Menden. Die Stadt wehrt sich gegen den Eindruck, das Regionale-Projekt wäre gescheitert. Doch Hürden gibt es weiterhin.
Noch ist die Wilhelmshöhe als Mendener Regionale-Projekt nicht abgeschrieben, wie es in einem Sachstandsbericht der Verwaltung heißt. „Das Projekt ist nicht tot“, erklärt Thomas Höddinghaus, der bei der Stadt die Regionale-Projekte koordiniert, im ISM-Ausschuss. Ganz so düster wie zuletzt vermittelt, sei die Lage nicht. Allerdings bleiben mögliche Fördergelder für das von der Jungen Union ins Spiel gebrachte Regionale-Projekt weiterhin ein Knackpunkt.
Menden muss verschiedene Fördertöpfe nutzen
Die Krux: an die Städtebauförderung werde das Projekt der Voraussicht nach nicht heran kommen. Darüber könnten laut Thomas Höddinghaus auch siebenstellige Summen gestemmt werden. Stattdessen müsse man auf mehrere Fördertöpfe auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene zurückgreifen. Auch Leader wäre eine Option, sofern die Bewerbung des Zusammenschlusses Menden-Hemer-Iserlohn erfolgreich ist. Leader-Zuschüsse sind jedoch bei 250.000 Euro gedeckelt. „Wir wollen das Projekt aus verschiedenen Töpfen fördern lassen.“ Bei zuletzt kritisch angemerkten Punkten des Mendener Vorhabens „haben wir unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt Höddinghaus. Gemeint ist eine klare Unterscheidung zwischen Wilhelmshöhe 4.0, Bürgerhaus und dem Mendenlab. Dabei handle es sich keineswegs um konkurrierende Vorhaben, sondern könnten voneinander sogar profitieren. Das hatte die Mendener Digitalgesellschaft zuletzt beim Mendenlab sogar aufgezeigt: Pilotprojekte wie etwa Co-Working-Spaces, die sich im „Labor“ bewähren, sollen nach Start der Wilhelmshöhe 4.0 dorthin ausgelagert werden.
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Wie genau es mit dem Regionale-Projekt konkret weitergehen soll, soll der Politik noch vor der Sommerpause vorgestellt werden. Thomas Höddinghaus macht aber klar: „Es kann sein, dass wir nicht an alle Fördertöpfe ran kommen und man dann überlegen muss, um man an allen Bausteinen festhalten will.“
Betreiberkonzept und Kosten
Mehrere Fördertöpfe hätten den Nachteil, „dass es nicht alles gleichzeitig funktionieren wird. Das wird die Zeitachse verschieben“, so Klaus Luig (FDP). Im Frühjahr 2023 wolle sich die Stadt für den zweiten Regionale-Stern bewerben; eine Entscheidung, ob Fördermittel zur Verfügung stehen, gebe es dann „auf dem Weg zum dritten Stern“, erklärt Thomas Höddinghaus. Doch bis dahin habe die Stadt noch immer „Hausaufgaben zu machen“. Gemeint sind damit vor allem ein Betreiberkonzept und eine Kostenschätzung. „Da sehe ich die größte Schwierigkeiten“, sagt Ingo Günnewicht (SPD). Ein Betreiberkonzept auf die Beine zu stellen, wenn nicht feststeht, was gefördert wird – „da drehen wir uns im Kreis“. Und auch vonseiten der CDU besteht weiterhin Klärungsbedarf. Offene Fragen müssten nun erst einmal geklärt werden, „sonst macht es keinen Sinn zu diskutieren“, erklärt Hubert Schulte (CDU).
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Nichtsdestotrotz appelliert Höddinghaus an den Ausschuss: „Wir sind uns einig, dass mit der Wilhelmshöhe etwas passieren muss.“ Daher müsse man sich auch abseits der Förderungen bereits Gedanken machen, wie sie betrieben werden könnte.