Menden. . Ende des Jahres soll die Kita am Schmallenbach-Haus eröffnen. Das Mehrgenerationen-Projekt lockt Forscher aus ganz NRW.

Von Verzug will Heinz Fleck, Geschäftsführer des Schmallenbach-Hauses, zwar noch nicht sprechen, allerdings ruhen die Arbeiten auf dem Hirschberg derzeit. Die von Fleck angekündigte „Senkung der Schneefallgrenze des Hirschberges“ muss warten. Der Kampfmittelräumdienst muss weitere Sondierungen vornehmen. Gleichwohl können Besucher bereits erkennen, wo die Reise bei den Bauarbeiten hingehen soll.

Die Pläne, wie der Gesundheitscampus später einmal aussehen soll, sieht Heinz Fleck jeden Tag. Sie prangen in seinem Büro direkt hinter der Eingangstür. Es ist eines der größten Bauprojekte Fröndenbergs der jüngeren Vergangenheit. 25,5 Millionen Euro teuer, fünf Jahre Gesamtbauzeit. Und eigentlich sollten in der vergangenen Woche rund 50 Lkw Erdmassen vom Hirschberg wegschaffen. Doch der Kampfmittelräumdienst hat dem Vorhaben erst einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Jetzt müssen sie noch einmal nachmessen“, sagt Heinz Fleck. Rund zwei Wochen hängen die Arbeiten hinterher. Noch aber ist Zeit, bis die Bodenplatte für den Kindergarten im April gegossen werden soll.

Ausflugsziel für Touristen

Ein Schritt in die Zukunft

Rund zwei Jahre ist es inzwischen her, dass Heinz Fleck die Pläne für den Gesundheitscampus am Hirschberg vorgestellt hat. Was sich anfangs nach Zukunftsmusik anhörte, wird inzwischen sichtbar – und offenbart, dass dort tatsächlich ein Quartier entsteht, das Strahlkraft in die gesamte Region haben wird.

Wie ambitioniert das Projekt Gesundheitscampus wirklich ist, macht ein Blick über die Kuppe des Berges – und künftig aus dem geplanten Café – deutlich: das Haus Hubertia in der Fröndenberger Innenstadt und bald eine Dependance mit ambulant betreutem Wohnen in Bösperde. Die Nachfrage ist da, Interessenten und Forscher stehen Schlange.

Es klingt zwar nach einer kühnen Vision, den Hirschberg als Ausflugsziel zu sehen, vorstellbar ist es aber allemal. Und genau solche Großprojekte braucht die Ruhrstadt, wenn sie von anderen Städten nicht abgehängt werden will.

Was sich inzwischen rund um die Einrichtung getan hat, wird bei einem Gang über das Gelände deutlich. Ein provisorischer Parkplatz, der später auch als Zwischenstation für Eltern dienen soll, die ihre Sprösslinge aus dem Kindergarten abholen, ist entstanden und der gläserne Verbindungsgang ist fast gänzlich verschwunden. „Es ist natürlich ärgerlich, dass momentan nichts passiert“, sagt Fleck. Er weiß aber, wo die Reise hingehen soll. Die Ziele, die sich der Geschäftsführer des Schmallenbach-Hauses gesetzt hat, sind ambitioniert. Sein Blick schweift über den Platz, wo Ende des Jahres der Kindergarten stehen soll. Die Universitäten stehen Schlange, um das generationenübergreifende Projekt zu begleiten. Schon bei der Vorstellung der Pläne zum Gesundheitscampus hatten Forscher ihr Interesse bekundet.

An der Kuppe des Hirschberges, der Blick geht in Richtung Schwitten und

Die 29 Bäume, die früher den Weg zum denkmalgeschützten Haus säumten, sind inzwischen verschwunden.
Die 29 Bäume, die früher den Weg zum denkmalgeschützten Haus säumten, sind inzwischen verschwunden. © Tobias Schürmann

hinunter nach Fröndenberg, gerät Fleck dann ins Schwärmen. Ein Ausflugsziel für Touristen. Bei einem Salat und einem alkoholfreien Bier können Fahrradfahrer aus dem Sauerland über den Ruhrtalradweg radeln und einen Stopp auf dem Hirschberg einlegen. „Das ist eine Idee, die dahinter steckt“, sagt Fleck.

Attraktivität schaffen

Wie der Geschäftsführer verfolgen auch die Bewohner alles, was sich auf dem Gelände tut. Wenn sie nicht gerade die Lämmer auf der Wiese neben dem denkmalgeschützten Haus bestaunen, stehen sie in dem verbleibenden Teil des gläsernen Verbindungsganges und schauen den Bauarbeitern zu. Später, wenn alles einmal fertig ist, soll der Gesundheitscampus viele Punkte bieten, an denen sich Bewohner und Angehörige in der Natur zurückziehen können. Sei es an der neuen Voliere, auf einer Terrasse oder im geplanten Café. „Angehörige nur im Zimmer zu besuchen, kann sehr schnell langweilig werden“, sagt Fleck. Es gehe darum, weitere attraktive Angebote zu schaffen. Und das sowohl für Bewohner als auch deren Angehörige oder aber als Arbeitsplatz.

Noch mehr Fotos, Videos und Nachrichten aus Fröndenberg und Umgebung finden Sie hier.