Menden. Der bislang geltende Fertigstellungstermin für den Anbau des Hönne-Gymnasiums droht zu platzen. Das steckt dahinter.

Der Anbau des Gymnasiums an der Hönne wird aller Voraussicht nicht wie geplant fertig sein. Ein Teil der Bauarbeiten stockt derzeit. Was dahinter steckt – und was das für die Planungen der Schule bedeutet.

Mendener Schulleiter nimmt Stadt in Schutz

Von außen betrachtet, wirkt es an der Walramstraße, als liefe alles nach Plan. Allerdings sind es gerade Arbeiten innerhalb des Gebäudes, die nun ins Stocken geraten, wie Ulrich Menge aus der Abteilung Schule und Sport bei der Stadt nun mitteilt.

Eigentlich ist es nur eine Randnotiz im Schulausschuss Mitte der Woche. Doch die dürfte Auswirkungen auf die Situation des Gymnnasiums zum neuen Schuljahr haben. Ein Elektro-Betrieb hat Ende Mai Insolvenz angemeldet. Der Immobilienservice Menden (ISM) hat dem Unternehmen nun eine Frist zur Wiederaufnahme der Arbeiten gesetzt. Ob und wie der Betrieb das schafft, ist unklar. Fest steht: „Das wird Auswirkungen auf den Bauzeitenplan haben. Die Fertigstellung wird sich nach hinten verschieben“, erklärt Ulrich Menge im Schulausschuss. „Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt“, kommentiert Ausschussvorsitzender Peter Maywald (CDU) die Situation.

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Wie viel später der Anbau durch die Insolvenz fertig werden wird, steht indes noch nicht fest. Beim ISM arbeite man laut Stadtsprecher Johannes Ehrlich derzeit unter Hochdruck an einer Lösung. Eigentlich war der Umzug in den neuen Trakt für die Herbstferien 2022 vorgesehen. Ulrich Cormann, Schulleiter des Hönne-Gymnasiums, geht davon aus, dass sich diese Planung um zwei bis drei Monate verschieben könnte. „Die Enttäuschung hält sich aber in Grenzen, weil die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten super funktioniert“, so Cormann. Mit dem „funktionierenden Zweigstandort“ komme man derzeit ohnehin nicht in Bedrängnis. Die Vorfreude überwiege noch immer – trotz der Schwierigkeiten. „Wir halten das noch ein bisschen länger aus“, sagt Cormann mit einem Schmuzeln.

Zusätzlicher Räume ab 2023/24

Wirklich problematisch würde die Lage erst, wenn sich die Arbeiten bis weit ins kommende Jahr hinziehen sollten. Denn mit dem Bündelungsjahrgang könnte es zu Platzproblemen kommen. Sprich: Bis zum Beginn des Schuljahres 2023/24 müsste der Umzug vollzogen sein.

Das Gymnasium an der Hönne ist eine von insgesamt zwei Schulen im Märkischen Kreis, die als Bündelungsschule auserkoren ist. Dabei geht es vor allem um die Umstellung von G8 auf G9. „Die Schülerinnen und Schüler des G9-Bildungsgangs werden dann erstmals ein zusätzliches Schuljahr in der Sekundarstufe I (Klasse 10) absolvieren, sodass einmalig kein Jahrgang in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe nachrückt“, heißt es dazu vonseiten des NRW-Schulministeriums.

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Für das Hönne-Gymnasium bedeutet das vor allem eine Aufnahme zusätzlicher Quereinsteiger von anderen Schulen – und damit auch zusätzlich benötigte Unterrichtsräume. „Darüber machen wir uns aber noch keine Gedanken.“ Eine so lang anhaltende Verzögerung sei ohnehin nicht spruchreif. Aktuell gelte es einfach, ein wenig nachsichtig zu sein, die Schuld treffe weder Stadt noch den ISM.