrer von der Zusammenarbeit erfuhren. So wurden beispielsweise die beiden Internetauftritte der Partner vernetzt. Was die Zusammenarbeit ausmacht, ist auf der Internet-Seite der GSF zu sehen. Die Adresse lautet „https://gesamtschulefroendenberg.de/portfolio/tus-jahn-dellwig“.

Im Eingangsbereich der GSF wurde dem Verein ein Schaukasten zur Verfügung gestellt. Dort können sich jetzt alle Schüler, Eltern und Lehrer über die Angebote des einzigen Handballvereins in Fröndenberg informieren.

Sportlehrerin und Trainer

Allgemein zugängliche Informationen sind gut. Aber Kenner wissen: Entscheidend ist auf der Platte. Deshalb startete der TuS Jahn Dellwig eine Handball-AG in der örtlichen Mehrzweckhalle. „Dort treffen sich jetzt jeden Freitagnachmittag zwischen zehn und 15 interessierte Schüler, die von einer Lehrerin der GSF, die früher auch einmal aktiv Handball gespielt hat, trainiert werden“, erläutert Hennemann. Sportlehrerin Katja Kampmann selbst spielte bei TuS Westfalia Kamen, überdies besitzt sie die C-Lizenz. Für die jahrgangsübergreifende Truppe aus Mädchen und Jungen steht ihr Mike Kirstein vom TuS Dellwig als Co-Trainer zur Seite. Hennemann: „Das ist eine tolle Sache, weil unter Umständen diese Spielerinnen/Spieler für unseren Ligabetrieb in Frage kommen.“

Förderquelle angezapft

Die Handball-AG kennt laut Hennemann nur Gewinner. Dazu zählen auch Stadt und GSF. Denn: „Die Dreifachsporthalle in Fröndenberg wird entlastet.“

Die Frage nach dem Transport der jungen Sportler nimmt Henneweg vorweg: „Damit das Transportproblem nach und von Dellwig (circa sechs Kilometer) gelöst wird, haben wir beim Land NRW erfolgreich Fördermittel aus dem Programm ,1000 mal 1000’ beantragt. Der Antrag wurde genehmigt.“ Mit der Fördersumme befördert ein ortsansässiger Fuhrunternehmer Schüler zum Sport und wieder zurück.

Handballjugend stellt sich vor

Wichtig ist Hennemann aber auch ein persönlicher Austausch zwischen Verein und Schule. Die GSF sieht’s ähnlich. Deshalb wird der Verein „regelmäßig zu den Sport-Fachkonferenzen der GSF eingeladen“. Die Anwesenheit von Vereinsmitgliedern ist keineswegs Formsache. Der Handballclub könne sich und seine Projekte präsentieren, sagt Hennemann.

Was am 14. April stattfindet

Er und sein Team wollen sich nicht mit dem bisher Erreichten zufriedengeben. Sie haben bereits Pläne für die Zukunft: „Wir werden bei den Sportfesten der GSF aktiv, und die Gesamtschule unterstützt aktiv unseren ,Tag der Handballjugend’.“ Der Termin steht schon fest. Die Veranstaltung findet am Samstag, 14. April, statt.

Hennemanns Bilanz klingt ebenso entspannt wie optimistisch: „Zusammenfassend kann gesagt werden, dass vieles schon umgesetzt wurde, aber auch noch einige Arbeit vor uns liegt.“