Menden. . Drogeriemarktkette „dm“ zahlt in Menden weiter Miete für eine geschlossene Filiale. Spekuliert „dm“ auf eine Wiedereröffnung?
- „dm“ ist auch acht Monate nach Schließung weiter Mieter an der Hauptstraße
- Unternehmen: Keine Wiedereröffnung an diesem Standort geplant
- Werbegemeinschaft kritisiert Erscheinungsbild
Die Drogeriemarktkette „dm“ lässt ihr früheres Ladenlokal an der Hauptstraße leerstehen und zahlt weiter Miete. Der Konzern soll nach der Schließung im April 2016 nach WP-Informationen mittlerweile eine sechsstellige Summe investiert haben, ohne das Ladenlokal zu nutzen. Das Karlsruher Unternehmen bestreitet allerdings, auf die Ansiedlung des Nordwall-Centers zu spekulieren.
„dm“ hatte die Scheiben an der Hauptstraße 59 direkt nach der Schließung fein säuberlich abkleben lassen. Für Passanten ist es nicht möglich, einen Blick hinter die Scheiben zu erhaschen. Hinter der Verklebung soll sich ein immer noch in weiten Teilen eingerichtetes Ladenlokal befinden. „dm“ soll die Filiale innerhalb kurzer Zeit wieder in Betrieb nehmen können.
Noch lange Vertragslaufzeit
Das sei aber „auch im Falle einer Eröffnung des Nordwall-Centers“ nicht geplant, sagt „dm“-Gebietsleiter Thorsten Rose. „Wir freuen uns über den positiven Zuspruch unserer Kunden in Menden und sind mit der Entwicklung des dm-Marktes an der Unteren Promenade am Bahnhof sehr zufrieden.“
Grundsätzlich strebe „dm“ eine Untervermietung des Ladenlokals an der Hauptstraße an. „Bisher kam es hier jedoch zu keiner Einigung“, sagt Rose. Sofern sich kein Untermieter finde, werde das Mietverhältnis zum Ende der Laufzeit gekündigt. Das ist nach WP-Informationen erst in mehr als zwei Jahren der Fall. Pikant: Auch direkte Konkurrenten sollen sich für das Ladenlokal interessiert haben. Es ist zu hören, dass „dm“ den Laden lieber leerstehen lasse. Dazu äußert sich „dm“ auf Nachfrage nicht.
Nur noch Filiale am Bahnhof
Die Kette hatte im April 2016 den Standort an der Hauptstraße verlassen und setzt seitdem nur noch auf die neue Filiale am Bahnhof. „dm“ erklärte im vergangenen Jahr, es sei von Anfang an geplant gewesen, auf Dauer nur noch die neue Filiale zu betreiben. Bei Eröffnung der Filiale auf dem Bahnhofsgelände hieß es noch, dass „dm“ beide Filialen behalten wolle.
Werbegemeinschafts-Chef Frank Oberkampf will sich nicht zu den wirtschaftlichen Entscheidungen äußern. Ihn ärgere aber das Erscheinungsbild des Ladenlokals: „Zugeklebt ist das ein Schandfleck.“ Es sei wichtig, Leerstände wenigstens auszuleuchten oder – noch besser – neu zu vermieten. Aus Sicht der Werbegemeinschaft müsse dringend eine Entscheidung zum Nordwall-Center her. „Vermietungen in der Fußgängerzone sind im Moment nur schwer oder gar nicht möglich. Wir brauchen eine Entscheidung – hopp oder top.“
Telekom dementiert Anmietungs-Gerücht
Die Deutsche Telekom dementiert unterdessen ein Gerücht, das seit einigen Wochen im Handel die Runde macht. Der Riese in Magenta soll sich mit Blick auf das Center das Ladenlokal an der Kreuzung Hauptstraße/Nordwall (ehemals Döpi) gesichert haben. Dazu erklärt Telekom-Sprecher Andre Hofmann knapp: „Das kann ich nicht bestätigen.“ Nach WP-Informationen soll es tatsächlich Interesse der Telekom an dem Objekt gegeben haben. Der Deal, der wohl zu Lasten des Standortes am Markt gegangen wäre, soll sich aber wegen der Hängepartie um das Nordwall-Center zerschlagen haben.