Fröndenberg. Der Gesundheits-Campus könnte rund 20 Monate schneller fertig sein. Das soll vor allem den Bewohnern zugute kommen.

Der Schmallenbach-Verbund will bei seinen Umbauplänen auf dem Hirschberg aufs Tempo drücken. Neuesten Planungen zufolge könnten die Bauarbeiten so gut 20 Monate früher abgeschlossen werden als ursprünglich vorgesehen. Doch dabei gibt es auch einen Haken.

Finanzierung sicherstellen

Seit gut drei Jahren laufen die Arbeiten auf dem Hirschberg auf Hochtouren. Mit einem Gesundheits-Campus will sich der Schmallenbach-Verbund zukunftsfähig aufstellen. Ursprünglich war eine Bauzeit bis Ende 2027 anvisiert worden, bis alle Gebäude fertig sind. Doch nun will man aufs Tempo drücken. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat Geschäftsführer Heinz Fleck nun überarbeitete Planungen vorgestellt, die nicht nur den Bau beschleunigen würden, sondern gleichzeitig die Finanzierung sichern und Bewohnern aufreibende Umzüge innerhalb der Einrichtung sparen würde.

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„Wenn es so kommt, sind wir 20 Monate früher fertig“, erklärt Fleck. Bereits 2026 könnte der Campus dann stehen. Gesamtkosten: 32 Millionen Euro – und damit eine der größten Investitionen eines Unternehmens in der Ruhrstadt in den vergangenen Jahrzehnten. Ursprünglich rechnete man mit gut 25 Millionen Euro für die Ursprungsplanungen. „Die steigenden Baukosten müssen aber abgefangen werden“, sagt der Geschäftsführer. Mit den neuen Überlegungen soll vor allem eine KfW-Finanzierung abgesichert werden, „weil wir diese Mittel abrufen müssen“. Tue man dies nicht, könnte das Projekt in Gefahr geraten.

20 Monate schneller fertig

Vor allem aber der Organisationsaufwand wäre in der ursprünglichen Variante deutlich höher – und für Bewohner sowie Mitarbeiter mit mehr Einschränkungen verbunden. Statt im hinteren Teil des Geländes nach einem Teilabriss neu zu bauen, soll nun ein Teil der Parkplätze weichen. „Und ein Teil des Waldes müsste umgewandelt werden. Das heißt aber nicht, dass alle Bäume gefällt werden“, erklärt Fleck. Konkret geht es um gut 2800 Quadratmeter. Zudem werde aus dem Wald eine Parkanlage, die Aufenthaltsqualität so entsprechend gesichert. Auf eine Versiegelung zusätzlicher Flächen könnte demnach verzichtet werden. Das alles mache man „für die Bewohner“, wie Fleck betont.

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Olaf Lauschner (CDU) kenne die Einrichtung bereits seit den 1970er Jahren. Was sich dort über die Jahre entwickelt habe, sei eine tolle Sache für die Stadt. „Auch überregional genießt der Schmallenbach-Verbund einen hervorragenden Ruf“, so der Christdemokrat. Auf Nachfrage stellt Heinz Fleck derweil klar, dass im Wald eine parkähnliche Anlage entstehen soll, nicht aber Platz für weitere Fahrzeuge. Ohnehin gäbe es im angrenzenden Jägertal einen öffentlichen Parkplatz, der von Mitarbeitern des Justizvollzugskrankenhauses ebenso genutzt werde wie von Mitarbeitern des Schmallenbach-Verbundes. „Probleme hatten wir früher nur zum Schichtwechsel“, sagt Fleck.

Für einen Teil des Waldes, der für den Neubau weichen soll, könnten zudem Ausgleichsflächen in Bausenhagen herhalten. „Gibt es ein Konzept, um einen echten Ausgleich vor Ort zu haben?“, will zudem Monika Schröer (Grüne) wissen. Wie die Aufwertung vor Ort konkret ausfallen soll, steht laut Fleck aber noch nicht fest. „In Summe werden nachher aber mehr Bäume auf dem Hirschberg stehen als vorher.“