Fröndenberg. „Die Leute haben Angst“, sagt Verbundsleiter Heinz Fleck. Ungeimpften Kräften droht Mitte März der Verdienstverlust.

Die geplante Impfpflicht für Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten, treibt auch die Mitarbeiter des Fröndenberger Schmallenbach-Verbundes um. Chef Heinz Fleck führt diesbezüglich aktuell Gespräche. „Wir haben eine relativ hohe Impfquote“, sagt er. „Von den 453 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren etwa 25 zum Zeitpunkt der Jahreswende noch unentschlossen.“ Heinz Fleck hätte daraufhin beratende Gespräche mit den Betroffenen geführt – und führe sie noch.

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Mittlerweile, so sagt er, hätten sich einige umentschieden und doch impfen lassen. Das liege auch an der geplanten Impfpflicht und dem damit verbundenen Verdienstausfall, der ab Mitte März für Ungeimpfte droht. „Wir haben aber drei bis vier Hardliner, die die Impfung nicht wollen“, erklärt Heinz Fleck. Mit diesen Personen suche er weiterhin das Gespräch. Alle Mitarbeiter sind dem Rheinländer wichtig. Eine große negative Auswirkung auf den laufenden Betrieb hätte die drohende Impfpflicht für den Schmallenbach-Verbund allerdings nicht.

Unglücklich über öffentliche Debatte

Unglücklich findet er die öffentliche Diskussion über die Impfpflicht. „Man hätte lieber von Anfang an über eine allgemeine Impfpflicht sprechen sollen“, sagt Heinz Fleck. Durch die partielle Pflicht fühlten sich einige Mitarbeiter so, als würde ihnen etwas aufgedrückt. Sie hätten das Gefühl, jahrelang nicht wahrgenommen und dann umjubelt worden zu sein, um nun in eine Ecke gedrängt zu werden.

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Der Chef des Schmallenbach-Verbunds ist sich sicher, dass man diese Emotionen durch eine allgemeine Impfpflicht hätte verhindern können. Auch die Quarantäneverkürzung schlage einigen aufs Gemüt – Krankschreibungen würden eingereicht. Über mögliche Einschränkungen und Langzeitfolgen nach einer weitestgehend symptomfreien Erkrankungen werde auch bei Berufsgenossenschaften wenig gesprochen. „Die Leute haben Angst.“