Menden. Nach dem Bunker-Fund unter dem Anbau des Hönnegymnasiums gibt es nun eine neue Kostenschätzung. Doch dabei könnte es längst nicht bleiben.

Die Kosten für den Anbau des Hönnegymnasiums steigen von rund 7,2 auf 9,8 Millionen Euro. Mehrere Faktoren – unter anderem der Bunker-Fund –, so heißt es auf WP-Anfrage vonseiten der Stadtverwaltung, sind für die Steigerung verantwortlich. Unterm Strich seien auch weitere Kosten nicht auszuschließen.

Bunker-Fund nicht vorherzusehen

Nachdem die ersten Fertigbauteile entlang der Walramstraße aufgestellt wurden, zeigen sich Verwaltung und Schulleitung mit dem Baufortschritt zufrieden. Einzig Dauerfrost wie zu Wochenbeginn könne die Arbeiten verzögern, so der zuständige Polier. Wichtiger sei es, dass es trocken bleibt, sagt er, während der nächste Lkw mit weiteren Wänden des Gebäudes anrollt.

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Doch gleich mehrere Faktoren sorgen nun dafür, dass der Anbau teurer wird, als ursprünglich kalkuliert. „Ohne fachliche Detailplanung, die regulär erst im weiteren Verlauf der Baumaßnahme angestellt wurde, belief sich die erste Schätzung auf rund 7,2 Millionen Euro. Betrachtet man jetzt die Positionen im Einzelnen, ergibt sich eine deutliche Steigerung – die Schätzungen belaufen sich jetzt auf rund 9,8 Millionen Euro“, heißt es dazu vonseiten der Stadtverwaltung.

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Der Abbruch des Bunkers, die Überreste des ehemaligen Badehauses, der anfallende Bauschutt sowie Aushub und das Verfüllen des Untergrundes sind maßgebliche Kostentreiber. „Trotz vorheriger Baufelderkundungen mit deutlich mehr Probebohrungen als es der Standard ist, hat sich so der Grund auf dem gebaut wird als schwieriger erwiesen, als vermutet“, teilt die Stadt mit. Ursprünglich sollte zudem der ISM die Planungen für den Anbau übernehmen. Nach längerfristigen Personalausfällen entschied sich der Rat jedoch dafür, die Planungsleistungen an ein externes Büro zu vergeben, um keine weiteren Verzögerungen in Kauf nehmen zu müssen.

Vorfreude und Drohnen-Aufnahmen

Die Fachplanungen ergaben anschließend, dass der vorhandene Hausanschluss für das neue Gebäude nicht ausreichend sind und auch hier Nachbesserungen vonnöten sind. Mit Blick auf die Corona-Pandemie sollen im Laufe der weiteren Bauabschnitte zusätzliche Lüftungsanlagen eingeplant werden. „Die Lüftung spielt eine andere Rolle als vorher“, sagt Schulleiter Ulrich Cormann.

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Auf Anpassungen zum Schutz der Schüler und Lehrer – wie etwa zusätzliche Trennwände in den Toilettenanlagen – werde man im weiteren Verlauf der Arbeiten Wert legen. An der Übergabe des Anbaus zum Start des Schuljahres 2022/23 soll sich indes nichts ändern, betont ISM-Betriebsleiter Martin Niehage. Einschränkungen im Baubereich gebe es durch die Corona-Pandmie ebensowenig. „Die Branche läuft seit Corona auf Hochtouren“, so Niehage.

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Die Kosten für die Außenanlage sind in der Steigerung nicht enthalten, „da unklar war, inwiefern der geförderte Bau des ,Grünen Weges’ auch das Schulgelände betrifft“, heißt es dazu von der Stadt. Inzwischen sei jedoch klar, dass eine Förderung nicht möglich ist – weitere Kosten nicht ausgeschlossen.

Doch der Vorfreude auf das neue Gebäude tut die Kostensteigerung keinen Abbruch. „Die Schulgemeinschaft freut sich“, sagt Schulleiter Ulrich Cormann. Für die Schülerschaft halten Drohnenaufnahmen derweil die Baufortschritte fest. Mit einem Zeitraffer-Film soll das Projekt zur Fertigstellung dann abgeschlossen werden.

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