Menden. Der Textildiscounter NKD will in Menden eine Filiale eröffnen. Das Ladenlokal steht seit sechs Jahren leer. Warum NKD jetzt ins Konzept passt.
Der Textildiscounter NKD will an der Hauptstraße in der Mendener Innenstadt eine Filiale eröffnen. In dem größten (verfügbaren) leerstehenden Ladenlokal in der Mendener Fußgängerzone war bis Ende 2018 der Drogeriemarkt „dm“ Mieter. Die Kette hatte es bereits im April 2016 verlassen und das Geschäft zunächst einige Jahre leerstehen lassen. Jetzt sind sich der neue Eigentümer und NKD einig geworden.
NKD will voraussichtlich am 1. Juni eröffnen. Die Umbauarbeiten im Ladenlokal sollen in den kommenden Tagen bereits beginnen. Die städtische Wirtschaftsförderung konnte den Deal mit Unterstützung des Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte einfädeln. NKD muss bis zum 31. Dezember 2023 nur einen Teil der Miete zahlen. Die Wirtschaftsförderung spricht von einer „erheblichen Reduzierung“ der Miete. NKD soll sich nach WP-Informationen aber auch weit über den Förderzeitraum hinaus verpflichtet haben und nicht nur die günstige Miete mitnehmen wollen.
440 Quadratmeter Verkaufsfläche – der größte verfügbare Leerstand in Menden
„Um für die Anmietung unseres neuen Partners das bestmögliche Potenzial herauszuholen, bot die Wirtschaftsförderung auch die Förderung durch die Stadt Menden an und konnte so NKD bei der Ansiedlung unterstützen“, sagt Carina Gramse aus der Wirtschaftsförderung Menden.
Der Textildiscounter will künftig 440 Quadratmeter Verkaufsfläche bespielen. Einschließlich Lagerflächen ist das Ladenlokal im ehemaligen Steinhof-Komplex etwa 610 Quadratmeter groß. Das Gebäude war Ende des vergangenen Jahres von einem Essener Besitzer an einen Mendener verkauft worden. Nach dem „dm“-Auszug sollen Neu-Vermietungen immer wieder an den Preisvorstellungen des Vermieters gescheitert sein.
+++ Auch interessant: Deshalb ließ „dm“ das Ladenlokal in Menden leerstehen +++
Für Wirtschaftsförderung eine Idealbesetzung – keine Chance auf große Marken
Wirtschaftsförderer Tim Behrendt zeigt sich sehr zufrieden, einen aus seiner Sicht passenden Mieter mit dem Vermieter zusammengebracht zu haben. Man dürfe nicht erwarten, dass sich in Menden große Marken niederlassen. Für Namen wie H&M oder C&A gebe es nicht die passenden Flächen. Menden entspreche von der Größe her auch nicht dem Anforderungsprofil. Es werde aber auch durch die neue Ansiedlung bestätigt, dass Menden ein „Brot-und-Butter-Standort“ sei. „Hier verdienen solche Ketten Geld.“ Behrendt spricht von einem „wertigen Discount“.
Von NKD erhoffe er sich, dass der Textil-Anbieter die Kundenfrequenz im Bereich rund um Sinn verstärkt. Direkt nebenan im selben Gebäude befindet sich eine Filiale von Ernsting’s Familiy – im ähnlichen Bereich wie NKD unterwegs. Das Areal der nördlichen Hauptstraße, Ecke Nordwall entwickele sich derzeit so, „wie wir uns das in unserer ,Perspektive Innenstadt 2030’ vorgestellt haben“, heißt es von der Wirtschaftsförderung.
+++ Auch interessant: Warum die Stadt Menden einen großen Bauernhof besitzt +++
NKD sucht bereits Personal für die neue Filiale in Menden
Die Wirtschaftsförderung zeigt sich zufrieden, dass die Neuansiedlung genau ins Konzept „Perspektive Innenstadt 2030“ passe. Direkt nebenan planen die Mendener Investoren Sven und Tim Siepmann auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhauses Dieler einen Neubau. Auch die angrenzende Nordwall-Brache soll – unter anderem mit neuen Parkmöglichkeiten – neu entwickelt werden.
NKD, nach eigenen Angaben Arbeitgeber von 9000 Menschen, sucht unterdessen schon Personal für die neue Mendener Filiale. Mit acht unterschiedlichen Stellenprofilen werden Angestellte angeworben, vom Werksstudenten bis zur Teilzeit-Filialleitung.
+++ Menden: Das sind die Macher hinter dem Nordwall-Deal +++