Menden. Noch sind sprichwörtlich dicke Bretter zu bohren für die Zukunft der Wilhelmshöhe. Die Südwestfalen Agentur macht Menden aber Hoffnungen.
Die Stadtverwaltung wirbt weiter für das Regionale-Projekt Wilhelmshöhe 4.0. Denn obwohl die Fördermittel dafür aus mehreren Töpfen zusammengekratzt werden müssten, gebe es derzeit keinen Grund, am Projekt zu zweifeln. Auch die für die Südwestfalen Agentur, die beim Thema berät, ermuntert Stadt und Politik, am Ball zu bleiben. Wie es jetzt weitergeht.
Regionale-Projekte brauchen Zeit
Die Wilhelmshöhe „ist noch immer ein Leuchtturmprojekt mit regionaler Strahlkraft“, betont Bürgermeister Dr. Roland Schröder. Zuletzt hatte es aus Reihen der CDU und FDP erste Kritik am Vorgehen der Stadt gegeben. Dabei gelte es nun, an einem Strang zu ziehen. „Die Regionale wird nur dann funktionieren, wenn sie überall klar verankert wird“, so Schröder. Heißt: Gesellschaftliche Akzeptanz auf allen Ebenen. Um Zweifel auszuräumen – vor allem nachdem der ursprüngliche Zeitplan mit einem zweiten Stern im Frühjahr 2023 wohl nicht gehalten werden kann –, steht Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur, den Ratsmitgliedern Rede und Antwort.
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Bei der Regionale gehe es keineswegs darum, vorzuschreiben, was die einzelnen Regionen und Städte zu tun haben. Welche Strahlkraft das Ganze haben kann, macht Winterberg derweil an der Regionale 2013 fest. Gut 300 Millionen Euro seien damals nach Südwestfalen geflossen. „Niemand reicht dabei etwas Fertiges ein, sondern es ist eine Idee, die man voranbringt. Die Projekte brauchen Zeit“, erklärt Hubertus Winterberg. Dabei sei es auch ganz normal, sich aus mehreren Fördertöpfen zu bedienen; dazu zählen auch europäische Mittel.
Kosten für Menden klar benennen
Allerdings muss Menden bei weitem nichts übers Knie brechen. 101 Projekte wurden im Rahmen der Regionale 2025 bisher eingereicht; 69 von ihnen haben mindestens einen Stern erhalten, dazu zählt auch die Wilhelmshöhe. Elf Projekte haben bereits den zweiten Stern erhalten; lediglich acht Vorhaben haben alle Hürden genommen und gehen mit drei Sternen in die Umsetzung. Winterberg rechnet damit, dass selbst im Dezember 2024 noch Projekte mit Sternen ausgezeichnet werden könnten. Noch ist also genug Zeit, sich das Vorgehen für Mendens gute Stube zu überlegen. Ohnehin müsse die Wilhelmshöhe 4.0 breiter betrachtet werden. Es gibt Verbindungen zu Smart City und auch zur allgemeinen Entwicklung in der Arbeitswelt. Co-Working-Spaces wie sie etwa für die Wilhelmshöhe angedacht sind, könnten sich mit Blick auf die Sperrung der A45 bei Lüdenscheid künftig bewähren. Arbeitnehmer müssten so nicht stundenlang in den Südkreis pendeln, sondern könnten ihre Arbeit aus einer Dependance aus Menden heraus erledigen. „Das könnte Teil der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum sein“, betont Roland Schröder dazu.
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Im nächsten Schritt gehe es für das Mendener Regionale-Projekt nun darum, Kosten zu benennen, sagt Winterberg. Es sei aber kein Beinbruch, wenn eine Kommune nach dem zweiten Stern feststellt, dass das Projekt doch nicht so funktioniert wie geplant. Der Appell des Geschäftsführers: „Machen Sie sich Gedanken, wie es weitergehen soll. Je klarer die Beschreibung, desto besser.“
Einigkeit besteht parteiübergreifend in jedem Fall in einem Punkt: Es muss sich was tun mit der Veranstaltungsstätte. Erst recht, seitdem die Wilhelmshöhe vom MBSV von 1604 an die Stadt übergegangen ist. Genau hier soll ein FDP-Antrag ansetzen. Unter der Überschrift „Wilhelmshöhe 5.0“ soll es zunächst eine Bestandsaufnahme und Analyse zum baulichen und technischen Zustand des Gebäudes geben.