Menden. . Die Nachricht von einer zeitliche Verzögerung beim Anbau löst am Hönne-Gymnasium heftige Reaktionen aus. Und jetzt?

Die sich abzeichnende Verschiebung des Anbaus für das Hönne-Gymnasiums hat nach der WP-Berichterstattung am Donnerstag unmittelbar zu zahlreichen heftigen Reaktion geführt. Eltern- und Schülervertretung zeigten sich bestürzt angesichts der Nachricht. Sie wollen einen Zeitverzug nicht hinnehmen. Nach WP-Informationen wollen beide Schulgremien alle zuständigen städtischen Fachausschüsse und die Fraktionsspitzen zum Gespräch einladen. Termin dafür: Montag, 10. Dezember, 17 Uhr, in der Schulaula.

Anerkannt dringender Bedarf

Eltern und Schüler drängen darauf, dass sich Bauausschuss, Schulausschuss und Immobilienausschuss ihren Fragen stellen und ihnen Perspektiven aufzeigen. Schulleiter Ulrich Cormann – als Beamter besonderen Pflichten bei öffentlichen Äußerungen unterliegend – kommentierte auf WP-Anfrage: „Als Schule wären über jegliche Verschiebung des Anbaus maßlos enttäuscht.“

Ulrich Cormann, Schulleiter des Hönne-Gymnasiums.
Ulrich Cormann, Schulleiter des Hönne-Gymnasiums.

Cormann erinnerte überdies daran, dass ursprünglich mit Gutachten und politischen Beschlüssen für das städtische Gymnasium der „dringende Bedarf“ ausgewiesen worden sei. Sehr viel deutlicher als er dürfen Eltern und Schüler werden, nachdem die WP die sich abzeichnende neue Faktenlage öffentlich gemacht hat. Sie sagen zu einer möglichen Verschiebung: „Mit einem solchen Vorgehen werden wir uns nicht einverstanden erklären. Wir leben schon seit Jahren mit pädagogischen und organisatorischen Kompromissen.“ Immer wieder war es bereits im Schulausschuss der Stadt Thema, wie groß der Handlungsbedarf ist.

Bereits im Vorfeld der Fusion – HGG/Walram – habe es seitens des städtischen Gymnasiums „ein Höchstmaß an Kompromiss- und Hilfebereitschaft gegeben“, um Misslichkeiten abzufedern. Unter anderem waren zeitweise auch der Gesamtschule Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt worden.

Personelle Engpässe

Vollends mit Unverständnis wird derzeit am städtischen Gymnasium zur Kenntnis genommen, dass es nicht mangelnde Finanzen seien, an denen der ursprüngliche Zeitplan zu scheitern drohe, sondern personelle Engpässe im ISM. Damit beziehen sich Eltern- und Schülervertreter auf die Sitzung des Fachausschusses am Dienstagabend. Ulrike Schriever, Leiterin der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Immobilienservice (ISM) der Stadt, war dabei von einer Verzögerung durch europaweite Ausschreibungen ausgegangen. Erfahrungswerte zeigten, dass die ursprünglichen Termine kaum einzuhalten seien.

Bei einem nunmehr für Februar 2020 ins Auge gefassten Spatenstich für das Anbauprojekt muss mindestens noch mit einer Bauzeit von gut einem Jahr ausgegangen werden. Demnach wird der Gebäudebezug im Sommer 2020 illusorisch. Doch nicht einmal das ist die aktuell größte Sorge am Gymnasium. Vielmehr wird befürchtet, dass die jetzige Lösung, die stets als bald zu behebendes Provisorium galt, zu einer dauerhaften werden könne. Und genau das soll Mendenern Politikern am Montag auch übermittelt werden.